Fehlentscheidung kostet Grizzlys einen Punkt
Grizzlies stärker als EisbärenEin abwechslungsreiches und bis zum Schluss spannendes Eishockeyspiel sahen
1.729 Zuschauer am Sonntagabend in der Wolfsburger EisArena. Leider wurde der
5:4 (1:2/3:1/0:1) Sieg nach Verlängerung der Grizzly Adams gegen die Dresdner
Eislöwen nicht durch die Spieler entschieden, sondern durch klare
Fehlentscheidungen des Schiedsrichtergespanns. Weder Hauptschiedsrichter Lenhart
noch seine Linesmen Fischer und Krah sahen, dass die Eislöwen den 4:4 Ausgleich
14 Sekunden vor dem Ende mit sieben Feldspielern erzielten. Die
Videoaufzeichnungen, die sich beide Trainer unmittelbar nach dem Spiel ansahen,
zeigten die Regelwidrigkeit eindeutig.
Viel Abwechslung und temporeichen Eishockeysport bekamen die Zuschauer in
den ersten beiden Dritteln zu sehen. Stephan Wilhelm brachte die Grizzlys mit
einem Schlagschuss in Überzahl mit 1:0 in Führung (11.). Ebenfalls mit einem
Mann mehr auf dem Eis fälschte Greg Schmidt einen Schuss von Marcel Linke zum
1:1 Ausgleich ab (16.). Den zweiten Dresdner Treffer erzielte Linke mit einem
Schlagschuss bei doppelter Überzahl eine Minute vor der ersten Pause (19.).
Mit 3:1 entschied das Skoda-Team den zweiten Abschnitt für sich und drehte
so den Spielverlauf. Zunächst traf Tim Regan im 5-3 Powerplay nach toller
Kombination mit Preston Callander zum 2:2 Ausgleich (23.). Als die Grizzlys in
der Folgezeit mächtig viel Druck auf das Tor von Marek Mastic ausübten, war ein
weiterer Treffer nur eine Frage der Zeit. Nachdem Regan (25.), Andrej Kaufmann
(26.), Christoph Wietfeldt (27.) und Mattias Wikström (29.) gute Chancen im
Minutentakt vergaben, erlöste Mark Kosick endlich die Fans, in dem er einen
Pudlick-Schuss zum 3:2 abfälschte (30.). Nach einer sehenswerten Aktion und
einem mustergültigen Zuspiel von Elvis Beslagic erhöhte Kaufmann auf 4:2 (36.).
Ein unnötiger Puckverlust in der Vorwärtsbewegung ermöglichte Dresden einen
Konter und das 4:3 durch Robin Sochan (40.).
Im Schlussdrittel agierten die Grizzlys aus einer sicheren Defensive und
steuerten weiteren drei Punkten entgegen. Allerdings nur bis zur 56.Minute, als
Schiedsrichter Lenhart mit fragwürdigen Entscheidungen in die Partie eingriff.
Nach einem Zusammenprall zwischen Mastic und Wietfeldt kurz vor der blauen Linie
schickte Lenhart zum Entsetzen aller den Wolfsburger mit einer zweifelhaften
Matchstrafe zum Duschen. Nach anschließenden Faustkämpfen war auch für Jesse
Fibiger, Robert Brezina und Sebastian Klenner die Begegnung zu Ende, sie
erhielten jeweils eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Für den verletzten Mastic
ging Norbert Pascha ins Eislöwen-Tor. Eine Minute vor dem Ende nahm
Gäste-Trainer Jiri Kochta seinen Keeper runter und schickte gleich sieben
Feldspieler auf das Eis. Die aufopferungsvoll kämpfenden Grizzlys hatten keine
Chance und kassierten 14 Sekunden vor dem Ende doch noch den 4:4 Ausgleich durch
David Musial (60.). Alle Proteste halfen nichts, es ging in die
Verlängerung.
Bereits nach 18 Sekunden war diese allerdings schon wieder beendet, als
Pudlick mit einem Schlagschuss in den Winkel den 5:4 Endstand erzielte und
wenigstens den Zusatzpunkt für die Grizzlys sicherte.