Freiburg von Indians demontiert
Freiburg von Indians demontiertUm es gleich vorweg zu nehmen. Das Spiel hätte auch, nein, müssen, 13:2 ausgehen können. Es gab lediglich zwei Spieler, die etwas gegen dieses Verhältnis hatten. Auf der einen Seite Indians-Keeper Thomas Ower, der nicht nur seinen ersten Saison-Shut-Out feierte, sondern auch seinem Trainer wie auch den Fans demonstrierte, warum er seit Wochen in bestechender Form agiert. Auf der anderen Seite stand der arme Christoph Mathis, der als einziger seiner Farben Normalform aufwies und besonders in den beiden ersten Dritteln mit Prachtparaden im Zwei-Minuten-Takt sein Team im Spiel hielt.
Eine Analyse des Spieles verbietet sich fast schon, da es sechzig Minuten Einbahnstraßen-Eishockey waren. Im Duell der beiden Tabellennachbarn zeigten die Indians von Anfang an Spritzigkeit und Spielfreude, die lediglich getrübt wurde durch eine große Strafe gegen Tobias Stolikowski. Während dieser Fünf-Minuten-Strafe hätte die Freiburger die Möglichkeit gehabt, nicht nur den Ausgleich zu erzielen, aber sie brachten lediglich zweimal durch Karlicek und Sylvester den Puck einigermaßen gefährlich vor das Gehäuse von Ower.
Ganz anders die Indians, in deren Reihen nach etlichen Ausfallwochen wieder Markus Sommerfeld antrat. Dieser zeigte im Übrigen in einer Reihe mit Chamberlain und Drescher, das er in der Zwischenzeit das Eishockeyspielen nicht verlernt hat und glänzte, vor allem in der Anfangsphase mit ein paar sehr guten Zuspielen.
Ganz im Gegenteil zu den Breisgauern funktionierte auch das Powerplay der Indians. Diese glänzten mit einer Quote von 56% (4 Tore bei 7 Möglichkeiten), die ersten vier Tore durch Bombis, Tarkir, Pyka und Jelitto, und zeigten dem schwächsten Unterzahlteam der Liga deutlich, wo der Schuh drückt. Wölfe-Coach Berwanger wollte daher auch nach der Partie gar nicht erst um den heißen Brei herumreden: „Verdienter Sieg des ECH. Wir haben fünf Verletzte und ohne diese können wir unser Niveau nicht halten.“ Entsprechend die Reaktion von Indians-Trainer Kaminski: „Jetzt haben wir alle Leute an Bord und es läuft hervorragend. Wenn der letzte Verletzte, Blatny, wieder zurückkehrt, habe ich sogar mit einem überzähligen Ausländer ein echtes Luxusproblem.“ Für die Statistiker: Gunkel markierte das 5:0, ausnahmsweise mal nicht im Powerplay.
Fazit: Schöner, allerdings nicht über zu bewertender Sieg. Freiburg muss schnellstens mehr physische Präsenz zeigen, soll die Tabellenabschussfahrt rechtzeitig gebremst werden.