Hochklassiges Spiel ohne Happy EndRavensburg Towerstars

Bevor der erste Puck eingeworfen wurde, stand Lukas Slavetinsky im Mittelpunkt. Der Ravensburger Verteidiger absolvierte sein 300. Pflichtspiel für die Ravensburg und wurde von Geschäftsführer Rainer Schan entsprechend geehrt.
Die Towerstars starteten fulminant, respektlos und mit einem fast zweiminütigem Powerplay in die Partie. Gäste Keeper Pielmeier wurde schon einmal richtig warmgeschossen. Auffallend waren die Probleme der Cannibals in der Abwehr, denn in den ersten fünf Minuten konnten die Oberschwaben gleich dreimal mit nur einem Pass einen völlig freistehenden Spieler vor dem Tor anspielen. Maloney, Cabana und Thiel konnten ihre Gelegenheiten aber nicht verwerten. Von Landshut war wenig zu sehen, die beste Gelegenheit hatte noch Peter Abstreiter nach knapp acht Minuten, er scheiterte bei seinem Alleingang allerdings an Towerstars Keeper Christian Rohde.
Die Oberschaben nutzten den Abstimmungsfehler allerdings als kleinen Weckruf, noch mehr Druck zu machen und in der 13.min war der längst überfällige Führungstreffer endlich im gegnerischen Netz. Eine scharfen Pass von Radek Krestan lenkte Frederik Cabana unhaltbar zum 1:0 in den linken Torwinkel. Die Oberschwaben waren jederzeit Herr der Lage und als in numerischer Überzahl „Jubilar“ Lukas Slavetinsky den Puck von der blauen Linie zum2:0 in die Maschen donnerte, schien die Ravensburger Eissporthalle regelrecht Kopf zu stehen.
Das zweite Drittel hatte nur ein wenig verändertes Bild. Die Towerstars drückend überlegen, hatten teilweise auch in Unterzahl mehr Schüsse auf das gegnerische Tor als der Gegner. Aber erneut konnten die Oberschwaben diesen riesen Vorteile nicht nutzen, weil Pielmeier im Landshuter Tor für seine total verunsicherten Vorderleute Kopf und Kragen riskierte. Die Chance auf den Anschluss vergaben die Landshuter in der 29.min, als Towerstars Neuzugang Stefan Langwieder die Notbremse ziehen musste, Davidek beim fälligen Penalty aber an Towerstars Keeper Rohde scheiterte.
Im Schlussabschnitt zeigte sich dann schnell, dass die Gastgeber in den begeistert auftretenden 40 Minuten zuvor zu viel Kraft investierten. Schon nach drei Minuten nutzte Thornton ein Abstimmungsproblem der Towerstars und vollendete einen langen Pass, fünfeinhalb Minuten später traf Geipel aus halbrechter Position zum 2:2 für Landshut. Ein Schock für die Kujala Schützlinge, die danach mächtig wackelten und Gefahr liefen, mit leeren Händen dazustehen. Der ansonsten durchaus umsichtige Hauptschiedsrichter aus der Schweiz stand 38 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit im Brennpunkt, als er nach einem Foul von Gawlik auf Penalty entschied. Doch Rohde konnte auch diesen Versuch parieren, ein Punkt war den Towerstars zumindest sicher.
In der fälligen Verlängerung wollte die Entscheidung noch nicht fallen, so ging es ins Penaltyschießen. Und hier hatten die Towerstars genauso wenig Glück bei der Chancenauswertung, als in den ersten 40 Minuten. Bräuner und Cabana scheiterten, auf der Gegenseite verwandelten Thornton und Abstreiter eiskalt und der Zusatzpunkt ging an die Gäste.
„Es war vielleicht das beste Spiel dieser Saison“, sagte Gäste-Trainer Jiri Ehrenberger entsprechend zufrieden. Auch sein Ravensburger Kollege Petri Kujala bestätigte dies, wenngleich er der mangelnden Chancenauswertung hohe Bedeutung zuwies. „Erneut konnten wir eine 2-Tore Vorsprung nicht über die Zeit bringen und sollten anfangen, das dritte Tor rechtzeitig zu setzen“, so der Ravensburger Coach.