Indians bleiben auf der Erfolgsspur
Erster Neuzugang der Indians
Zwei
Heimsiege hintereinander - Lange mussten die Fans der Hannover Indians auf
dieses Erfolgserlebnis verzichten. Dem 1:0 gegen Landshut folgte am gestrigen
Abend, vor erneut über 200 Fans im Eisstadion am Pferdeturm, nun ein 3:2 Sieg
gegen Heilbronn, wobei beide Erfolge deutlich am Nervenkostüm aller Anwesenden
zehrten.
Das
Spiel gegen Heilbronn begann spektakulär. Keine 28 Sekunden waren gespielt, da
musste Schütz vom Gast auf die Strafbank und kaum war dieser zurückgekehrt,
musste Martens ebenfalls eine Zwangspause einlegen. Kein Wunder also, dass die
ersten Minuten den Gastgebern gehörten, die zwar schwungvoll agierten, sich
jedoch durch unpräzises Passspiel immer wieder selbst ausmanövrierten. Mitten
in diese Drangperiode, dann auch die erste Strafe für die Gastgeber. Bagu musste
zusehen, wie Brückner (6.) fast die Führung für die Gäste gelungen wäre. Wer jedoch
in dieser Spielphase geglaubt hat, dass die Gastgeber in alte Bahnen verfallen
und undiszipliniert weiterspielen würden, der musste sich eines Besseren
belehren lassen. Körperlich immer präsent kauften sie den sichtlich
überraschten Gästen die Schneid ab und zwangen den guten Gästetorwart Vogl immer
wieder zu Glanztaten. Nacheinander scheiterten Doyle, Philipps und Chamberlain.
Aber auch Ower im Indians-Gehäuse musste aufpassen, denn in der 14. Spielminute
verpasste Plachta knapp und kurze Zeit später scheiterte Axel Hackert am aufmerksamen
Ower. Völlig überraschend dann doch die Führung für die Rothäute. Hemmes (18.) gelang
mit einem trockenen Schuss das 1:0. Die Falken zeigten sich unbeeindruckt und
hatten kurz vor Drittelende Pech, als ein Schlenzer von Calce die ECH-Latte
streifte.
Das
zweite Drittel begann ähnlich spektakulär wie das Erste. Es waren gerade 37
Sekunden verstrichen, als der beste ECH-Verteidiger Atherton auf die Strafbank
musste und da man nur vier Spieler auf dem Eis hatte, hieß es nun für 33 Sekunden
3-5. Doch mit Glück und einem starken Ower blieb es bei der knappen Führung.
Der Druck der Gäste nahm nun zu und wieder fiel ein Tor für die Indians, als
niemand damit rechnete. Del Monte versuchte sich mit einem Torschuss, der zu
einem scharfen Pass mutierte, Philips spritzte heran und schob den Puck am
verdutzten Vogl zum 2:0 (24.) in die Maschen. Das Publikum zeigte sich
zufrieden, und verzieh es ihren Indians, dass diese sich immer mehr zurückzogen
und nunmehr auch das Mitteldrittel den Heilbronner preisgaben. Diese nutzten
die Freiräume und setzten sich zum Entsetzen des hannoverschen Publikums
endgültig im Drittel der Indians fest. Das Anschlusstor nach feiner
Einzelleistung von Urquhart (33.) war schließlich der verdiente Lohn.
Zu
Beginn des letzten Spielabschnitts war ein Aufbäumen der Indians deutlich zu
erkennen. Doyle hätte bereits in der 42. Minute das 3:1 machen müssen, aber Vogl
konnte mit einer Glanztat retten. Diese Chance schien für die Heilbronner einen
Weckruf darzustellen, denn ab sofort übernahmen sie wieder das Kommando und
spielten teilweise bei Spielergleichstand Powerplay. Die Gastgeber sahen kaum
die Mittellinie und der Ausgleichstreffer war nur eine Frage der Zeit. Die
Antwort lieferte Martens, der in der 49. Minute einen Pass von Calce aufnahm
und per Rückhand zum Ausgleich einnetzte. Sollte die fehlende Kraft die Moral
der Indians besiegen? Nein. Denn jetzt kam, wie von Zauberhand geführt, der ECH
zurück ins Spiel. Man bekam den Eindruck, dass die Schwaben Angst vor dem Sieg
hatten. Mit Glück und Geschick und einem reaktionsschnellen Ower überstanden
die Indians die Schlussphase und retteten sich die Verlängerung.
In
der Overtime neigte sich die Glückswaage zugunsten der Gastgeber. Schiedsrichter
Korb, der das Spiel laufen ließ, und sich gerade im Mitteldrittel nicht gerade
als Heimschiedsrichter zeigte, überraschte das Stadion bei einer Attacke von
Fendt gegen Ower mit einer Zweiminutenstrafe. Eine Aktion, die Falkentrainer
Rico Rossi nach dem Spiel erzürnte: „Der Schiedsrichter hat das Spiel laufen
lassen und im letzten Drittel keine einzige Strafe ausgesprochen. Er hat mit
dieser Entscheidung das Spiel entschieden. Mir wäre eine sportliche Niederlage
lieber gewesen.“ Im daraufhin folgenden Powerplay zeigten die Indians endlich,
fast zu spät, Konsequenz. Nach mehreren Großchancen nahm Atherton (63.) einen
Pass von Olson auf und verwandelte zum entscheidenden und umjubelten 3:2
Siegtreffer. Indians-Trainer Joe West zeigte sich zufrieden: „Ein knapper, aber
verdienter Sieg. Wir waren wiederum sehr diszipliniert und dieser Erfolg war
gut für die Moral.“
Statistik: 1:0 (17:55)
Hemmes (Doyle, Chamberlain); 2:0 (23:44) Philipps (Bagu, Del Monte); 2:1 (32:39)
Urquhart (Calce, Brückner); 2:2 (48:37) Martens (Calce, Fendt); 3:2 (62:18) Atherton
(Chamberlain, Olson) 4-3
Strafminuten:
Hannover 8 – Heilbronn 10
Schiedsrichter:
Korb (Bremen)
Zuschauer:
3246
Manfred
Schneider