Heimserie gerissenBietigheim Steelers

Die Steelers begannen mit einer ersten guten Chance von Jason Pinizzotto, der Lukas Langmann mit einem Schuss aus halbrechter Position prüfte. Der Bremerhavener Keeper behielt die Nerven und lenkten Puck am Tor vorbei. Während sich die Bietigheimer abgeklärter und abwartender präsentierten, zeigte der Meister viel Engagement und versuchte den Spielaufbau der Schwaben früh zu stören. Genau dabei handelte sich die Mannschaft von Trainer Mike Stewart eine eigentlich vermeidbare Zeitstrafe ein. Das Unterzahlspiel absolvierten die Jungs von der Weser gewohnt routiniert, leisteten sich aber einen katastrophalen Wechselfehler, der den Weg zur Führung für die Hausherren ebnete. Matt McKnight und David Wrigley legten für Jason Pinizzotto auf, der mit einem Hammer dem Pinguins-Keeper keine Chance ließ (5.). Gefrustet durch den frühen Rückstand packten die Pinguins nun die härtere Gangart aus. Die Folge? Nächste Strafe - nächstes Bietigheimer Tor. Keeper Sinisa Martinovic schickte Marcus Sommerfeld auf Reisen. Sommerfelds Pass in die Mitte fand David Wrigley, der auf 2:0 erhöhen konnte (8.). Die Gäste aus dem hohen Norden wirkten nun vollends verunsichert und ließen sich von druckvoll aufspielenden Gastgebern mehr oder weniger im eigenen Drittel einschnüren. Ein Abspielfehler in der Bietigheimer Verteidigung nutzen die Pinguins zum Anschlusstreffer. Bastian Steingross hatte Andrew McPherson die Scheibe quasi auf die Kelle gelegt. Dieser bediente Marian Dejdar, der auf 2:1 verkürzen konnte (14.). Einmal mehr fiel in dieser Phase Pinguin Andrew McPherson unangenehm auf, der hinter dem Rücken des Schiedsrichter Markus Gleich zu Boden checkte, in der Folge verbal ausfällig wurde und Markus Gleich dann auch noch zum direkten Schlagabtausch herausforderte, in dem er die Handschuhe fallen ließ. Den Bietigheimer Verteidiger ließ das kalt und er verabschiedete sich auf die Bank, während McPherson mit einer 2 plus 10 Minuten Strafe in der Kühlbox Platz nehmen durfte. Das Überzahlspiel blieb allerdings ohne Nutzen für den SC und kurz vor der Pause durfte sich Bremerhaven nach einer Strafzeit gegen Bietigheims René Schoofs über ein Powerplay freuen.
Die Fischtown Pinguins waren damit zu Beginn des zweiten Drittels mit einem Mann mehr auf dem Eis und zeigten sich mit viel Druck im Tank. Zählbares wollte den Nordlichtern trotz guter Gelegenheiten aber nicht gelingen, denn das Defensivbollwerk um Torhüter Sinisa Martinovic hielt den Bremerhavener Attacken stand. In der Offensive war es einmal mehr Marcel Kahle, der mit seinem Versuch etwas Pech hatte und knapp an Jonas Langmann scheiterte. Der dritte Bietigheimer Treffer ließ aber dennoch nicht lange auf sich warten. Nach schönem Konter über Benjamin Hüfner und Marcus Sommerfeld markierte René Schoofs nach einem präzisen Pass das 3:1. Das Schiedsrichtergespann verlor nun etwas seine Linie und schickte trotz eines klaren Bremerhavener Fouls David Wrigley auf die Strafbank. Die Pinguins dankten es artig und kamen in Person von Jaroslav Hafenrichter zum 3:2 Anschlusstreffer. Mit einem großartigen Reflex packte Sinisa Martinovic mit der Fanghand blitzschnell zu und verhinderte kurz danach damit den drohenden Ausgleich durch nun stärker werdende Gäste. Beim Ausgleichstreffer war aber auch er machtlos. Nach schöner Kombination war es abermals Jaroslav Hafenrichter, der kurz vor der Pause zum 3:3 Ausgleich einnetzte.
"Wir haben gut gespielt, sind aber schnell mit 0:2 hinten gelegen. Der Schlüsselpunkt war das Tor von Dejdar, der unser Spiel ein wenig beruhigte. Das 1:3 hat uns etwas aus der Bahn getroffen aber wir sind mit zwei schnellen Toren zurück gekommen. Beide Teams haben heute tolles Eishockey gezeigt und ich bin froh dass wir hier heute drei Punkte mit nach Hause nehmen können.", zeigte sich Trainer Mike Stewart zufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft, die im letzten Drittel nochmal alles gab. Doch zunächst einmal durfte sich der Meister über einen Bonus des Schiedsrichters freuen. Nachdem sich Benjamin Hüfner gegen ein Foul zur Wehr setzte, wurde dieser mit einem zweiminütigen Aufenthalt in der Kühlbox belohnt. Bremerhaven war damit erneut mit einem Mann mehr auf dem Eis und die Steelers unter Druck. Bietigheim verteidigte geschickt und konnte sich nach vorne immer wieder befreien. Im Gegenzug befanden sich dann auch die Steelers wieder in Überzahl und gleich am Drücker - Zählbares wollte aber nicht gelingen. Mit Ablauf der Strafe verlor man im Spielaufbau die Scheibe und der von der Strafbank kommende Viktor Beck wurde auf die Reise geschickt. Kurz vor dem Torschuss wurde Ex-Steeler Beck von Adam Borzecki zu Fall gebracht. Den fälligen Penalty vergab der Pinguin aber. Beide Teams zogen in der Schlussphase das Tempo nochmal spürbar an, aus denen sich auf beiden Seiten durchaus ansehnliche Möglichkeiten ergaben. Die beste davon nutzte Marjan Dejdar 21 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit zum 3:4 Game Winning Goal.
Statistik:
1:0 - Jason Pinizzotto (David Wrigley, Matt McKnight) 5.
2:0 - David Wrigley (Überzahl-Tor) (Matt McKnight, Jason Pinizzotto) 8.
2:1 - Marian Dejdar (Andrew McPherson, Felix Stokowski) 13.
3:1 - René Schoofs (Benjamin Hüfner, David Wrigley) 29.
3:2 - Jaroslav Hafenrichter (Überzahl-Tor) (Pawel Dronia, Brendan Cook) 37.
3:3 - Jaroslav Hafenrichter (Brock Hooton, Brendan Cook) 38.
4:3 - Marian Dejdar (Andrew McPherson, Jan Kopecky) 60.
Strafzeiten:
Bietigheim: 20
Bremerhaven: 22
Schiedsrichter: Marcus Brill