Geht der Traum zu Ende? - Landsberg verliert heißen Playoff-Fight

Es war bisher eine Traumsaison für den Aufsteiger aus der Bayernliga.
Vorrundensieger, Meisterrundensieger, und auch die erste Playoff-Runde
gegen Rosenheim mit 3:0 Siegen souverän bewältigt. Doch nach der
gestrigen 2:4 Heimniederlage in Spiel 3 gegen die Hannover
Indians scheint dieser Traum doch langsam aber sicher zu Ende zu gehen.
Doch der Reihe nach.
Knapp 3000 Zuschauer (darunter ca. 200 Hannoveraner) im
vollgepackten Eisstadion am Hungerbachweg warteten gespannt und voller
Vorfreude auf das 3. Spiel der beiden Kontrahenten. Und es hielt von
Anfang an, was es versprach. Hohes Tempo, harte Checks und tolle
Kombinationen, Playoff-Eishockey pur waren die Markenzeichen des ersten
Spielabschnitts, in dem Hannover schon in der 2. Spielminute durch
einen Schlagschuss des Starverteidigers Robbie Sandrock das erste
Powerplay eiskalt ausnutzen konnte. Doch der EVL war nicht schockiert,
und nachdem Indians-Goalie Roman Kondelik gegen Adam Mitchell noch sehr
gut reagierte, sah er beim Schuss von Marc St. Jean, der ihm durch die
Hosenträger rutschte, nicht gerade gut aus. So stand es nach knapp 4
Minuten 1:1. Als HSR Breiter dann 2 Hannoveraner auf die
Strafbank schickte, traf die beste Powerplay-Mannschaft der Oberliga
zunächst nur die Plexiglasumrandung, welche dabei zu Bruch ging und
ausgetauscht werden musste. Während dieser Unterbrechung verschwanden
beide Mannschaften in der Kabine. Nur 12 Sekunden nach Wiederaufnahme
des Spiels zeigte sich dann, dass Larry Mitchell wohl die besseren
Skizzen auf die Tafel gezeichnet hatte, denn nach einem schönen
Spielzug vollstreckte Jordan Webb in der 13. Spielminute zum 2:1 für
die Lechstädter. Doch diese Führung sollte nicht lange Bestand haben.
Denn auch die Indians nutzten ihre Chance bei 2 Mann mehr auf dem Eis,
nach einer ebenso tollen Kombination traf der vielgescholtene Brye
Cockburn zum Ausgleich (15. Minute). Mit diesem Ergebnis ging es dann
auch in die reguläre erste Pause.
Im 2. Spielabschnitt dauerte es ein wenig, bis beide Mannschaften
wieder ihre Betriebstemperatur erreicht hatten, doch dann fand vor
allem der EVL sehr gut ins Spiel und erarbeitete sich einige
Möglichkeiten, die jedoch Kondelik mit Glück und Geschick vereiteln
konnte. Ein schnell vorgetragener Konter der Indians führte dann zum
nächsten Aufreger. Der Puck lag im Landsberger Tor, doch wurde der
Treffer wegen „hohen Stockes“ nicht anerkannt. Durchaus strittig, denn
der Puck war vom Schoner des Landsberger Goalies Dennis Endras an den
Helm eines heranstürmenden Hannoveraners und von dort ins Tor geprallt.
Doch nachdem nur wenige Minuten später ein Schuss von Alex Wedl zwar im
Kasten der Indians einschlug (aber durch das Netz flutschte), und die
Unparteiischen diesem Tor ebenfalls die Anerkennung verweigerten, stand
es auch hier wieder Unentschieden. Allerdings war Hannover nun immer
gefährlicher in der Landsberger Zone, und Dennis Endras musste sein
ganzes Können aufbieten, um den Rückstand zu vermeiden.
Vor dem letzten und entscheidenden Drittel war allen Zuschauern
klar, dass das nächste Tor wohl eine vorentscheidende Wirkung haben
sollte. Und da sich dieses natürlich keiner einfangen wollte, ging es
zunächst auch eher abtastend in diesen Spielabschnitt. Nach 4 Minuten
kassierte dann jedoch Andrew McPherson die erste Strafe, und wie schon
in der Anfangsphase schlugen die Indians wieder zu. Einen abgefälschten
Schuss von Jan Welke konnte Dennis Endras zwar noch abwehren, doch der
Rebound wurde von Kapitän Dennis Meyer zum 3:2 Führungstreffer
verwandelt. Hoffnung keimte dann bei Landsbergs Fans noch einmal auf,
als man eine abermalige 3:5 Unterzahl überstanden hatte. Jedoch
spielten die Indians sehr konzentriert und clever und ließen kaum mehr
Chancen zu. Als sich dann 2 Minuten vor Ende eine allerletzte
Überzahlmöglichkeit für das Team von Larry Mitchell ergab, riskierte
dieser alles und holte Dennis Endras vom Eis. 6 Landsberger Feldspieler
schafften es auch noch einmal, ganz gefährlich vor dem Hannoveraner Tor
aufzutauchen, doch Patrik Strauchs Schuss traf nur den Pfosten. Den
darauffolgenden Gegenzug vollendete Robbie Sandrock mit seinem 2. Tor
zur Entscheidung für die Gäste von der Leine. Dessen leicht aufreizende
Art diesen Treffer zu feiern gefiel wiederum Jordan Webb ganz und gar
nicht. Und so liess er sich zu einer völlig überflüssigen Aktion
hinreißen und checkte Sandrock von hinten in die Bande, was ihm zurecht
eine 5+SD einbrachte. Ein bitterer Schlusspunkt für den EVL, während
auf der Gegenseite bei Fans und Spielern der Indianer logischerweise
überschäumende Freude herrschte.
Nun kann Hannover bereits am kommenden Freitag alles klar machen und den Aufstieg in die 2. Bundesliga schaffen. (C. G.)
Tore
0:1 (1:33) Sandrock (Rask) (4:3)
1:1 (3:22) St Jean (Wedl, Mitchell) (4:3)
2:1 (12:10) Webb (McPherson, Wedl) (5:3)
2:2 (14:32) Cockburn (Gaudet, Sandrock) (5:3)
2:3 (44:21) Meyer (Welke) (5:4)
2:4 (58:51) Sandrock (Welke) (4:6)
Nur bei MagentaSport siehst du ALLE Spiele live! 📺🤝