Frankfurter Löwen richten Blick nach oben4:1 gegen Artgenossen aus Bad Tölz

5100 Zuschauer trotzten den Wetterankündigungen und sahen am „Family Day“ am Frankfurter Ratsweg ein ausgeglichenes Spiel im Anfangsdrittel. Wie auch Kevin Gaudet, Trainer der Tölzer Gäste, im Nachgang vor der Presse feststellte, „konnte man einst schon bissigere Frankfurter“ beobachten. In der Tat: Bedacht darauf, mit kurzer Bank nicht den ersten Fehler zu machen, schien die Frankfurter Devise eher kontrolliertes Offensivspiel zu sein. So nutzte die von Trainer Tiilikainen fokussiert eingestellte Truppe kurz vor Ablauf der Strafe ein Überzahlspiel zum ersten Treffer des Abends vor Ende der ersten zwanzig Minuten. Eddi Lewandowski erhöhte nach der Pausensirene freistehend vor Franzreb zum 2:0 – und wären die Frankfurter konsequenter mit ihren Chancen gewesen, hätten die Löwen vom Main schon früher den Deckel drauf machen können. Fünf folgende ungenutzte Überzahl-Situationen, davon eine in fast 50-sekündiger doppelter Überzahl, standen der Solo-Aktion Marco Pflegers gegenüber, der zum Ende des zweiten Drittels aus dem Nichts zum 1:2 verkürzte. Bemerkenswert dabei: Nicht nur bei fünf gegen fünf, sondern auch in Überzahl bewiesen die Löwen-Trainer Mut und setzten ihre jüngsten Stürmer um Magnus Eisenmenger, Luis Schinko und Darren Mieszkowski ein.
„Ich hab im Training immer Gas gegeben und das durch die Verletzten bedingte größere Vertrauen genutzt; da haben die älteren und erfahreneren Spieler auch viel geholfen“, resümiert der noch 19 Jahre junge Löwen-Stürmer Magnus Eisenmenger, der nach seinem ersten Saisontor am Freitag in Landshut auch am heutigen Sonntagnachmittag ein weiteres Mal assistierte. „Ich finde, wir machen den Aufbau im Powerplay bereits sehr gut. Wenn wir da weiter unsere Schüsse nehmen und das Glück hinzukommt, läuft das noch besser“, ordnet der jüngere Eisenmenger-Bruder seine Rolle in Überzahl ein. Wer nun ein Anrennen des durch das überraschenden Anschlusstreffers verkürzenden Teams erwartete, wurde doch eher enttäuscht. Zwar setzten sich die „Buam“ im Schlussdrittel öfters im Frankfurter Drittel fest, jedoch wusste Frankfurt geschickt zu verteidigen. Nur wenige torgefährliche Situationen, gutes Verteidigen am Mann der Heimmannschaft gegenüber dem ETC sowie auch ein gut aufgelegter Patrick Klein im Tor der Löwen sorgten für den 4:1-Sieg, nachdem Maximilian Eisenmenger – in gewisser Weise routiniert – Franzreb zum 3:1 umkurven konnte und damit eine große Last abfiel. Sechs Bad Tölzer Feldspieler zirkulierten schlussendlich mehr als eine Minute im Löwen-Drittel den Puck, bis Roope Ranta aus dem eigenen Drittel zum 4:1 ins verwaiste Tölzer Tor traf.
Inwiefern Magnus Eisenmenger seinem Bruder noch etwas nachsteht, will er nicht zwingend einschätzen – aber ihm als jüngerer Bruder nachzueifern, könnte eine gute Option sein: „Ich will natürlich so viel wie möglich spielen. Was im Endeffekt passiert, entscheiden die Trainer. Ich kann nur hart arbeiten und nach vorne schauen. Man lernt vor allem gegen erfahrenere Spieler wie gegen Bad Tölz unheimlich viel; wie man zu stehen hat, wie man zu spielen hat – viele Kleinigkeiten, die man in anderen Bereichen womöglich noch nicht gelernt hat und wichtig sind, um den nächsten Schritt zu gehen“. Gerne darf er seine gelernten Erfahrungen bereits im nächsten Heimspiel beweisen – wenn die Eishockey Cracks Bad Nauheim zum Derby und zugleich im Duell um die Playoff-Plätze am Ratsweg antreten (Dienstag, 11. Februar, 19.30 Uhr).