Heimserie der Joker reisst gegen Ravensburg

Jetzt hat es auch erstmals in der 2. Bundesliga die Joker zu Hause erwischt. Vor
2.777 Zuschauern unterlagen die Jungs von Ken Latta einer gut eingestellten,
zähen Mannschaft aus Ravensburg nach einem guten Spiel mit 2:3.
Im Tor
erhielt wieder Stammgoalie Thomas Tragust den Vorzug. Latta musste allerdings
wie bereits am Freitag in Hannover auf Rob McFeeters verzichten, der mit einem
Rückenleiden außer Gefecht gesetzt ist.
Die Gäste legten, unterstützt von
einigen Schlachtenbummlern, los wie die Feuerwehr. Auch als Ravensburgs
Neuzugang und Ex-NHL-Spieler Shane Endicott nach knapp zwei Minuten auf die
Strafbank musste, gelang es den Jokern kaum, druckvolle Angriffe auf das Tor von
Christian Rohde zu starten.
Als die Kaufbeurer in der fünften Minute in der
Defensive nicht geordnet waren, nutzte Ben Thomson einen Abpraller, um die Gäste
in Führung zu schießen. Zwei Minuten später setzte der Ex-Joker Lukas
Slavetinsky einen Schußversuch ans Außennetz.
Nach und nach befreiten sich
die Joker aus der Umklammerung. Zuerst knallte Johannes Sigl schräg vor dem Tor
den Puck an die Maske von Rohde. Sekunden später tankte sich Dominic Krabbat
allein durch und scheiterte am guten Ravensburger Goalie.
Auch im zweiten
Überzahlspiel wollte auf Kaufbeurer Seite nicht allzu viel gelingen. Als dann
doch eine Kombination einen guten Abschluss fand, stand Mike Wehrstedt die Latte
im Weg.
Doch nun drängten die Mannen von Ken Latta immer vehementer auf den
Ausgleich. Dieser fiel schließlich, als Robert Paule mit einem öffnenden Pass
quer übers Eis Dominic Krabbat bediente und dieser schließlich mit Urgewalt den
Puck ins Kreuzeck hämmerte. 90 Sekunden vor Drittelende wurde erneut Rohdes
Maske nach einem Knaller von Jakub Körner in Überzahl in Mitleidenschaft
gezogen. Sekunden später staubte Daniel Oppolzer trocken zum 2:1 ab, als die
Ravensburger Abwehrspieler nicht auf der Höhe schienen. Souverän brachten die
Joker die Führung in die Kabine.
Im Mittelabschnitt gab es zunächst kaum
Höhepunkte. Für beide Mannschaften schien Sicherheit die oberste Devise zu
lauten. Nach knapp 27 Minuten vergab Ex-DEL-Spieler Oravec frei vor Tragust den
möglichen Ausgleich. Tragust sollte schließlich in den nächsten Szenen im
Mittelpunkt des Geschehens stehen. Zuerst wäre ihm ein gefährlicher Ausflug
beinahe zum Verhängnis geworden. Nur eine Minute später hielt er seine
Mannschaft mit zwei tollen Paraden innerhalb weniger Sekunden im Spiel. In der
folgenden Unterzahl verpasste Slavetinsky frei vor dem Kasten die Scheibe und
die Joker konnten noch einmal durchatmen.
Kurz vor Drittelende war die
Scheibe dann doch im Tor. Tragust rutschte ein Schuß von Oravec über die
Fanghand und kullerte zum nicht unverdienten Ausgleich ins Tor. Wenige Sekunden
vor dem zweiten Pausentee hätte das japanisch/kanadische Duo Tanaka/Wehrstedt um
ein Haar die Joker wieder in Führung gebracht. Doch Christian Rohde war bei
einem Hammer des Kanadiers auf dem Posten.
Das Schlussdrittel sollte es mit
Chancen auf beiden Seiten noch einmal in sich haben. Nachdem Peter Sikora die
Führung für die Hausherren verpasste, hatte auf der Gegenseite Stephan Vogt die
Riesenchance für die Tower Stars. Nach einem schönen Querpass verfehlte es das
Tor aus aussichtsreicher Position. Doch Sekunden später war es soweit. Als die
Joker die Scheibe nicht aus der Gefahrenzone brachten, zog Kerry
Ellis-Toddington einfach einmal ab und die Scheibe schlug hinter Thomas Tragust
im Tor ein. Anscheinend gab ein Ravensburger der Scheibe noch die entscheidende
Richtungsänderung.
Doch die Gäste zogen sich nun keineswegs zurück. Immer
wieder setzten sie sich im gegnerischen Drittel fest und hinderten die Joker,
eigene Angriffe zu starten. Thomas Tragust musste in einigen Szenen sein ganzes
Können unter Beweis stellen, so auch in der 48. Minute, als er bei einem
abgefälschten Schuss blitzschnell seine Schoner ausfuhr. Der gute Tragust wäre
wenig später wohl chancenlos gewesen, als ein Knaller von Shane Endicott
Millimeter am Tor vorbeistrich. Auf der Gegenseite wehrte Rohde einen verdeckten
Schuss von Daniel Oppolzer ab. Doch die Gäste störten immer wieder konsequent
die Angriffsbemühungen der Joker und liessen diese nicht wie gewünscht zur
Entfaltung kommen. Johannes Sigl war der Ausgleich drei Minuten vor Schluß nicht
vergönnt.
52 Sekunden vor Schluss wurde Dominic Krabbat gelegt und
begünstigte den Jokern eine gute Überzahlsituation für einen möglichen
Ausgleichstreffer kurz vor Schluss. Doch auch die Herausnahme von Goalie Tragust
sollte dem Spiel keine Wende mehr geben und die erste Heimniederlage der Saison
war perfekt. Dennoch wurden die Joker nach dem Spiel von den Fans gefeiert. Wie
sagte noch Ken Latta nach der ersten Saisonniederlage in Heilbronn? Dann starten
wir eben eine neue Serie! Eben!
In der anschliessenden Pressekonferenz war
Gästetrainer Draisaitl natürlich hochzufrieden mit den drei Punkten für seine
Mannschaft. Er hatte ein gutes Spiel mit hoher Intensität gesehen, das ihm Spaß
gemacht habe. Sein Team war nach sechzig Minuten das leicht bessere Team.
Ken
Latta sprach von drei geschenkten Toren gegen eine gefährliche Ravensburger
Mannschaft. Seinem Team schien im ersten Drittel noch die lange Busreise aus
Bremerhaven in den Knochen zu stecken