Indians durchbrechen den KnotenHannover Indians
Indians durchbrechen den KnotenDas Ziel war klar: Die Torflaute musste beendet werden. Immerhin 136 Spielminuten war zuletzt das Gehäuse des jeweiligen Gegners wie vernagelt und die anwesenden 2093 Fans hofften natürlich inständig, dass dieser Zustand möglichst bald der Vergangenheit angehört. Tatsächlich mussten sich die Fans noch einmal bis zur zehnten Minute gedulden, bis die Torflaute ihr Ende nahm. Sven Gerbig(11.), in der Powerplay-Formation mit Ryan McDonough und D.J. Jelitto zielte zu genau für den Kaufbeurer Keeper Stefan Vajs und es stand endlich 1:0. Wie wichtig der zuletzt verletzte Jimmy Kilpatrick für die Indians ist, bewies dieser zwischen der zehnten und der zwanzigsten Spielminute. Zusammen mit seinen Sturmpartnern Patrick White und Ryan Olidis gab er jeweils die Vorlage zu den Treffern 2:0 und 3:0, erzielt von Patrick White (13.) und Ryan Olidis (18.) Das Stadion stand kopf, die Kaufbeurer indessen wussten nicht, wo ihrer sich befand.
Ob Gäste-Coach Ken Latta in der Drittelpause Medizin gegen Schwindel ausgab, wurde nicht bekannt, aber die Ansage muss deutlich gewesen sein. Die ersten fünf Minuten bestimmten die Gäste klar das Spiel, konnten aber noch keinen Nutzen daraus ziehen. Das sollte sich dann in der 29. Minute ändern, als Kevin Saurette im Powerplay eine Vorlage von Vavrusa zum 1:3 nutzte. Die Indians wiederum hätten auch in dieser Phase die Spielentscheidung durchsetzen können, aber was sie auch anstellten, Vajs im Kaufbeurer Tor war nicht zu überwinden. Außerdem zeigte sich die Defensive um Hudson, Vavrusa und Aßner klar gefestigter.
Auch im dritten Drittel zeigte sich das Manko des hannoverschen Offensivspieles. Die Chancenverwertung ist und bleibt die Schwäche der Indians. Fast jeder Offensivspieler durfte sich mit Torschüssen probieren, stellenweise, genauer zwischen der 48.+51. Minute sogar zweimal mit zwei Akteuren mehr, aber es kam nichts heraus. Vajs hielt seine Farben mit großartigen Paraden im Spiel, den Rest besorgten seine Vorderleute. Somit war es nur logisch, dass die Partie 196 Sekunden vor Ende noch einmal Fahrt aufnahm, als ESVK-Defender Carl Hudson (57.) eine Tähtinen-Vorlage zum Anschlusstor nutzte. Jetzt spielten sich stellenweise chaotische Vorgänge vor dem Heiligtum von Indians-Keeper Jonas Langmann ab. Der DEL-erfahrene Keeper, im Übrigen wieder einer der Besten seiner Mannschaft, verhinderte den Ausgleich, was auch aus hannoverscher Sicht ungerecht gewesen wäre, denn die stellenweise ruppig einsteigenden Gäste hatten es eigentlich nur dem fehlenden Zielwasser der Indians und ihrem Keeper zu verdanken, dass es kurz vor Ende noch einmal spannend wurde.