Heimserie der Falken ist beendet

Das Spiel des Tabellendritten gegen den Zweiten war auch auf dem Eis ein
echtes Spitzenspiel, das in einer mit 2.713 Zuschauern gut gefüllten
Lavatec-Arena stattfand. Am Ende behielten die Wild Wings aus Schwenningen
gegen die Heilbronner Falken mit 5:3 verdientermaßen die Oberhand, doch vom
Ergebnis abgesehen durften auch die Fans der Gastgeber zufrieden nach Hause
gehen.
Bei den Falken vertraute Rico Rossi auf dieselbe Aufstellung wie am Freitag,
auch Schwenningen trat mit vier Sturmreihen an. Von Beginn an war es ein
sehr starkes Zweitligaspiel, in dem beide Teams sowohl technisch als auch
kämpferisch überzeugten und Eishockey auf hohem Tempo zeigten. Es war vor
beiden Toren viel los, beide Mannschaften suchten ihr Heil in der Offensive
und konnten sich Torchancen herausspielen. Nach zwei Minuten hatte Junker
die Führung des SERC auf dem Schläger. Im anschließenden Powerplay der Gäste
brach Edwardson durch und lief allein auf Karg zu, aber brachte die Scheibe
nicht im Tor unter. Hier hatte Schiedsrichter Kämpfer eine klare Strafzeit
übersehen, auch später sollte der Schweizer im Mittelpunkt stehen. In der
Folgezeit hätten die Falken durch Caudron oder Schlager in Führung gehen
können, dann führte ein Fehler von Strauch an der eigenen blauen Linie zum
0:1 - Frosch konnte aus den Birken bezwingen. Überzahlsituationen auf beiden
Seiten folgten, in der Schwenningen bei 4-gegen-3 hätte erhöhen können. Dann
aber bediente Weibler in Strauch, der auf Karg zulief und mit einem satten
Schuss zum 1:1 ausglich - oder nicht? Kontroverse Nummer eins: War der Puck
vorher im Fangnetz? Kontroverse Nummer zwei: Hatte Karg den Puck an den
Pfosten gelenkt oder die Scheibe die Linie überschritten? Nachdem zunächst
auf kein Tor entschieden worden war und sich Caudron eine Disziplinarstrafe
wegen Meckerns abgeholt hatte, änderte das Schiedsrichtertrio seine Meinung
und gab den Treffer. Die Bilder von L-TV werden am Montag im "fanblock"
sicher Aufschluss geben. Und nur 24 Sekunden später durften die Falken
erneut jubeln: Verteidiger Pat Baum Energieleistung drehte die Partie, 2:1.
Im zweiten Drittel ging es auf genauso hohem Niveau weiter. Den Zuschauern
wurde ein echtes Spitzenspiel geboten mit teilweise "Coast-to-Coast-Hockey",
während die Trainer manchmal über etwas mehr Ruhe im Spiel wohl froh gewesen
wären. Chancen gab es weiterhin auf beiden Seiten. Die beste vergab auf
Seiten des HEC Mauer bei einer 2-gegen-1-Situation, auf der Gegenseite
scheiterten Deniset und Junker. Ausgerechnet das zweite Überzahlspiel der
Gastgeber sollte den Ausgleich des SERC bringen. Schon Deniset hatte nach
einem Break das 2:2 auf dem Schläger, Heilbronn bekam die Scheibe nicht
unter Kontrolle und Baker war nach Vorlage von Deniset zur Stelle und ließ
aus den Birken keine Chance. Frosch hätte noch im zweiten Drittel nachlegen
können, wurde aber durch Pat Baums Check "abgeräumt".
Doch schon gegen Ende des zweiten Drittels deutete sich an, was sich im
letzten Durchgang bestätigen sollte: Schwenningen übernahm nun das Kommando
und hatte durch Whitecotton frühzeitig die Möglichkeit zum 2:3. Heilbronn
leistete sich weitere Strafzeiten und dann war es passiert: Baker brachte
den Puck scharf vors Tor, Deniset war zur Stelle und brachte den SERC wieder
in Führung. Auch danach waren die Wild Wings das bessere Team, während die
Falken nicht an die starken Leistungen der ersten beiden Drittel anknüpfen
konnten. Auch in Überzahl lief nicht viel zusammen, außer einem Schuss von
Calce an die Oberkante der Latte (52.) sprang nichts heraus. Heilbronn
zeigte sich sichtlich bemüht und stellte auf drei Reihen um, doch in der 57.
Minute sorgte Whitecotton für die Entscheidung. Aus den Birken hatte einen
Schuss nicht festhalten können und der Topscorer der Gäste staubte zum 2:4
ab. Eine Minute später sorgte Samendinger noch einmal für Hoffnung im Lager
der Gastgeber, als er einen glücklichen Abpraller von der Bande zum 3:4
verwertete, doch eine klare Torchance spielte sich Heilbronn in den letzten
drei Minuten nicht mehr heraus. Vier Sekunden vor Schluss setzte Frosch mit
einem Schuss ins verwaiste Tor den Schlusspunkt.
Fazit: Schwenningen gewann nach zwei ausgeglichenen Dritteln aufgrund des
besseren Schlussabschnitts verdientermaßen eine packende Partie, in der die
Falken dennoch eine ansprechende Leistung zeigten. Ein Wermutstropfen war
der Ausfall von Verteidiger Mike Schutte im letzten Drittel, der sich eine
Muskelverletzung am Oberkörper zuzog. Eine genauere Diagnose wird im Laufe
des Montags erwartet. (SB)
Heilbronner Falken - SERC Wild Wings 3:5 (2:1, 0:1, 1:3)
Tore: 0:1 Frosch 9., 1:1 Strauch 16. 4-5, 2:1 P. Baum 16., 2:2 Baker 36.
4-5, 2:3 Deniset 42. 5-4, 2:4 Whitecotton 57., 3:4 Samendinger 58., 3:5
Frosch 60. 5-6
Strafminuten: Heilbronn 14 + 10, Schwenningen 12;
Schiedsrichter: Kämpfer; Zuschauer: 2.713