Heilbronn: 1:3-Niederlage gegen starke Steelers - Melchert verlässt Falken
Zwei Siege am Wochenende - Entwarnung bei Jason DunhamAuf dem Papier war das Derby zwischen Falken und
Steelers von vornherein eine klare Sache - und auf dem Eis dann leider auch.
Zwar holte Heilbronn mit dem 1:3 ein achtbares Ergebnis, doch der Sieg der Gäste
geriet vor 882 Zuschauern nie in Gefahr.
Die Falken mussten auf Dorochin (Rippenanbruch), Spoltore (Trauerfall) und
auch Vogl (Bronchitis) verzichten, dafür standen erstmals die Förderlizenzspieler
Pielmeier, Schietzold und aus den Birken im Kader. Bei Bietigheim dagegen
fehlten Molling, Wrobel und Jacques. Von Beginn an waren die Gäste die klar
überlegene Mannschaft, die zeigten, warum sie einer der Topfavoriten in der
2. Bundesliga sind. Zwar vergaben die Steelers eine doppelte Überzahl von
fast zwei Minuten, als David Belitski mehrfach hervorragend reagierte und der
Pfosten gegen Straube rettete, doch auch bei 5 gegen 5 stand das Falken-Tor
mehrfach im Mittelpunkt. Auf der Gegenseite konnten die Gastgeber das Gehäuse
von Steelers-Backup Daniel Wrobel nur selten bei Entlastungsangriffen in
Gefahr bringen, so durch Schietzold bei einem schönen Solo (9.). Den
verdienten Führungstreffer für die Gäste erzielte Nick Smith durch einen
Schlagschuss in Überzahl (15.).
Auch im zweiten Drittel taten sich die Falken in der Offensive sehr schwer,
selbst bei doppelter Überzahl kam recht wenig Produktives zustande. Auf der
anderen Seite zeigte man eine kämpferisch überzeugende Leistung, verteidigte
auch in Unterzahl beherzt und konnte sich auf einen souveränen Belitski
verlassen. Der war dann aber erneut geschlagen, als erneut Smith aus kurzer
Distanz kurz nach Ablauf einer Strafe gegen H. Becker einnetzte (26.). Nach
einem schönen Querpass von Mares zog der Neuzugang der Gäste auch in der 34.
Minute direkt ab und konnte den mittlerweile eingewechselten Danny aus den
Birken bezwingen. Dreimal Nick Smith - das sollte es dann für die Steelers
auch gewesen sein.
Im Schlussdrittel, in dem Andreas Maier mit einer wahrscheinlich nur leichten
Handverletzung ausfiel, passierte dann nicht mehr viel. Bietigheim
kontrollierte das Spiel, ohne zu glänzen, wurde von den Falken aber auch
nicht mehr wirklich in Verlegenheit gebracht. Straube traf in Überzahl noch
einmal den Pfosten, ehe auch die Gastgeber am Ende noch jubeln durften: 65
Sekunden vor Schluss traf Jason Becker durch einen platzierten Schlagschuss
zum 1:3-Ehrentor.
Unter dem Strich steht ein hochverdienter Sieg der Gäste, die gerade in der
Abwehr sehr sicher standen und von Heilbronn zu selten wirklich gefordert
wurden. Die Falken konnten das höhere Tempo der Gäste nicht mitgehen und
wurden dadurch immer wieder zu Fehlpässen und Mängeln im Spielaufbau
gezwungen, so dass nach vorne sehr wenig zustande kam, wobei sich der Ausfall
von Spoltore und Dorochin natürlich - gerade auch im Powerplay - bemerkbar
machte. Anders als gegen Bad Tölz machte sich heute ein Klassenunterschied
bemerkbar, aber trotzdem wurden die Falken, denen kämpferisch kein Vorwurf zu
machen ist, von ihren Fans mit Applaus verabschiedet, Danny aus den Birken
nach guter Leistung zum Tänzchen "gezwungen".
Melchert verlässt Falken
Am Rande des Spiels wurde bekannt, dass Martin Melchert keinen neuen Vertrag
bei den Falken erhält. Der 19-jährige Stürmer war nach der vergangenen
Saison am Knie operiert worden und hatte nach dem Aufbautraining am Freitag
sein erstes Spiel bestritten. Obwohl das Knie hielt, entschied sich die
sportliche Leitung dafür, Melchert keinen neuen Vertrag anzubieten. "Es
tut mir Leid für Martin, die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen. Aber
wir haben viele Stürmer im Kader und können außerdem auf die gesamte
DNL-Mannschaft der Jungadler bei Bedarf zurückgreifen. Da war für Melchert
einfach kein Platz mehr", so Trainer Rico Rossi nach dem Spiel. Melchert
hatte in der letzten Saison für die Falken drei Tore und sechs Assists
erzielt.
SB