Indians bezwingen nach leidenschaftlichem Kampf Füchse mit 3:2

In
einem stellenweise hitzigen Duell konnten sich die Indians nach dem
3:4 vom Freitag in Dresden am gestrigen Abend drei wichtige Punkte im
Kampf um Rang 12 sichern.
Die
Kulisse für ein gutes Zweitligaspiel war gegeben. Bereits nach 36
Sekunden musste der an diesem Abend wie immer physisch präsente
Gosdeck auf die Bank, da Schiedsrichter Brill von Anfang an
konsequent durchgreifen wollte. Die Gäste standen tief, machten die
Räume eng, checkten zunächst mit einem Mann vor und ließen die
Gastgeber kommen. Wie aus heiterem Himmel fiel dann das 0:1. Klenner
bediente Valenti (7.) und überraschte ECH-Defender Staltmayr. Dieser
rutschte aus und der nun völlig freie Valenti ließ dem an diesem
Abend guten Ziffzer im Indianer-Kasten keine Chance. Die Optik war
umgedreht! Die Indians spielten dennoch weiter schwungvoll, ohne
jedoch die Defensive zu vernachlässigen und so fand das meiste
Geschehen im Mitteldrittel statt. Nichts für Ästheten, aber für
Taktiker! Gegen Drittelende verlagerte sich das Spiel in die Zone der
Gastgeber, nach dem die jetzt mutiger werdenden Füchse mit zwei Mann
vorcheckten und die Indians in Aufbaubedrängnis brachten. Jetzt auch
anfällig für Konter prüften zwar nacheinander Götz und Tepper
ECH-Keeper Ziffzer, im direkten Anschluss fand jedoch die prächtige
Kombination zwischen Jelitto und Leisenring mit Hughes (19.) einen
exzellenten Abnehmer und der wiederum am Abend gute Gästekeeper
Boutin war geschlagen. Das Drittel war jedoch noch nicht zu Ende. In
der letzten Spielminute schickte Schiri Brill gleich zwei Indians auf
die Strafbank und gab den Füchsen die Gelegenheit zur Führung, die
allerdings nicht genutzt werden konnte.
Trotz
des guten Penaltykilling taten sich jedoch die Gastgeber schwer, in
der Folgezeit wieder in das Geschehen einzugreifen. Die Lausitzer
hatten das Geschehen in der Hand, wurden jetzt aber ihrerseits
geschockt, als Mares den wiederum sehr starken Doyle (25.) einsetzte
und dieser den Puck an Boutin vorbei unter die Latte setzte. Jetzt
fanden die Indians wieder zu ihrem Spiel und endlich gab es wieder
einen Erfolg im Powerplay zu bewundern. 113 Sekunden warteten
Atherton, Doyle und Chamberlain, dann standen die beiden
Letztgenannten (28.) frei vor dem Gästetor und Boutin hatte das
Nachsehen. Jetzt nahm Gästecoach Rohrbach erst einmal eine Auszeit,
um seine Leute wieder auf die Spur zu bekommen und diese zeigten im
weiteren Verlauf, dass sie nicht gewillt waren, unter die Räder zu
kommen. Man spielte deutlich defensiver, brachte aber auch in der
Offensive nichts erwähnenswertes mehr zustande.
Das
Abschlussdrittel begann mit einem vierminütigen Überzahlspiel der
Indians, dass bis auf eine optische Überlegenheit keine Effizienz
zeigte. Die Gäste wiederum prüften lediglich mit Weitschüssen den
sicheren Ziffzer und so wäre auch dieses Drittel vermutlich in
Rekordzeit über die Bühne gegangen, wenn sich ECH-Stürmer Saggau
nicht dafür entschieden hätte, bei einem Angriff der Füchse deren
besten Mann Albrecht mit dem Stock zu bearbeiten. HSR Brill schickte
Saggau folgerichtig in die Kabine und viele der Zuschauer dachten mit
Schaudern an die letzte Woche, als mit der gleichen Strafe erst Doyle
bedacht wurde und dann der Favorit Schwenningen das Spiel an sich
riss. Dass die Gäste nicht mit den Badenern zu vergleichen sind,
zeigte sich dann im Powerplay. Jetzt hielten die Gastgeber nicht nur
kämpferisch mit sondern spielten auch sehr effizient und ließen
kaum Torchancen zu. Erst nach vier Minuten Powerplay prüfte Gosdeck
Ziffzer, aber ohne Erfolg. 150 Sekunden vor Schluss wurde es dann
aber doch noch einmal spannend. Tepper (58.), von der ECH-Defensive
übersehen, überwand Ziffzer und eine Minute später nahm
Füchse-Coach Rohrbach seinen Keeper vom Eis, um wenigstens die
Verlängerung zu erzwingen. Mit Glück und Geschick überstanden die
Indians die Belagerung und behielten zur Belohnung drei wichtige
Punkte in ihrem Wigwam.
Stimmen:
Joe West (Hannover): „Man hat gesehen, dass die Mannschaft lebt.
Wir haben solide gespielt, die Zweikämpfe angenommen, einfach
gespielt, technisch gut und schöne Tore geschossen. Auch gegen
Bremerhaven haben wir eine Chance. Wir bereits uns jetzt auf die
Play-Downs mit verstärktem Training vor.
Dirk
Rohrbach (Lausitz): „Wir hatten uns mehr vorgenommen. Es war ein
verdienter Sieg von Hannover, da das Team mit mehr Ehrgeiz und Kampf
dabei. Wir haben nur 20 Minuten so gespielt, wie ich mir das
vorgestellt habe. Knackpunkt was das 1:1 kurz vor Ende des ersten
Drittels und unser heute schwaches Überzahlspiel.“
Statistik:
0:1 (6:21) Valenti (Klenner, Tepper), 1:1 (18:47) Hughes (Jelitto,
Leisenring), 2:1 (24:51) Doyle (Mares, Chamberlain), 3:1 (27:52)
Chamberlain (Doyle, Atherton) 5-4, 3:2 (57:20) Tepper (Sochan,
Albrecht).
Strafminuten:
Hannover: 8 + 10 für Martens + 5 + Spieldauer für Saggau - Lausitz:
12
Schiedsrichter:
Brill
Zuschauer:
2981
Manfred
Schneider