Indians bleiben dranHannover - Schwenningen 2:1

Der neue Rekord ging eigentlich im Jubel der Fans unter und er hätte doppelt ausfallen können. Wenn nicht ein gewisser Adam Borzecki in der 55. Minute den Spielverderber gespielt hätte. Aber der Reihe nach. Bis zu dieser Saison hatten sich die Schwenninger humorlos als absoluter Angstgegner der Hannover Indians dargestellt. In über zwanzig Versuchen war es den Hausherren nur einmal, nämlich in der Vorsaison, gelungen zu gewinnen. Dafür hatten es die Wild Wings geschafft, mit einem satten 16:1 anno 1979 den Pferdeturm zu stürmen und sich in das heimische Rekordbuch als unangenehmste Erinnerung zu verfestigen. Das Team um ECH-Cheftrainer Christian Künast hat es somit fertig gebracht, die SERC Wild Wings erstmals in der Geschichte zweimal in Folge auf eigenem Eis zu besiegen und fast wäre es noch gelungen, beide Spiele mit einem „Zu-Null“ zu krönen, was dann nicht gelang. So nahe wie in dieser Saison wird man diesem Ziel so schnell wohl nicht wieder nahe kommen.
Die Begegnung, die, da waren sich beide Trainer, Christian Künast und SERC-Coach Stefan Mair einig, unter schlechten Eisbedingungen litt, brachte genau das, was zu erwarten war. Das spielerische Niveau war befriedigend, das Kämpferische exzellent. Die Indians zeigten von Anfang an, das sie wussten, was die Stunde geschlagen hat und sie suchten sofort und nachhaltig den Zweikampf, während die Gäste, obwohl durch das 0:4 im ersten Spiel gewarnt, dem Druck zuerst nachgaben. Trotzdem zeigten sich beide Abwehrformationen auf dem Posten, so dass es in den ersten sieben Minuten lediglich drei Großchancen zu verzeichnen gab, durch McDonough, Olidis (Indians) und durch Leavitt (SERC). Etwas überraschend dann die Führung für die Gastgeber, als Ryan McDonough (8.) eine starke Kombination mit Jelitto und Eichinger mit einem kernigen Schuss unter die Latte von SERC-Keeper Sinisa Martinovic abschloss. In der Folgezeit zeigten sich die Indians noch bissiger, ließen die Schwenninger kaum ins Spiel kommen und hatten aber wenigen Sekunden vor dem Drittelende Glück, als Topscorer Dan Hacker im Powerplay einen Pinizzotto-Pass nicht vollenden konnte und am Tor vorbei schoss.
Im zweiten Drittel starteten die Gäste zunächst im Powerplay und hatten auch gute Möglichkeiten, aber Götz, Pinizzotto und Hacker versiebten knapp. Der Ausgleich lag stellenweise in der Luft, andererseits hätten auch die Indians bereits für eine Vorentscheidung sorgen können. Besonders in der 32. Minute war die Möglichkeit vorhanden, als es für 35 Sekunden gar eine doppelte Überzahl gab, aber wiederum zeigten die Gastgeber, warum sie zu den schwächsten Powerplay-Mannschaften in der zweiten Bundesliga gehören. Die beste Drittelchance hatten dann, zwanzig Sekunden vor Schluss die gastgebenden Indians, als Max Schmidle bereits Martinovic ausgespielt hatte, aber der amerikanische SERC-Verteidiger Ray Macias die Scheibe von der Linie kratzte. Unverdient wäre das 2:0 nicht gewesen.
Auch wenn das 2:0 in der Luft lag. Als es dann fiel, löste es einen Urschrei bei den ECH-Fans aus und die Gäste waren konsterniert. Dabei hatten die Indians einen Start nach Maß. Jelitto und Pyka nahmen Martinovic unter Beschuss und dieser zeigte sich den ersten Prüfungen gewachsen aber gegen das kunstvolle Tor von Patrick White (44.) war er machtlos. White kam dabei im Zweikampf vor dem Tor ins Straucheln, schaffte es aber, im Fallen den Puck ins Tor zu bugsieren. Der Schock war für die Schwarzwälder förmlich zu spüren. McDonough und Pyka hatten Schusschancen, scheiterten an Martinovic. Der Tabellenzweite fand über den Kampf zum Spiel, überstand eine Unterzahlsituation und hatte, fünf Minuten vor Schluss Glück, als Adam Borzecki mit einem Schlagschuss den wiederum sehr sicheren Peter Holmgren bezwang. Jetzt spielten sich vor Holmgrens Heiligtum chaotische Situationen vor, aber die Indians verteidigten mit großer Kampfkraft den knappen Vorsprung.
SERC-Coach Stefan Mair: „Hannover hat sehr gut gestanden, geschickt gespielt. Wir waren nicht in der Lage, genügend Druck aufzubauen.“ Indians Coach Christian Künast stolz : „Verdient, aber auch in einigen Situationen mit einem Quentchen Glück, haben wir die wichtigen drei Punkte geholt. Wir fahren auch nicht chancenlos nach Bietigheim.“
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