Indians: Für 20 Minuten an der Tabellenspitze
Für Dramatik war vor Beginn gesorgt. Der Tabellendritte traf auf den Zweiten was bedeutete: Die Zuschauer am Pferdeturm werden letztendlich den aktuellen Tabellenführer sehen. Dementsprechend mit „Schmackes“ ging es in die Partie. Beide Teams zogen ein unglaublich intensives und schnelles Spiel auf, und den 3701 beiwohnenden Fans blieb nur das Staunen. Besonders den Indians war die Motivation anzusehen und auch, als Andrej Bires (9.) mit einem billardähnlichen Kunstschuss gegen die Unterkante der Latte seinen Farben zur Führung verhalf, schien die Motivation der Indians ungebrochen. Mit viel Kraft, aber nicht sehr effizient, wurden die Angriffe vorgetragen, der Ausgleich ließ jedoch noch auf sich warten.
Regelrecht fulminant dann die Anfangsphase im zweiten Drittel. Bires (22.) versuchte einen Penalty unterzubringen, wurde jedoch vom starken Thomas Ower gestoppt. Die Aktion gab den Mannen von Trainer Bernhard Kaminski Mut, und bereits die nächste Offensivaktion brachte den hoch verdienten Ausgleich durch den zurzeit überragenden Sven Gerbig (23.). Der Turm tobte, wurde aber 169 Sekunden später in seine Schranken verwiesen, als Maximilian Brandl (26.) per Nachschuss einnetzte. Doch noch hatte das Spitzenspiel seinen Höhepunkt nicht erreicht. Zwei Minuten nach dem Rückstand glich Andreas Gawlik (28.) zum 2:2 aus und in der 29. Minute kassierte Landshut Jaroslav Kracik nach einem Check mit Verletzungsfolge an seinem Kontrahenten Markus Gleich eine Matchstrafe. In dem daraufhin folgenden fünfminütigen Powerplay konnten die Gastgeber lediglich durch den an diesem Tage stark aufspielenden Gawlik (31.) die erstmalige Führung erzielen. Für Landshuts Coach Jiri Ehrenberger war diese fünfminütige Phase spielentscheidend: „Die Matchstrafe hat uns aus dem Konzept gebracht. Das wir dann nur ein Tor kassiert haben, war hilfreich und hat uns gezeigt, dass wir noch was erreichen können.“ Diese Führung hätte nach 18 Jahre die Tabellenführung in der zweithöchste Liga am Pferdeturm bedeutet, doch es schien als würde dieser Fakt das Team lähmen. Die Defensive schien verunsichert und baute mit zahlreichen Fehlpässen im Spielaufbau den Gegner wieder auf. Lediglich dem nervenstarken Agieren von Ower hatten die Indians bei Alleingängen von Frantisek Mrazek und Markus Welz es zu verdanken, dass die Führung nach vierzig Minuten noch Bestand hatte. Indians-Coach Kaminski: „Im ersten Drittel waren wir sehr gut aber nach dem 3:2 haben wir nicht mehr als Mannschaft agiert. Wir haben jedoch ein junges Team, dass noch im Lernprozess ist und wir werden wiederkommen.“
Obwohl optisch im Vorwärtsgang, brachte der zwischenzeitliche Tabellenführer in der Offensive, vom Alleingang McDonough`s einmal abgesehen, im dritten Drittel nicht mehr viel zu Stande. Die abgeklärter wirkenden Niederbayern mussten nur auf die hannoverschen Gastgeschenke warten und der Ausgleich von Billy Trew (51.) nach feiner Vorarbeit von Cody Thornton war mehr als gerechtfertigt. Als alle Anwesenden sich schon auf eine Verlängerung einrichteten, passierte es: Mrazek (59.) holte die Indians und seine Anhänger mit seinem Powerplay-Tor aus dem Tal der Träume und brachte seine Farben höchstpersönlich an die Tabellenspitze.