Im Nebel den Durchblick behalten
Wie schon beim Heimspiel letzte Woche gegen Landshut war es ein hartes Stück Arbeit für die Heilbronner Falken, ehe ein letztlich klarer 4:1-Erfolg über
den ESV Kaufbeuren feststand. Damit konnten die Unterländer in einem
emotionalen Spiel, das zunehmend unter starker Nebelbildung litt, exakt das
Ergebnis aus der ersten Pokalrunde von vor zwei Wochen wiederholen, als die Allgäuer schon einmal den Kürzeren zogen.
Beide Teams mussten Ausfälle im Angriff verkraften. Während bei Kaufbeuren
der schon länger verletzte McFeeters noch geschont wurde und bei den Falken Serikow ohnehin noch länger ausfällt, konnte auch Chris Billich nicht
mitwirken, der in Dresden einen Schuss mit seinem Schlittschuh geblockt
hatte und sich dabei womöglich einen Bruch im Fuß zugezogen hat. So reichte
es für die Falken nur für drei Reihen.
Die am Freitag spielfreien Joker kamen gut in die Partie und gestalteten das
erste Drittel völlig offen. Es gab Chancen auf beiden Seiten, wobei die
Gäste anfangs den Eindruck machten, schon etwas eingespielter zu sein. Aber auch auf Heilbronner Seite lief die ein oder andere schöne Kombination,
während man in Unterzahl zweimal nicht allzu viel anbrennen ließ. Für das
einzige Tor des ersten Abschnitts sorgte nach knapp 12 Minuten wiederum die Reihe um die bisherigen Topscorer Calce und Urquhart, wobei Letztgenannter die Scheibe flach in Richtung Kaufbeurer Tor brachte und der Mann mit dem goldenen Helm die Kelle hinhielt und den Puck zum 1:0 abfälschte. Direkt imGegenzug hätte Grosch bei einem Konter ausgleichen können, ansonsten wurde es in einem guten Zweitligaspiel am ehesten bei Distanzschüssen gefährlich.
Im zweiten Drittel kam dann nicht nur langsam Nebel auf, auch das Spiel
wurde intensiver und sorgte für Stimmung auf den mit 1.748 Zuschauern,
darunter zahlreiche Gästefans, ordentlich gefüllten Rängen. Gute
Möglichkeiten gab es auf beiden Seiten, die beste auf Seiten der Gäste
vergab Leisenring in der 24. Minute, als er allein auf Ford zulief und die
Scheibe auch am Keeper vorbei brachte, aber ein Verteidiger den Puck noch
von der Linie kratzen konnte. Auch ein fulminanter Check von Gödtel an
Nelson nach 28 Minuten sorgte für Emotionen – der Kaufbeurer Stürmer musste anschließend verletzungsbedingt vom Eis, Schiedsrichter Krawinkel hatte kein Foul gesehen. Tore sollten dagegen trotz Überzahlchancen auf beiden Seiten zunächst keine fallen. Auch 50 Sekunden doppelte Überzahl der Gastgeber waren nicht von Erfolg gekrönt, so dass es bereits danach aussah, als würde man mit einem knappen Vorsprung ins Schlussdrittel gehen können. Mit dem letzten Angriff des Drittels gelang den Gästen dann aber noch der Ausgleich: Grosch bediente von hinter dem Tor Brown, der direkt abzog und zum 1:1 traf.
Im letzten Drittel wurden beide Teams zunächst durch einen Defekt am
Schlittschuh eines Linesmen und dann durch den immer stärker werdenden Nebel ausgebremst. Die Falken, bei denen Rico Rossi die Sturmreihen durcheinander gewirbelt hatte, um mehr Durchschlagskraft zu erzeugen, machten jedoch aus den Gegebenheiten das Beste und behielten den Überblick – so auch nach 48 Minuten, als Mapes einen Konter einleitete und Lemieux Fabio Carciola mustergültig in Szene setzte, der keine Mühe mehr hatte, Vajs zu bezwingen. Sekunden später hatte Calce beim nächsten Konter die Vorentscheidung auf dem Schläger, aber scheiterte am Keeper. So sollte es bis zur 57. Minute dauern, ehe Gödtel abzog, Lemieux zur Stelle war und den Abpraller zum 3:1 verwertete. Damit war das Spiel gelaufen, erneut Fabio Carciola setzte nach schöner Vorarbeit von Léveillé den Schlusspunkt zum 4:1-Endstand.