Freiburger Wölfe feiern Riesen-Comeback gegen die Dresdner EislöwenAus fünf Toren Rückstand wurden drei Treffer Vorsprung
Christian Billich (Mitte) traf zum zwischenzeitlichen 4:2. (Foto: picture alliance/Eibner-Pressefoto)Auswärtsfahrten nach Freiburg sind angesichts der 700 km langen Reisestrecke aus Dresden weniger beliebt. Dafür legten die Eislöwen wie die Feuerwehr los. Das muntere Scheibenschießen begann in der dritten Spielminute, als Jordan Knackstedt zum 1:0 für die Dresdner einnetze. Lucas Flade legte nach neun Minuten den zweiten Treffer nach. Ehe Roope Ranta nach einer Viertelstunde gar auf 3:0 für die Dresdner erhöhte, wurde noch ein weiterer Eislöwen-Treffer nach Videostudium wegen Behinderung aberkannt.
Und im zweiten Drittel machten die Eislöwen nahtlos weiter. Jordan Knackstedt sorgte mit einem Doppelpack für eine scheinbar komfortable 5:0-Führung. Freiburg verkürzte durch Simon Danner kurzzeitig auf 1:5, doch noch vor Ende des zweiten Abschnitts stellte Kevin Lavellee mit seinem ersten Saisontreffer den alten Abstand wieder her.
War die Partie bereits gelaufen? Nein! weil die Eislöwen sich scheinbar zu sicher fühlten, schlichen sich mehr und mehr Fehler in das Spiel der Sachsen ein. Das Spiel befand sich immer noch im zweiten Drittel, als Freiburg binnen drei Minuten durch Luca Trinkberger, Chad Bassen und Simon Danner auf 4:6 verkürzen konnte.
Im letzten Drittel schien plötzlich wieder alles möglich. Freiburg witterte weiter Morgenluft und kam nach fünf Minuten durch Nikolas Linsenmaier zum 5:6-Anschluss. Das Spiel glitt den Eislöwen völlig aus den Krallen. Als Evan Trupp nach einer 5 + 20 Spieldauerdisziplinarstrafe schon unter der Dusche stand, drehten die Hausherren gänzlich das Spiel. Erst traf Ex-Eislöwe Gregory Saakyan in Überzahl zum Ausgleich, dann legte Scott Allen ebenfalls in Überzahl das 7:6 nach. Die Moral der Eislöwen war gebrochen, die sich zu weiteren Strafen hinreißen ließen. Der Ex-Dresdner Christian Billich besiegelte mit zwei Toren den Heimsieg der Wölfe. Für Dresden wird es in der Form der letzten 24 Minuten ganz schwer nochmal in den Kampf um Platz acht einsteigen zu können.
Nach der Begegnung waren nicht nur die Fans der Sachsen sprachlos, sondern auch Eislöwen-Trainer Andreas Brockmann: „Mir fehlen die Worte. Wir haben sehr gut angefangen, führen mit 5:0. Dann waren wir einmal nicht konsequent genug und Freiburg trifft. Wir kommen mit dem sechsten Tor zwar zurück, aber dann gehen wir total von dem weg, was wir spielen wollten und geben das Momentum komplett aus der Hand. Dazu der kleine Kader heute und ich weiß nicht, ob unser Fitnesszustand auf dem richtigen Level ist. Es tut extrem weh, weil wir letzte Woche ein ähnliches Spiel in Landshut hatten. Ich bin wirklich sprachlos.“
Am Montag geht es in der DEL2 bereits weiter. Die Freiburger erwarten Bad Nauheim, während Dresden im Heimspiel gegen Heilbronn auf Wiedergutmachung aus ist.