Huskies ringen Schwenningen erst im Penaltyschießen nieder

Es war sicherlich der stärkste Ligakonkurrent den die Huskies und ihre Fans gestern Abend in der Kasseler Eissporthalle empfingen. Die Schwenninger Wild Wings waren nach der Entlassung von Trainer Peter Ustorf mit dem einstigen Co-Trainer Greg Pruden an der Bande nach Nordhessen gereist und verlangten den Huskies bei ihrem 2:1-Sieg nach Penaltyschießen alles ab. Offensiv startete der SERC in die Partie, versuchte immer wieder das Spiel zu machen und gewann, bedingt durch einige Strafen gegen die Huskies, vorerst die Oberhand. Aber das Kasseler Unterzahlspiel funktionierte blendend. Und als die Schlittenhunde dann selbst einmal volle zwei Minuten einen Mann mehr auf dem Eis hatten, bekam Haas im Tor der Schwenninger einiges zu tun: Gegen Gyori sicherte er selbst, zwei Mal innerhalb weniger Sekunden war ihm der Pfosten ein guter Freund, gegen Drew Bannisters Machtschuss von der blauen Linie war er dann aber chancenlos. 1:0 nach knapp zwölf Minuten und die Huskies hatten keine Minute später die Möglichkeit zu erhöhen: Christ war bei einem Alleingang regelwidrig aufgehalten worden und McNeil versuchte sich am Strafschuss – vergab aber. Schwenningen spielte aber weiter engagiert und kam in der 14. Minute durch Eric Dylla zum verdienten Ausgleich – die Huskies-Defensive zeigte sich in diesem Moment ein mal wieder zu zögerlich.
Kassel startete mit einer Überzahlsituation in den zweiten Spielabschnitt, konnte aber, obwohl man den schnellen Abschluss suchte und aus allen Lagen schoss, keinen Treffer erzielen. Das wiederum zeigte den Gästen offensichtlich, dass im Spiel gegen den Spitzenreiter durchaus Punkte drin waren und die Schwarzwälder kamen oft gefährlich vor das Tor von Boris Rousson. „Schwenningen war im zweiten Drittel die bessere Mannschaft“, musste nach der Partie auch Huskies-Trainer Stéphane Richer zugeben. Aus dieser Überlegenheit konnten die Wild Wings allerdings kein Kapital schlagen.
Im letzten Drittel versuchten die 2611 Zuschauer in der Eissporthalle am Auestadion ihre Huskies noch einmal nach vorne zu peitschen. „Auf geht’s, Huskies, kämpfen und siegen“, klang es vom Heuboden herab. Doch alle Unterstützung von den Rängen war vergebens, zu oft lag die Scheibe frei vor (oder gar hinter) Rostislav Haas, ohne, dass ein Husky die Chance verwerten konnte. Auch in der fünfminütigen Verlängerung konnten die Huskies trotz Überzahlsituation nicht den entscheidenden Treffer erzielen. Die Partie ging ins Penaltyschießen. Während Palmer und DelMonte sich viel Zeit ließen und Haas eiskalt überwanden, konnten auf Schwenninger Seite weder Frosch noch Dylla verwerten. Zwei Punkte für den Spitzenreiter, einen Punkt für die Wild Wings auf dem Weg in die oberen Tabellenregionen, denn: „Schwenningen hat ein sehr gutes Team mit vielen erfahrenen und guten jungen Spielern. Am Ende der Saison werden sie in der Tabelle mit uns oben stehen“, prognostizierte Richer nach der Partie.
Leona Malorny