Indianer erobern Falkenhorst
Die wegen des parallel stattfindenden Fußball-Länderspiels nur 1.325 Zuschauer im Heilbronner Eisstadion haben sich den Auftritt ihres Teams gegen die Hannover Indians sicher anders vorgestellt. 4:1 hieß es am Ende für die Niedersachsen, die verdientermaßen die Punkte aus dem Unterland entführen und dem HEC die erste Heimniederlage beibrachten.
Bei den Gastgebern war Chris Billich nach seiner Fußverletzung wieder dabei, außerdem feierte Jungadler Alexander Ackermann sein Zweitligadebüt in der vierten Sturmreihe. Damit war Heilbronn mit Ausnahme des länger ausfallenden Serikow in Bestbesetzung, wollte aber nicht so recht ins Spiel finden. Trotzdem hätten die Falken im ersten Drittel durchaus in Führung gehen können, ließen aber die ein oder andere Chance liegen. Effizienter waren die Gäste, die aus ihren ersten guten Möglichkeiten gleich Tore machten: Erst tauchte Just in der 12. Minute frei stehend vor Ford auf und ließ diesem keine Chance, zwei Minuten später vollendete Topscorer McDonough einen blitzschnell und mit dem nötigen Zug zum Tor vorgetragenen Angriff. Bei den Hausherren, die diesen Zug zum Tor heute Abend vermissen ließen, lief nun nicht mehr viel zusammen, Hannover hätte bei guten Gelegenheiten durch Jelitto und Hilpert noch im ersten Durchgang nachlegen können.
Im zweiten Drittel reagierte Rico Rossi und stellte die Sturmreihen komplett um, die Falken waren nun auch sichtlich darum bemüht, den Anschlusstreffer zu erzielen. Die deutliche optische Überlegenheit führte jedoch nicht zu einem erfolgreichen Abschluss. Immer wieder agierte man zu langsam und umständlich, wurde die Scheibe noch einmal abgespielt, anstatt den Schuss zu suchen, und wenn ein Schuss kam, war immer wieder ein Schläger dazwischen oder der stark haltende Keeper Holmgren zur Stelle. Während in der ein oder anderen Situation auch das nötige Quäntchen Glück auf Seiten der Gastgeber fehlte, war Hannover erneut konsequent: Das erste Überzahlspiel konnte nach einem schlechten Wechsel der Gastgeber durch Hilpert nach Zuspiel von McDonough zum 0:3 genutzt werden (29.). Dagegen konnte Heilbronn zwei eigene Überzahlspiele nicht nutzen, so dass man langsam den Eindruck bekam, als könnten die Falken stundenlang anrennen, ohne einen Treffer zu erzielen.
Der sollte im Schlussdrittel aber schon nach 50 Sekunden fallen, bezeichnenderweise durch die vierte Reihe: Krull netzte nach Zuspiel von Steven Billich zum 1:3 ein. Dem HEC gelang es aber auch in der Folgezeit nicht, den Hebel umzulegen. Ein weiteres Powerplay blieb ungenutzt, ehe die Indians in der 46. Minute alles klar machten. Clair bediente Just, der mit einem Direktschuss zum 1:4 für die Entscheidung sorgte. Die letzten 14 Minuten bemühten sich die Gastgeber zwar noch einmal um Ergebnisverbesserung, Entscheidendes passierte auf dem Eis aber nicht mehr.