Hannover Indians besiegen die Lausitzer Füchse

In zwei Spielen 3:3
Tore und drei Punkte. Ausgeglichener geht es nicht und so war Indians-Trainer
Joe West nach dem Wochenende heilfroh, dass die Heimbilanz nach dem
Schwenningen-Spiel wieder ordentliche Züge annahm.
Vor 2891 Zuschauern,
darunter etwa 100 Lausitzer Gäste, versuchten die Gäste schnell das Geschehen
an sich zu reißen, begünstigt allerdings auch durch eine doppelte Strafzeit für
Kyle Doyle. Mitten in diese Drangphase dann die überraschende 1:0 Führung für
die Indians, als sich D. J. Jelitto und Josh Olsson an der Bande durchsetzten,
letzterer einen genialen Querpass vor das Gästetor brachte und der wieder
erstarkte Preston Mizzi (4.) seinen ehemaligen Mannschaftskameraden,
Gästekeeper Ryan Mac Donald überwand. Es schien, als wenn die bisher
feststehende Angriffsbremse schlagartig gelockert worden ist. Mit schnellen
Angriffen wurde nun die Gästedefensive ausgehebelt und diese wusste sich in
dieser Phase nur mit stellenweise sehr harten Attacken zu erwehren.
Nacheinander wanderten Sebastian Klenner, Robin Sochan und Ervin Masek auf die
Strafbank und Gästetrainer Dirk Rohrbach, einst am Pferdeturm tätig, musste
hilflos mit ansehen, wie seine Mannschaft stellenweise sich nur mit drei
Spielern den Indians erwehren mussten. Zum Leidwesen von Joe West konnte
allerdings aus dem Angriffsschwung kein Kapital gewonnen werden. Immer wieder
unpräzises Passspiel verhinderten den Erfolg und kaum waren die Gäste wieder
komplett vollendete ausgerechnet der wiederum sehr agile Daniel Huhn (14.) mit
einem Schlagschuss die Torflaute. Das 2:0 war bis zu diesem Zeitpunkt sehr
verdient.
Im Mitteldrittel
schienen die Indians alles vergessen zu haben, und Keeper Thomas Ower rückte in
den Mittelpunkt. Die jetzt erheblich fairer zu Werke gehenden Gäste konnten
zunächst noch einen Break nach einem ECH-Wechselfehler nicht ausnutzen und
kamen dann doch zum glücklichen 2:1, als Danny Albrecht verzog, der Abpraller
ausgerechnet vom bis dahin nur durch hartes Spiel auffallenden Carsten Gosdeck
(26.) verwertet werden konnte. Das Spiel schien offen, als sich die
Glücksgöttin zum ECH zuwandte. Robin Sochan hatte eine Strafe erhalten und Kyle
Doyle (28.) konnte bereits nach 23 Sekunden den Vorteil mit einem
Rückhandschlenzer zum 3:1 ausnutzen. Noch einmal schien es, als wenn die Gäste
geschockt sind und wieder neigte sich die Spielwaage zu Gunsten der Gäste. Jens
Heyer (31.) nahm Maß und überwand Thomas Ower zum 3:2. Jetzt war es endgültig
mit der Selbstsicherheit der Indians dahin. Die Gäste zogen ein Powerplay auf
und die Gastgeber mussten sich aufs Kontern beschränken, ohne Erfolg.
Das Abschlussdrittel
sah einen ECH, der verzweifelt versuchte, sich aus der Umklammerung zu ziehen.
Unter den Anfeuerungsrufen der akustisch überlegenen Lausitzer Fans zogen vor
allem die eminent starken Ervin Masek, Carsten Gosdeck und Danny Albrecht die
Fäden. Die Indians warfen sich mit aller Macht entgegen und die nur mit drei
Reihen agierenden Hannoveraner, die in dieser Phase mit Nick Martens, P.J. Atherton
und Josef Staltmayr ihre stärksten Defensivkräfte hatten, hielten clever und
mit Glück dagegen. Die Wucht der Füchseangriffe liess allerdings an Präzision missen und wenn eine Chance
herausgespielt war, dann hiess die Endstation immer wieder Thomas Ower. Auch
die Indians konnten sich in dieser Spielphase Chancen erarbeiten, die jedoch
allersamt überhastet vergeben wurden. 67 Sekunden vor Schluss nahm Gäste-Coach
Dirk Rohrbach den starken Ryan Mac Donald aus dem Kasten, aber es sollte nicht
sein.
Lausitz-Coach Dirk
Rohrbach war von dem Spielausgang enttäuscht: „Im ersten Drittel waren wir
nicht vorhanden und die vielen Strafzeiten gegen uns taten ein Übriges. Das
Mitteldrittel war sehr gut und im letzten Drittel hatten wir Pech, weil wir das
hannoversche Bollwerk nicht mehr überwinden konnten.“ Indians-Trainer Joe West
zeigte sich teilweise zufrieden: „Das erste Drittel war aus unserer Sicht sehr
gut, das zweite Drittel eine Katastrophe. Zum Schluss standen wir defensiv sehr
gut, offensiv hatten wir ein bißchen Pech. Heute waren nur die drei Punkte
wichtig.“
Statistik: 1:0 (3:56)
Mizzi (Olsson, Jelitto); 2:0 (13:48) Huhn (Saggau, Chamberlain); 2:1 (25:21)
Gosdeck (Albrecht, Tepper) 5-4; 3:1 (27:10) Doyle (Chamberlain, Koziol) 5-4;
3:2 (30:32) Heyer (Kruminsch, Masek)
Schiedsrichter:
Stephan Kadow
Zuschauer: 2891
Manfred Schneider