Glücksgöttin Fortuna trägt Rot-Weiß

„Der Geist war willig, aber das Fleisch etwas zu schwach.“ Angetrieben von über 2900 Fans, davon etwa 500 aus Bremerhaven, die trotz der zuletzt etwas schwachen Leistungen in die Kultstätte am Pferdeturm kamen, wollten die Hannover Indians Wiedergutmachung betreiben. Da auch die Gäste von dem Wunsch beseelt waren, möglichst mit drei Punkten die Heimreise anzutreten, traten beide Mannschaften zunächst mit gehörigem Respekt voreinander an. Das erste Drittel wurde im Rekordtempo von knapp 39 Minuten durchgespielt, wobei ein besonderer Anteil an Hauptschiedsrichter Steinecke fiel, der fast fehlerfrei das Spiel laufen ließ und zwei fairen Mannschaften nicht ins Handwerk fuschte. Beide Teams zeigten großes Engagement, spielten äußerst diszipliniert und ließen kaum Torchancen zu und wenn mal ein Puck sich einem Tor bedrohlich näherte, dann waren die beiden Keeper Suvelo und Holmgren stets auf der Hut.
In der 24. Minute war es dann mit dem Abtasten zu Ende. Hatte eben noch Fox Suvelo geprüft, so erreichte im Gegenzug eine Kombination von Dejdar und Gosdeck Stanley und dieser stocherte den Puck über die Linie. Wieder lagen die Pferdetürmler auf eigenem Terrain zurück aber im Gegensatz zu den letzten Wochen fighteten sie nach dem ersten Schock zurück. Der am heutigen Tage sehr spielstarke Fox brachte das Spielgerät vor den Kasten von Suvelo, McPherson wurde noch von Slaton abgedrängt, aber der ebenfalls sehr auffällige Schmidt (34.) war für den Ausgleich verantwortlich. Bremerhavens Coach Leidborg zu dieser Phase: „Nach dem Ausgleich war Hannover sehr stark und unser Torwart Marko Suvelo hat uns im Spiel gehalten.“ Beeindruckend: Teamplayer Chamberlain, der trotz einer Handverletzung spielte und fast per Rückhandschlenzer, quer in der Luft liegend, das Tor des Jahres erzielte. Leider ein Fehlversuch, wobei sich das Manko des „Chancen vergebens“ im letzten Drittel brutalst rächen sollte. Nach 50 Minuten stand es immer noch 1:1 und Indians-Coach Bernie Kaminski meinte dazu nach dem Spiel: „Jetzt war es klar. Das zweite Tor sollte das Spiel entscheiden.“ Die zu diesem Zeitpunkt physisch sehr starken Hannoveraner wollten das Tor erzwingen, liefen in einen Konter, abgeschlossen von Self (52.), waren angeknockt und ließen sich innerhalb von 30 Sekunden durch Patrick Hucko den Fangschuss verpassen. Jetzt lief nichts mehr bei den Indians und die Gäste spielten ihren Part locker herunter, unterstützt von ihren feiernden Fans.
Stimmen: Gunnar Leidborg (Bremerhaven): „Es wurde das erwartet schwere Spiel. Nach dem 1:1 hatte Hannover eine sehr starke Phase. Wie wollten das Spiel natürlich gewinnen, haben aber im Endeffekt auch viel Glück gebraucht.“
Bernie Kaminski (Hannover Indians): „Wir haben läuferisch alles gegeben, aber nach dieser harten Woche mit drei Spielen konnten wir nicht mehr zulegen. Wir sind jetzt auf dem richtigen Weg und unser Ziel sind drei Punkte am kommenden Freitag gegen Crimmitschau.“
Statistik: 0:1 (23:22) Stanley (Dejdar, Gosdeck), 1:1 (33:24) Schmidt (McPherson, Fox), 1:2 (51:30) Self (Kurtz, Garten), 1:3 (52:00) Hucko (S. Janzen, A. Janzen)
Strafminuten: Hannover 4 – Bremerhaven 6
Schiedsrichter: Steinecke
Zuschauer: 2907