Indians beim 6:3 wie aufgedreht EC Hannover Indians
Indians beim 6:3 wie aufgedreht„Kämpfen für die Wende“ lautete der gefühlvolle, zu der aktuellen Situation der Hannover Indians ideal passende Titel der hannoverschen Zweimannband „Lambert“ vor der exzellenten Kulisse von 3.429 Fans. Wenn man dann bedenkt, dass am gleichen Nachmittag in der benachbarten Arena lediglich 4.100 Fans waren, davon 500 extra angereiste mit einem Sonderzug aus Nürnberg, dann wird schnell deutlich, wo zumindest das hannoversche Eishockeyherz schlägt.
Und dieses Herz arbeitete nicht nur, auch der Puls war deutlich zu spüren. Unter den Augen von Eishockeyfans aus Selb, Straubing, Bremerhaven, Nürnberg und Crimmitschau zeigten die Profis der EC Hannover Indians im Gegensatz zur Begegnung gegen Dresden eine um 200% motiviertere Leistung. Bereits im Vorfeld hatte Starbulls-Coach Franz Steer gemeint: „Die sind von allen Sorgen befreit und können locker aufspielen. Das ist gefährlich.“ Und so war es dann auch und mancher Fan wird sich gefragt haben, warum das Team nicht schon früher so schnell und super konzentriert aufgetreten ist. Bis zur 17. Minute war die Partie ausgeglichen. Rosenheim führte die taktisch und spielerisch etwas feinere Klinge, die Indians griffen mutig an, zeigten ein äußerst engagiertes Spiel. Del Monte und Cabana hätten die Rosenheimer bereits frühzeitig in Front bringen können, scheiterten aber an Peter Holmgren, der von Indians-Coach Christian Künast erneut die Vorzug vor Jonas Langmann erhalten hatte. In der 17. Minute war es dann soweit, als Fabian Zick zunächst an Holmgren scheiterte, die Scheibe aber im zweiten Anlauf doch noch über die Linie stochern konnte. Die Indians reagierten jedoch keineswegs geschockt. Praktisch im Gegenzug knallte Dominik Hammer (12.) per Drehschuss das Spielgerät am chancenlosen Häkkinen vorbei in die Maschen. Dieses Tor schien ein Weckruf für die Indians zu sein und als Dirk Joachim Jelitto (14.) schnell auch noch das 2:1 erzielte, da tobte das Stadion. Und es sollte noch besser kommen. Nacheinander mussten Fröhlich und Rinner auf die Bank und jetzt mussten auch die Indians treffen und sie taten es. Zwar erst im zweiten Drittel nach zwanzig Sekunden wiederum durch D.J. Jelitto )21.), aber die 3:1 Führung war durchaus verdient. Als dann Patrick White (32.) sogar noch das 4:1 markieren konnte, schien die Partie entschieden. Immer noch hoch konzentrierte Hausherren ließen den bayrischen Gästen keine Aufbaumöglichkeiten, so dass es nach vierzig Minuten auch 6:1 hätte stehen können.
Dieser Kraftakt hatte natürlich seine Folgen. Das dritte Drittel gehörte natürlich den Grün-Weißen, wobei ihnen jetzt auch etwas das Glück half. Dominic Auger traf zweimal, in der 49. Und 56. Minute, verkürzte auf 3:4 und machte es somit persönlich noch einmal spannend. Die Indians nahmen es humorlos und verdarben trotzdem ihren Gästen den Spaß, weil nur zwei Minuten nach dem Anschlusstor Danny Pyka (58.) eine Kombination mit Jelitto und McDonough erfolgreich zum Abschluss brachte. Starbulls-Trainer Franz Steer versuchte trotzdem das Unmögliche, nahm zwei Minuten vor Schluss seinen Keeper Pasi Häkkinen aus dem Tor, aber die blendend aufgelegten Indians zeigten sich des Druckes gewachsen mit einem Empty-Netter von D.J. Jelitto (59.), der mit seinem dritten Tor wohl als der „Spieler des Tages“ gelten durfte.
Starbulls-Coach Franz Steer: „Ich darf heute nicht sagen was ich denke. Die ersten vier Gegentore waren Geschenke. IM letzten Drittel haben wir halbwegs Eishockey gespielt.“
Indians-Coach Christian Künast: „Trotz der harten Woche hat die Mannschaft auch diesmal wieder alles gegeben. Das Team hat den Kampf angenommen, hat keinen Zweikampf gescheut und sie hat meinen Respekt, ebenso wie die Zuschauer, die uns toll unterstützt haben.