Finden die Towerstars mit Altbewährtem zurück in die Erfolgsspur?Saisonvorschau - Ravensburg

Zurückgestellte Uhren finden sich aber bei den Towerstars nicht nur auf der Trainerbank. Nach einer Saison mit einigen kleineren Schwankungen, aber letztlich ohne nennenswerte Konstanz wollen die Oberschwaben wieder zurück in die Erfolgsspur. Alte Bekannte fanden dafür den Weg zu ihrem ehemaligen Meister-Trainer Chernomaz zurück. Mit Robbie Czarnik, Mathieu Pompei (beide zuvor EV Landshut) und Olivier Hinse kehren nach einjähriger Abstinenz drei ehemalige Kontingentspieler zurück in den Süden Deutschlands und werden an Stelle der Importspieler um den DEL-erprobten Flügelspieler John Henrion (2017 bis 2019 bei der DEG) komplettiert. Mit Hinse, Pompei und Czarnik holten die Towerstars 2019 den Titel und sollen nun nach der Rückholaktion den eingeläuteten Umbruch vergessen machen sowie zugleich den erneuten Titel anpeilen. Die junge Garde im Offensivbereich um Alexander Boyarin (Eisbären Juniors) und Alexander Dosch (EV Lindau), Sebastian Hon, Yannick Drews, Joshua Samanski und Justin Volek wird dabei vor allem versuchen, die Plätze in der dritten Reihen zu ergattern, ist Coach Chernomaz doch dafür bekannt, weitestgehend mit drei Reihen zu spielen, um die Konzentration seiner Scoring-Reihen hochzuhalten. Hinzu kommen erfahrene Haudegen wie Robin Just und David Zucker sowie Andreas Driendl, die in ihre vierte bzw. dritte Saison am Bodensee gehen und ebenfalls bereits mit „Cherno“ den Titel 2019 holten. Komplettiert wird dieses durchaus beachtliche Potenzial in der Offensive von Vincenz Mayer, der in seine fünfte Saison in Ravensburg geht und flexibel als Center wie auch auf dem Flügel einsetzbar ist. Damit behalten die Towerstars den Großteil ihrer durchaus eingespielten Mannschaft bei, ergänzen diese mit altbewährten Kontingentspielern und einigen jungen Akteuren.
In der Defensive zeichnet sich ein ähnliches Bild. Vier der acht unter Vertrag stehenden Verteidiger holten 2019 rund um die bereits genannten Trainer und Spieler den Titel: Sören Sturm, Pawel Dronia (sogar bereits mit Bremerhaven und den Löwen Frankfurt Meister), der erst 22-jährige und doch erfahrene Maximilian Kolb und Kilian Keller. Nicht nur Leadership, auch Erfahrung dürfte damit im Kader zu finden sein, will man neben dem Erfolg auch sicherstellen, die vorhandenen Jungen auf und neben dem Eis zu fördern. Der einheimische 18-jährige Verteidiger Eric Bergen aus Weingarten sowie der gleichaltrige Füssener Tim Sezemsky sammeln erstmals Erfahrung in der DEL2 und erwarten entsprechend Anleitung von ihren Mannschaftskollegen und Trainern. Demnach findet sich auch hier eine Mischung aus Jugend und Erfahrung, komplettiert mit Jungs im besten Eishockeyalter wie Daniel Stiefenhofer und den sieben Jahre DEL-erfahrenen James Bettauer (Hamburg, Augsburg, Straubing und Krefeld).
Im Tor bahnt sich hingegen ein interessanter Zweikampf an. Nach einem einjährigen Ausflug in die DEL kehrte Meister-Goalie Jonas Langmann im Sommer zurück und wird sich mit dem letztjährigen Torhüter Olafr Schmidt ein vermutlich interessantes Duell um den Stammplatz zwischen den Pfosten liefern – weshalb die Nachverpflichtung in Person des Nürnberger Stamm-Goalies Niklas Treutle (bis zum Start der DEL-Vorbereitung) nach dem Ausfall Langmanns in der Vorbereitung bis Februar durchaus verwundert, handelt es sich bei Olafr Schmidt doch durchaus um einen gleichwertigen Schlussmann neben Jonas Langmann.
Eine Mischung aus Erfahrung, Jugend und bestem Sportleralter weisen die Ravensburger insgesamt absolut auf. Kann Rich Chernomaz an den Stellschrauben der vergangenen Saison drehen und die leicht kränkelnde Offensive (letzte Saison unter den Top 6 lediglich die zweitmeisten Tore in der Liga) wieder ankurbeln, dürfte den Towerstars möglicherweise eine erfolgreiche Saison ins Haus stehen. Es wird dabei dennoch interessant sein, inwiefern die Rückholaktionen in der Offensive erneut einschlagen und die Motivation hochgehalten werden kann. Heimrecht im Playoff-Viertelfinale sollte drin sein, alles Weitere zeigt sich in der Crunchtime.