"Freiburg war mal fällig!" - ECT triumphiert im Breisgau
Heimpleite gegen BietigheimLangsam wird es fast ein wenig unheimlich. Konnte man zuletzt bereits drei Siege in Serie als nicht alltäglich einstufen, so überraschen die Tölzer Löwen nun aufs Neue. Durch einen 5:4 Erfolg bei den Freiburger Wölfen sicherten sich die Cracks aus dem Isarwinkel die Zähler 9-12 in Serie und avancierten zur Mannschaft der Stunde. Der Triumph, welcher unstrittig als verdient einzustufen ist, geriet in den Schlussminuten beinahe nochmal in Gefahr, als die Breisgauer zu einer finalen Offensive ansetzten. Mit Glück, Geschick sowie einer unglaublichen Disziplin wurde der Dreier aber letztendlich fixiert. Die Treffer vor 2000 Zuschauern erzielten Rifel, Palmer und Fox (2) auf Seiten der Hausherren, bei den Gästen waren Michael Baindl, Rod Stevens, Timothy Regan, Morgan Warren sowie Jeffrey Hoad erfolgreich.
Als Gastmannschaft in den Schwarzwald zu reisen ist für gewöhnlich keine Freude. 29 von 33 möglichen Punkten hat das Team von Pavel Gross auf eigenem Eis gesammelt, dazu mit Abstand die meisten Tore geschossen. Zuletzt durfte sich der EV Landshut eine empfindliche Klatsche abholen. Die Tölzer Löwen indes schienen wenig Ehrfurcht vor der Freiburger Angriffsmaschinerie zu haben. Frech spielten sie auf und lagen alsbald durch Treffer des jungen Michael Baindl sowie des immer besser in Schuss kommenden Rod Stevens komfortabel in Front. Die Hausherren wirkten zwar überlegen, schienen den Kontrahenten unterbewusst ein wenig zu unterschätzen. Zu fahrig und undurchdacht waren die Angriffsbemühungen. Gefruchtet haben diese lediglich in Minute 12, als Vadim Rifel im Powerplay zum Abstauben kam.
Nach ansehnlichem Beginn verloren die Breisgauer im Mitteldrittel zunehmend die Zielstrebigkeit. Auch das Engagement einiger Akteure ließ offensichtlich zu wünschen übrig. Die Buam legten einen Zahn zu und demonstrierten Effektivität im Abschluss. Tim Regan traf in nummerischer Überlegenheit, Morgan Warren mit einem Shorthander. Zwischenzeitlich kamen die Gastgeber noch einmal heras, weil Referee Frenzel ein Schlittschuhtor des ehemaligen Garmischers Fox fälschlicherweise anerkannte. Sei es drum. Spätestens nach Jeff Hoads 5:2 schien die Sache gegessen. Im Tor des EHCF stand Thomas Jetter, Stammkeeper Bronsard musste einer Grippe wegen passen. Jetter lieferte eine durchschnittliche Leistung ab. Ebenso durchschnittlich war das Angriffsspiel seiner Kollegen. Erst im letzten Abschnitt, als Pavel Gross die Reihen umstellte, Kapitän Hölscher auf der Bank ließ und seinen Mannen mit verbalem Nachdruck die Leviten las, war der Grund für die sonstige Heimstärke zu erkennen. Palmer und abermals Fox brachten per Doppelschlag in den Schlussminuten eine nicht mehr geglaubte Spannung in das Geschehen. Mehr allerdings war an diesem Abend - auch mit einem sechsten Feldspieler - nicht zu machen. Die Tölzer Löwen entführten verdient die Punkte aus dem Schwarzwald.
Während sich Pavel Gross verständlicherweise angefressen zeigte, schmunzelte Peter Obresa: "Freiburg war einfach mal fällig". (orab)
Tore:
0:1 (02:37) Baindl (St. Croix), 0:2 (06:18) Stevens (Zeller, Hoad), 1:2 (11:56) 5-4 Rifel (Mares, Hölscher), 1:3 (27:40) 5-4 Regan (Warren, Mayer),2:3 (33:06) 5-4 Fox (Parrish, Lipsett),2:4 (33:20) 4-5 Warren (Regan), 2:5 (39:19) Hoad (Leitner, Stevens), 3:5 (56:08) Palmer (Zelenka, Mares), 4:5 (57:55) Fox
Strafen: Freiburg 12 - Bad Tölz 10
Schiedsrichter: Frenzel (Zweibrücken) - Gödel, Brill
Zuschauer: 2040
Spieler des Abends: Rod Stevens