Indians bringen sich in Form

In
einem begeisternden Match bezwingen die Indians den Tabellendritten aus
Ravensburg völlig verdient mit 3:0 und kommen so, rechtzeitig vor den
Play-Downs, nicht nur in Form sondern auch in Reichweite auf den begehrten
zwölften Tabellenplatz.
Das,
trotz des schwachen Tabellenplatzes der Gastgeber und der widrigen
Wetterverhältnisse mit über 3500 Zuschauern überraschend, gut besuchte Spiel
sah zu Beginn gleich einen Tabellendritten, der dem Spiel seinen Stempel
aufdrücken wollte. Die technisch sehr versierten Cracks vom Bodensee drückten
die Indians sofort in die Defensive, hatten aber das Pech, das im Gegensatz zu
vielen vorherigen Begegnungen die Deckung der Hannoveraner sofort stand und
sich nicht herauslocken ließ. Folgerichtig fand das Spiel im Mitteldrittel
statt. Erst in der siebten Minute kamen dann die Indians erstmals gefährlich
vor den Kasten von Mayer, dem ausgezeichneten Schlussmann der Tower Stars aber
Philipps und Doyle verpassten den Führungstreffer. Dieser fiel dann zwei
Zeigerumdrehungen später, als der frühere Ravensburger und heutige ECH-Kapitän
Bagu einen Pass von Huhn an Koziol (9.) weiterleitete, und der unter dem Jubel
der hannoverschen Fans seine Farben in Führung brachte. Dieses Tor tat dem
Spiel gut, denn jetzt gab es endlich Torszenen auf beiden Seiten zu sehen,
wobei sich beide Keeper mehrfach auszeichnen konnten. So verfehlte der am
gestrigen Abend stark verbesserte ECH-Verteidiger Staltmayr mit einem
Gewaltschuss nur knapp das Gehäuse und im Gegenzug scheiterte Kostyrev am sehr
starken Ziffzer im ECH-Kasten. Kurze Zeit später versuchte sich auch Goldie am
ausgeliehenen Scorpions-Schlussmann und biss sich die Zähne aus und weil nichts
so klappte wie es geplant war, musste als Einsatzmittel der Stock herhalten.
Das sah Schiri Györgyicze nicht so gern und so sorgten innerhalb von 16
Sekunden die Gäste für die erste 3-5 Unterzahlsituation im Spiel. Ausgerechnet
dieser Part stellte sich nicht als Stärke der Indians heraus. Zwar agierte man
optisch überlegen aber zwei ganze Torschüsse in 110 Sekunden Powerplay sind
dann doch nicht das Gelbe vom Ei.
Das
zweite Drittel sah einen stürmischen ECH, der den Lohn seiner Bemühungen
bereits nach 108 Sekunden einfahren konnte. Leisenring setzte einen Pass exakt
in den Lauf von Hughes (22.) und dieser überwand mit einer gefühlvollen Passänderung
den Ravensburger Tormann zum 2:0. Jetzt zeigten die Gäste erstmals Nerven. Die
Fehlerquote stieg, das Aufbauspiel stockte und der tödliche Pass in den Rücken
der hannoverschen Verteidigung kam nicht an. Lediglich in der 29. Minute
stockte dem anwesenden Publikum der Atem, als Thomson in Unterzahl einen Break
fahren konnte, aber Ziffzer dem Kanadier mit einer sensationellen Parade den
Zahn zog. Wenige Sekunden später wieder Aufregung, als zum zweiten und letzten
Male im Spiel die Indians ein 5-3 Überzahlspiel zugesprochen bekamen, es aber
wiederum nicht nutzen konnten. Das lag einerseits an der hervorragend von Ellis-Toddington
organisierten Defensive wie auch am hannoverschen Sturm, der den Gegner
ausmanövrieren wollte, was jedoch völlig misslang. Noch einmal erhielt in dieser
Phase Tower-Stars-Stürmer Thomson die Chance zum Anschlusstor, aber wiederum
verhinderte der Mann des Tages, Ziffzer, das mögliche Gegentor. Jetzt wurde die
hannoversche Equipe nicht nur sicherer sondern auch mutiger. Wenige Sekunden
vor dem Drittelende hatten Anderson und Priebsch beste Schusspostionen und sie
fanden lediglich in Mayer ihrer Meister. Das 2:0 hatte zu diesem Zeitpunkt
vollste Berechtigung.
Gehörten
die ersten zwei Spielminuten im letzten Drittel den Gästen, so war mit der
optischen Herrlichkeit spätestens nach vier Minuten Schluss, als das magische
Trio Doyle, Atherton, Chamberlain für das 3:0 (44.) sorgte. Da die Aufregungen
letztendlich ausblieben, die Indians mit der stärksten Saisonleistung
aufwarteten, diszipliniert spielten, in der Defensive sehr aufmerksam waren,
den Aufbau forcierten und gedanklich immer einen Schritt schneller als der
Gegner waren, stand der Sieg schon früh fest.
Stimmen: Joe West (Hannover): „Ein verdienter Sieg
meiner Mannschaft. Sie hat mit der besten Saisonleistung ihr wahres
Leistungspotenzial gezeigt. Die Play-Downs können kommen, wir sind bereit.“
Peter
Draisaitl (Ravensburg): „ Ein verdienter Sieg von Hannover, das deutlich mehr
Engagement gezeigt hat. Wir hatten eigentlich keine Chance und haben es
lediglich unserem Keeper zu verdanken, dass die Niederlage nicht noch höher
ausgefallen ist.“
Statistik: 1:0 (8:57)
Koziol (Bagu, Huhn); 2:0 (21:48) Hughes (Leisenring); 3:0 (43:44) Doyle (Atherton,
Chamberlain).
Strafminuten:
Hannover 2 – Ravensburg 8
Schiedsrichter:
Györgyicze (Troisdorf)
Zuschauer: 3517
Manfred
Schneider