Geschmeidig entführen Buron Joker Punkte aus Rosenheim

Nach Meinung des Rosenheimer Ex-Nationalspielers „Mondi“ Hilger stand die Niederlage eigentlich schon nach dem zweiten Spieldrittel fest: „Wir hätten noch länger spielen können, ohne ein Tor zu machen“. Dass letztlich kurz vor Schluss noch der Ehrentreffer durch Marcus Marsall zu Buche stand, war Lohn stetiger Bemühungen der Hausherren, interessierte wohl aber nur den überragenden Stefan Vajs im Tor, dem es damit den verdienten Shutout verhagelte.
„Wir haben verdient verloren“, resümierte ein sichtlich zermürbter Starbulls-Trainer Franz Steer und „hatten nur Platzpatronen geladen“, versuchte er das Geschehen zu erklären. Dabei machte er neben Vajs, der „keine Abpraller zuließ“, auch das geschickte Spiel der Schwaben in der neutralen Zone, das „keinen gewohnten Druckaufbau“ zuließ, für die Niederlage verantwortlich.
Gut gelaunt zeigte sich hingegen Gäste-Coach Ken Latta: „Wir haben heute defensiver gespielt als normal und uns darauf konzentriert, das Spiel in der Mittelzone nach außen zu drängen – das ist uns sehr gut gelungen.“ Bei Scheibengewinn explodierte sein Team förmlich und nutzte die sich bietenden Gelegenheiten gegen einen chancenlosen Norm Maracle im Starbulls-Tor konsequent.
Zudem ließ Latta seine sechs Verteidiger durchspielen und kündigte an, dies künftig regelmäßig zu tun: „Die Jungs sind jetzt alle auf dem Stand, den sie in der Liga haben müssen.“ Außerdem sollen „die jungen Spieler künftig mehr Verantwortung übernehmen“, womit er vor allem seine Stürmer Marco Habermann, Maximilian Schäffler und Christoph Fröhlich in die Pflicht nimmt. „Leider mussten wir heute auf Tobias Riefler und Andreas Morhardt verzichten, sonst hätten wir mit vier Sturmreihen agiert“, deutet Latta an, künftig noch konsequenter auf seinen gesamten Kader zurückgreifen zu wollen. Riefler wird mit einem Kahnbeinbruch allerdings noch länger ausfallen; Morhardt musste wegen Fiebers aussetzen.
Ganz andere Kadersorgen beschäftigen derzeit seinen Kontrahenten. Insgeheim mag sich Steer gewünscht haben, noch auf seinen besten Scorer der vergangenen fünf Spiele, Geordie Wudrick setzen zu können. Dessen Vertrag wurde jedoch auf Wunsch des Spielers, wie es hieß, gelöst, damit er sich seinen familiären Problemen in Übersee widmen könne. Erstmals dabei war Verteidiger Ryan Gaucher, der in Schwenningen keinen Vertrag mehr bekam und deshalb ohne Spielpraxis zusammen mit seinem neuen Partner Peter Kathan agieren musste. Steer vermutet ihn erst in vier Wochen wieder in Bestform. Die Suche nach einem neuen Stürmer gestaltet sich derzeit schwieriger, handelte man sich beim Alt-Meister doch zuletzt zwei kurzfristige Absagen von Kandidaten ein. Stündlich rechnet Steer nun mit der Zusage eines Stürmers aus der ECHL, der wohl schon einmal in Deutschland gespielt hat. Der Vertrag mit Verteidiger Mike Wilson, der heute als Stürmer aufgeboten wurde, soll definitiv in der kommenden Woche gelöst werden.
Tore: 0:1 (17.) Soares (Fröhlich), 0:2 (22.) Menge (Leisenring), 0:3 (46.) Habermann (McPherson, Soares), 0:4 (50.) Soares (McPherson, Habermann), 1:4 (57.) Marsall (Gottwald, Stephens)
Strafen: Rosenheim 10, Kaufbeuren 22 + 10 Aßner
HSR: Westrich, LR: Klein, Komorek
Zuschauer: 2.857