Guidarelli zieht Eisbären den Zahn - 1:4 Heimniederlage gegen Landshut

Fast zwei Drittel lang stand das Spiel zwischen den Eisbären aus
Regensburg und den Cannibals aus Landshut auf des Messers Schneide.
Beide Teams beschnupperten sich zunächst, so daß im ersten Drittel kaum
klare Torchancen verzeichnet werden konnten. Wenn doch einmal die eine
oder andere Scheibe gefährlich vor den Kasten kam, waren die beiden
Goalies Patrick Couture für Regensburg und der junge Stefan Horneber
für Landshut auf dem Posten. Besonders Horneber, der den verletzten
Martin Cinibulk vertrat, machte trotz Derbystimmung einen äußerst
souveränen Eindruck. So ging es torlos in die erste Drittelpause.
Im Mittelabschnitt hatte zunächst Jason Miller in der 23. Minute die
große Gelegenheit das 1:0 zu erzielen. Er versäumte es jedoch, den Puck
am bereits geschlagenen Stefan Horneber unterzubringen. Fortan nahm das
Spiel einen ähnlichen Verlauf wie im ersten Drittel. Es war
größtenteils von Taktik geprägt und jeder lauerte auf den Fehler des
Gegners. Diesen sollten in der 37. Minute die Eisbären begehen. Thomas
Guidarelli überwand da nämlich Patrick Couture zum 1:0. Anschließend
wurde viel diskutiert, ob er das Tor mit dem Schlittschuh erzielte.
Hauptschiedsrichter Deubert gab den Treffer aber nach kurzer
Unterredung mit seinen Linesmen. In der Folgezeit wurde das Match
besser und beide Mannschaften spielten mit offenerem Visier. Nur eine
Minute später glich Josh MacNevin nach einer schönen Kombination über
Niklas Hede und Jason Miller zum 1:1 aus. Einen Bärendienst erwies
Regensburgs Bogdan Selea den Seinen, als er kurz darauf mit einem
völlig überflüssigen Bandencheck gegen Andreas Geipel in die Kühlbox
musste. Die daraus resultierende Überzahlmöglichkeit nutzte erneut
Guidarelli nach feinem Zuspiel von Kamil Toupal zum 2:1 Pausenstand.
Im Schlussabschnitt hatten die Eisbären ihren Gästen dann nichts mehr
entgegenzusetzen. So spielte sich das Geschehen hauptsächlich im
Drittel der Hausherren ab. Ein Kräfteverschleiß aufgrund der vielen
Verletzungen war unübersehbar. Besonders im Powerplay offenbarten die
Regensburger Schwächen. Selbst in der aussichtsreichsten Schussposition
suchte man immer noch nach einem besser postierten Mitspieler, was
zumeist mit einem vertändeln der Scheibe endete. Für die endgültige
Vorentscheidung sorgte erneut Guidarelli, der einen Stellungsfehler des
schwachen Christian Franz zum 3:1 per Alleingang verwerten konnte. Der
29-jährige Amerikaner krönte seine famose Leistung dann in der 53.
Minute als er das 4:1 per Gewaltschuss erzielte. Dieser Spielstand
sollte dann auch bis zur Schlusssirene bestand haben, obwohl sich die
Eisbären nicht aufgaben und weiterhin versuchten offensive Akzente zu
setzen.
Das Positivste aus Regensburger Sicht war an diesem Abend sicherlich
die Zuschauerzahl. Die Donau Arena war erstmals in dieser Saison mit
4916 Eishockeyfans ausverkauft. Am Sonntag wartet die nächste schwere
Aufgabe auf die Mannen von Peter Draisaitl. Da müssen die Regensburger
beim EHC München antreten.
Von Michael Pohl