Grizzly Adams erzwingen Spiel fünf
Grizzlies stärker als EisbärenErneut eine an Spannung kaum zu überbietende Begegnung sahen die Zuschauer beim 2:1 (1:1/1:0/0:0) Auswärtssieg des EHC Wolfsburg im vierten Playoff-Halbfinale in Bietigheim-Bissingen. Die Grizzly Adams, mit 1:2 in der Serie hinten und dem Rücken zur Wand, zeigten einen unglaublichen Siegeswillen und erzwingen mit dem abermaligen Sieg bei den Steelers eine fünfte Partie am Donnerstag.
Schon im ersten Abschnitt war deutlich zu sehen, dass sich der EHC noch nicht aufgegeben hat. Boris Lingemann schnappte sich die Scheibe in der neutralen Zone, Gäste-Keeper Fankhouser konnte den Schuss nur abprallen lassen und im Nachsetzen markierte Lingemann das 0:1 (4.). Keine Minute später hatten Rainer Suchan und Todd Simon allerbeste Möglichkeiten, die Weichen schon vorzeitig auf Sieg zu stellen. Erneut Suchan und Simon sowie Jan Zurek allesamt in Unterzahl brachten Fankhouser in arge Nöte, doch der Keeper hielt sein Team im Spiel. In dieser Phase verpassten es die Grizzlies, einen zweiten oder dritten Treffer nachzulegen. Stattdessen gelang Andrej Kovalev 15 Sekunden vor der ersten Pause in Überzahl das zu diesem Zeitpunkt überraschende 1:1 (20.).
Ab dem Mittelabschnitt wurden die Hausherren stärker und kamen nun des öfteren gefährlich vor das Tor von Marek Mastic. Doch der an diesem Abend bärenstarke Slowake wuchs förmlich über sich hinaus und bewahrte sein Team mit starken Paraden gegen Kovalev (22.), Teeple (25.) und DelMonte (27.) vor einem Rückstand. Als der Druck der Baden-Württemberger immer größer wurde, setzten die Grizzlies zum Gegenschlag an. Mit einer Hand den Gegner abwehrend und mit der anderen Hand den Puck führend, setzte sich Petri Kujala im gegnerischen Drittel durch und versenkte die Scheibe unter dem Jubel der rund 70 mitgereisten EHC-Fans im gegnerischen Netz (39.).
Entscheidend für den späteren Sieg auch, dass das Skoda-Team gegen Ende des zweiten und zu Beginn des dritten Drittels eine 1:14 Minuten dauernde drei gegen fünf Unterzahlsituation unbeschadet überstand. Unschöne Szenen dann mit Ende des zweiten Abschnitts, als Robert Brezina nach dem Abpfiff den Puck noch auf das Tor von Mastic hämmerte und so eine unnötige Massenkeilerei auslöste. Im Schlussabschnitt verteidigten die bravourös kämpfenden Niedersachsen geschickt das eigene Drittel und fuhren jederzeit brandgefährliche Konter. Eine Auszeit von SC-Trainer Danny Naud und die Herausnahme von Fankhouser zugunsten eines sechsten Feldspielers zeigten keine Wirkung mehr, es blieb beim 1:2.
Damit gleichen die Grizzly Adams diese hochklassige Halbfinalserie zum 2:2 aus und es kommt am Donnerstag (19.30 Uhr) zum alles entscheidenden fünften Spiel im Wolfsburger Eispalast. Hier empfehlen die EHC-Verantwortlichen, dringend den Vorverkauf zu nutzen. Bereits seit acht Uhr heute morgen herrscht Hochbetrieb auf der Geschäftsstelle der Grizzly Adams, alle wollen Karten für Spiel fünf. Sitzplatzkarten waren innerhalb von 1,5 Stunden ausverkauft, Stehplatzkarten finden ebenfalls reißenden Absatz.