Frankfurter Trainer Matti Tiilikainen ist nur mit dem Ergebnis zufriedenSiegreicher Heimauftakt mit Schmerzen
Matti Tiilikainen,Trainer der Löwen Frankfurt. (Foto: dpa/picture alliance)„Nach dem 3:0 war es von unserer Seite ein schreckliches Spiel. Es ist schön, gewonnen zu haben – aber das ist auch das einzig Gute daran, um ehrlich zu sein. Klasse Unterstützung von den Rängen, das war großartig heute“, sagte der Coach. Fast noch ruhiger und leiser als üblich wirkte der Finne, der erstmals unter Wettkampfbedingungen dabei zusehen musste, wie sein Team in einigen Strecken des Spiels schwamm und sein Goalie Patrick Klein den 5:3-Sieg der Löwen Frankfurt über die Heilbronner Falken am Sonntagnachmittag festhielt, während seine Vorderleute wackelten.
Dabei waren sämtliche Rahmenbedingungen bestens gesteckt, denn vor einer tollen Kulisse mit circa 5000 Zuschauern am Family Day sowie großartiger Stimmung begannen beide Mannschaften offensiv stark und durchaus ansehnlich. Während beide Teams Chancen aufweisen konnten, war es die kanadische Verteidiger-Kante Steven Deslile, der mit einem tollen Handgelenksschuss ins Kreuzeck zum 1:0 für die Löwen traf. Kurz vor Ende des Anfangsdrittels erhöhte Max Eisenmenger in Überzahlaus spitzem Winkel zum 2:0. Zu diesem Zeitpunkt waren die Löwen optisch überlegen, jedoch sahen die Zuschauer einen offenen Schlagabtausch zweier giftig auftretender Mannschaften, die ihr erstes Punktspiel der Saison am Freitag jeweils verloren – Frankfurt beim Derby in Kassel 2:3, Heilbronn die Heimpremiere gegen Crimmitschau sogar mit 2:6. Somit lastete der Druck auf beiden Teams. Es galt also für beide, den kompletten Fehlstart zu vermeiden und das erste Wochenende mit null Punkten abzuschließen – und damit einen schwachen Start aufzuweisen. Als Anfang des zweiten Drittels Deslile sogar auf 3:0 erhöhte, hätte man meinen können, den Löwen würde der Rücken gestärkt und die fahrige Spielweise, vor allem im Spielaufbau, könnte ad acta gelegt werden. Doch mit dem dritten Löwen-Treffer wurden die Falken stärker. In Überzahl verkürzten sie jeweils auf 3:1 und 3:2 zur Mitte des Mitteldrittels, um kurz vor der Sirene sogar auszugleichen. Dahin war die Löwen-Führung. Auch ein Rückstand wäre bis dato nicht unverdient gewesen, doch Löwen-Goalie Klein parierte oftmals stark. Ähnliches Bild im Schlussabschnitt: Heilbronn drückte, verpasste jedoch an Klein und am eigenen Unvermögen die Führung. Carter Proft erlöste das Frankfurter Publikumdrei Minuten vor Ende mit dem 4:3 aus dem Slot, Adam Mitchell traf aus dem eigenen Verteidigungsdrittel ins verlassene Heilbronner Tor zum 5:3. Punktuell vermieden die Löwen den Fehlstart, wenngleich Optimierungsbedarf besteht: So merkte man das Fehlen eines Defensiv-Verteidigers durchaus, der den Abräumer mimt, im Slot aufräumt und letztlich gegnerische Chancen im Ansatz erstickt – aber auch im Training dürfte das aktuelle Personal noch Handlungsbedarf erwarten.