Freiburger Eishockey vor dem Aus

Knapp zwei
Monate ist es her, da beschloss die Stadt in einer Sondersitzung des
Gemeinderates, die lautstark umjubelte, aber in der Nutzungsdauer begrenzte,
Sanierung der maroden Freiburger Eishalle. Das Freiburger Eishockey schien vorerst einmal
gerettet - nur wenige Wochen später stellt sich die Lage jedoch völlig anders
dar und die Situation um den Freiburger Kufensport ist prekärer denn je.
Durch den Umbau sind die Wölfe gezwungen die komplette Vorbereitung, sowie die
Vorbereitungsspiele, auf fremdem Eis zu absolvieren. Hierdurch entstehen
bereits starke finanzielle Einbussen. Umso kritischer stellt sich die Sachlage bei einer
weiteren Verzögerung in der Hallennutzung dar. Zum einen wird den Wölfen
seitens der ESBG nur an den ersten beiden Wochenenden spielfrei gewährt, zum anderen wären die Wölfe
gezwungen ab der dritten Woche ihre Heimspiele auf fremden Eis auszutragen. Die
während des gesamten Zeitraumes entstehenden Kosten - durch Umsatzeinbussen bei den
"Heimspielen", dem Kioskbetrieb, dem Merchandising, zusätzliche
Fahrtkosten, Einbussen bei Sponsorengeldern u.s.w. - betragen zwischen 80.000,- und 150.000,- Euro,
je nach Fertigstellungstermin der Eishalle.
Die Bürgschaft seitens der ESBG liegt den Wölfen bereits vor, so dass bei
rechtzeitiger Fertigstellung die Saison ohne weiteres für die Wölfe zu stemmen
wäre. Unter oben genannten wirtschaftlichen Gesichtspunkten ist eine Saison für die Wölfe jedoch
nicht finanzierbar, so dass auch eine Einstellung des Spielbetriebs in Erwägung
gezogen werden muss. Hilfestellung seitens der Stadt ist in diesem Falle, nach der Absage am
gestrigen Montag an die Verantwortlichen der Wölfe, nicht zu erwarten. Diese
lehnte das Ansinnen der Wölfe klar ab und verweigerte jegliche finanzielle Unterstützung, durch welche
man die unverschuldeten Ausfälle, aus der nicht vorhersehbaren Entwicklung
kompensieren oder teilweise auffangen könnte.
Pressesprecher Holger Döpke hierzu: "Ich kann das Verhalten der Stadt nicht nachvollziehen. Da investiert man
2,6 Millionen Euro in die Sanierung der maroden Eishalle - um dem Eissport in
Freiburg zu erhalten - und verweigert dann Wochen später die Unterstützung, was dem "Sterben des
Eishockeys" gleich kommt. Die Sachlage stellt sich für uns deshalb so
schwierig dar, da wir keinerlei Möglichkeit hatten uns auf diese Konstellation vorzubereiten und so
die benötigten Rücklagen zu bilden. Es ist ja nicht so dass wir hier von der
Stadt einen Persilschein für den Stadtsäckel verlangen würden, jedoch kann es nicht sein,
dass wir in dieser wirtschaftlich schwierigen Situation, mit einem von uns
nicht verschuldeten Problem von der Stadt alleine gelassen werden. Um es nochmals klar und deutlich
zu sagen, uns geht es hierbei ausschließlich um die zusätzlich anfallenden
Mehrkosten, die Planungen für die Saison selbst sind in finanzieller Hinsicht abgeschlossen.
Sollte hier jedoch kein Umdenken statt finden, sieht sich die Wölfe GmbH
gezwungen den
Spielbetrieb vor Beginn der aktuellen Saison einzustellen."