Fishtown Pinguins beim 7:2-Sieg der Cannibals chancenlos
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Mit einem in keiner Phase des Spiels gefährdeten 7:2 (1:0, 5:1, 1:1)-Erfolg
über den REV Bremerhaven sind die Landshut Cannibals nach langer Durststrecke
auf eigenem Eis wieder in die Erfolgsspur zurück gekehrt. War den Englbrecht-
Schützlingen zu Beginn der Partie noch eine gewisse Unsicherheit anzumerken,
steigerten sie sich im Laufe der Begegnung und nutzten vor allem im Mittelabschnitt
ihre Chancen konsequent. Begünstigt freilich auch durch eine "Fünf plus
Matchstrafe" gegen Alexander Janzen, der nach gut 35 Minuten Spielzeit Alex
Feistl mit einem Check gegen den Kopf niedergestreckt hatte und von Schiri
Huber folgerichtig vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. Zwei Treffer erzielten
die Kannibalen im Spiel fünf gegen vier. Als gut eine Minute vor der zweiten
Sirene Jan Hemmes wegen Spielverzögerung ebenfalls das "Sünderbänklein"
drücken durfte, setzten die Dreihelmenstädter in doppelter Überzahl den
Treffer zum 6:1-Zwischenstand drauf. Im Schlussdrittel beschränkten sich
Kapitän Kamil Toupal und Co. in erster Linie darauf, Schadensbegrenzung
zu betreiben – wobei sich dies in diesem Fall nicht auf das Ergebnis bezog,
sondern vielmehr darauf, sich vor dem Pokal-Hit gegen den DEL-Klub Ingolstadt
(Dienstag, 19:30 Uhr, Stadion am Gutenbergweg) nicht noch eine Verletzung
einzuhandeln. Eine, angesichts des über weite Strecken des Vergleichs ruppigen
Auftretens der Pinguine, sicherlich weise Entscheidung.
Die Anfangsminuten hatten für die 1891 Fans nur wenige Highlights parat.
Die Gastgeber diktierten zwar das Geschehen, zu Großchancen reichte es vorerst
jedoch nicht. Zdislaw Zareba scheiterte an Goalie Greg Gardner, der seinen
Schussversuch mit der Fanghand aus der Luft pflückte. Als die Cannibals
nach einer Viertelstunde rund eine Minute lang in doppelter Überzahl agieren
konnten, nahmen sie den REV-Kasten förmlich unter Beschuss, Gardner kam
aber vorerst ungeschoren davon. Felix Schütz, Thomas Daffner und wenig später
Aki Tuominen brachten die Scheibe nicht über die Linie. Just, als die letzte
Minute des Eröffnungsdrittels angebrochen war, konnte Markus Welz den Bann
brechen, als er nach Vorarbeit von Felix Schütz und Aki Tuominen zum längst
fälligen und hoch verdienten 1:0 einnetzte. Sekunden später musste Eric
Dylla wegen Spielverzögerung auf die Strafbank, so dass die Gäste den Mittelabschnitt
in Überzahl beginnen konnten.
Die Pinguine ließen sich nicht zweimal bitten und kamen nur 20 Sekunden
nach Wiederbeginn durch Rich Bronilla zum zu diesem Zeitpunkt mehr als glücklichen
Ausgleich. Doch die Cannibals schlugen zurück. Zwar scheiterte Alex Feistl
noch an Gardner, gegen den Distanzschuss von Aki Tuominen in der 23. Minute
war der REV-Goalie dann aber machtlos. Das 2:1 war ein nicht nur vom Schützen
selbst frenetisch bejubelter Treffer, sondern der Wendepunkt in der Partie:
Die Kannibalen setzten mit Vehemenz nach, suchten nun die Vorentscheidung.
Gardner entschärfte einen Bahen-Schuss von der blauen Linie, musste dann
in der 26. Minute aber doch zum dritten Mal hinter sich greifen, als die
Gastgeber ein Powerplay erfolgreich abschließen konnten. Thomas Daffner
zielte in der Folge knapp am langen Eck vorbei und auf der anderen Seite
blieb Jan Münster Sieger gegen Jim Baxter. Tobias Hanöffner und Aki Tuominen
blieb ein erfolgreicher Abschluss verwehrt. Dann die bereits geschilderte
Situation nach 35:08 Minuten: Alexander Janzen streckt Alex Feistl nieder.
Der Youngster blieb erst verletzt liegen, konnte später aber wieder ins
Spielgeschehen eingreifen. In den Folgeminuten ging es nun Schlag auf Schlag:
Nach nur 23 Sekunden Überzahl vollstreckte Markus Welz zum 4:1, Thomas Schinko
setzte in der 37. Spielminute den fünften Treffer drauf und 49 Sekunden
vor dem Drittelende konnte sich auch Bobby Brown im 5:3-Überzahlspiel in
die Torschützenliste eintragen. Die Partie war damit endgültig gelaufen.
Der REV kam durch Dylan Györi in der 54. Minute zum 2:6, Andi Geipel stellte
nach tollem Solo über das gesamte Spielfeld aber schon eine Minute später
den alten Abstand wieder her. Dass es schließlich bis zur Schlusssirene
beim 7:2 für die Kannibalen blieb, lag auch daran, dass Referee Huber einem
blitzsauberen Treffer von Kamil Toupal – der Kapitän hatte von der blauen
Linie abgezogen – die Anerkennung verweigerte. Im Stadion störte dies freilich
keinen mehr. Ein klarer Sieg war eingefahren und die Durststrecke im heimischen
Stadion am Gutenbergweg scheint überwunden.
Für Bernie Englbrecht und die "Seinen" gilt die Konzentration nun dem morgigen
Pokal-Match gegen die Ingolstädter Panther, denen man mit Sicherheit mit
neu gewonnenem Selbstvertrauen gegenüber stehen wird. (gl)