Hannover Indians unterliegen Kaufbeuren mit 3:4
Hannover Indians unterliegen Kaufbeuren mit 3:4Zwei Aspekten haben die Kaufbeurer es zu verdanken, dass sie auch in der vierten Begegnung gegen die Hannover Indians als Sieger vom Eis gingen. Der unglaublichen Powerplay-Effizienz (100%) und der Unfähigkeit der Gastgeber, aus einem Dutzend hochkarätiger Chancen nicht mehr als drei Tore zu realisieren. Indians-Headcoach Kaminski: „Wir zählten 42 Schüsse auf das gegnerische Tor, aber nur drei Tore. So kann man nicht gewinnen.“ Gäste-Coach Latta: „Wir erhofften uns nach dem Spielverlauf einen Punkt, und es sind sogar drei geworden.“
Was hatten die Hannoveraner falsch gemacht? Mit Schwung hatten sie das Spiel begonnen. Als nach 89 Sekunden Jelitto nach einem unwiderstehlichen Solo auf dem Tor der Gäste lag, der Puck aber nicht im gegnerischen Gehäuse, da schwante dem Beobachter Böses. Zumal die Gäste auch nicht den Eindruck machten, als wollten sie sich mit defensivem Spiel zufrieden geben. Zwei Mann attackierten die Indians-Aufbauer und diese hatten Mühe, die eigenen Mitspieler zu finden. Logisch, dass die Joker die spielerische Führung übernahmen und folgerichtig durch Dobben (12.) glücklich mit 0:1 in Führung gingen. Überraschend der Ausgleich drei Minuten später, als Gerbig endlich einmal frei zum Schuss kam und ESVK-Goalie Vajs chancenlos war. In der Folgezeit waren die Rollen verteilt, der Spielstand gerecht.
Wie nervös die Gastgeber waren, zeigte sich kurz nach Wiederanpfiff. Dobben durfte einen Fehlpass abfangen und vor Ower auftauchen, aber dieser reagierte sensationell und hielt das Remis fest. Auf der anderen Seite probierte Fox die Festigkeit des Kaufbeurer Pfostens aus und als Tarkir (31.) nach einer schönen Kombination mit Dmitriev und Bombis das 2:1 im Powerplay markierte, schien die Welt der Indians-Anhänger in Ordnung. Leider nur für 129 Sekunden. Das anfangs erwähnte perfekte Joker-Powerplay fand seinen Anfang durch Menge (34.), der die erste von zwei Indians-Strafzeiten zum 2:2 verwertete. Und es sollte noch härter kommen für die heimischen Fans. Der wiederum stark aufspielende Mc Feeters durfte sich in der 39. Minute, ohne besonders angegriffen zu werden, durchtanken und das 2:3 erzielen. Sollten die Indians die Wende erzwingen können? Fox bekam in der 43. Minute die Chance, als er alleine vor Vajs auftauchte, aber scheiterte. Jetzt wog der erbitterte Kampf hin und her. Beide Teams erspielten sich Möglichkeiten, die letztendlich von guten Defensivreihen und starken Keepern zunichte gemacht wurden. Als der Indians-Spieler des Tages - Zach Tarkir - sich selbst mit dem 3:3 (50.) belohnte, schien die Waage sich zugunsten der Indians zu neigen, aber diese gingen weiterhin fahrlässig mit ihren Chancen um und bekamen die Quittung vier Minuten vor Schluß. Menge (56.) verwandelte auch das zweite Überzahlspiel nach völlig unnötigem Foul von Bombis und ließ Indians-Coach Kaminski graue Haare wachsen. Kaminski: „Fünf Minuten vor Schluß das 3:4 zu bekommen ist hart und lässt den Druck immens wachsen.“ Tatsächlich versuchten die Indians alles, durften sogar mit Hilfe von Schiri Franz, der Körner auf die Strafbank schickte, 120 Sekunden mit 6-4 spielen, aber es sollte vor den 3367 Fans am Pferdeturm nicht sein.