Falken: Zittersieg trotz Offensivspektakel

Zwei Siege am Wochenende - Entwarnung bei Jason DunhamZwei Siege am Wochenende - Entwarnung bei Jason Dunham
Lesedauer: ca. 3 Minuten

In einem äußerst unterhaltsamen Spiel zeigten die Falken eine starke

Leistung, konnten vor allem spielerisch, technisch und läuferisch überzeugen

und sich etliche Chancen herausspielen - und doch sollte es am Ende einen

äußerst knappen 3:2-Zittersieg gegen die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven

geben. Der war dann aber hoch verdient, hätte nur wesentlich deutlicher

ausfallen müssen.

Die Gastgeber mussten im Gegensatz zum Freitag auf die Unterstützung von

Plachta und El-Sayed von den Jungadlern und Schlager aus Kassel verzichten,

so dass lediglich drei Sturmreihen zur Verfügung standen, während in der

Abwehr auf den angeschlagenen Schütz verzichtet wurde.

Das hielt den HEC aber nicht davon ab, mit viel Schwung aus der Kabine zu

kommen. Beide Teams boten im ersten Drittel attraktives Angriffshockey mit

hohem Tempo und mit vielen Chancen, wobei die Unterländer unterm Strich doch

deutlich dominierten. Mehr als ein Tor sollte nicht herausspringen, da

meldete sich die "Chancenverwertung-Problematik" mal wieder zu Wort. Schon

im ersten Überzahlspiel machten die Falken mächtig Druck auf den Kasten von

Michaud, ehe Caudron Calce mustergültig bediente und der Topscorer direkt

zum 1:0 verwandelte. Auf der Gegenseite tauchten auch die Pinguins immer

wieder gefährlich vor Vogl auf, der aber gegen den ehemaligen Heilbronner

Sören Sturm parierte (7.). Geradezu vor Spielfreude sprühte auf der

Gegenseite die Reihe um Calce, MacNeil und Geburtstagskind Caudron, die

immer wieder gefährlich vor dem Fischtown-Gehäuse auftauchten und allein das

Tore schießen vergaßen. So bediente Calce wunderschön Caudron per Querpass,

doch der Kapitän vergab in der 17. Minute diese "Hundertprozentige". Aber

auch die anderen Reihen zeigten gelungenes Kombinationsspiel, während

Bremerhaven das hohe Tempo mitging, aber im Aufbau mehr Fehler machte als

Heilbronn.

Nach einer kuriosen Strafe wegen Spielverzögerung zu Beginn des zweiten

Drittels begannen die Gastgeber dieses mit doppelter Überzahl, stellten sich

dabei aber wieder einmal wenig geschickt an. Kaum war Bremerhaven komplett,

konnte Heilbronn den Schalter wieder umlegen und sich auch im Mitteldrittel

zahlreiche Gelegenheiten herausspielen. Neuzugang Birbraer hatte in der 26.

Minute die Chance, Goalgetterqualitäten unter Beweis zu stellen, aber

scheiterte am guten Bremerhavener Keeper. Im direkten Gegenzug musste Gödtel

in höchster Not retten und schied dabei nach einem Zusammenprall mit dem

Torgestänge verletzt aus. Sekunden später klingelte es dann wieder im Kasten

des REV. Caudron gewann das Laufduell gegen Janzen und eroberte den Puck,

und MacNeil traf mit einem Hammer aus spitzem Winkel zum 2:0. Auch danach

machte der HEC viel Druck, allein vor dem gegnerischen Tor gab es Anlass zur

Kritik, ansonsten war die Leistung tadellos. Mit zunehmender Spielzeit wurde

man dann in machen Szenen allerdings etwas zu offen, was die Gäste beinahe

binnen weniger Sekunden mit einem Doppelschlag zum Ausgleich genutzt hätten.

Erst konnte Sekera mit einem genau platzierten Schuss in den Winkel Vogl

bezwingen, dann fuhren Falloon und Prosofsky einen brandgefährlichen Konter.

Aber die Falken zeigten sich unbeeindruckt und spielten weiter nach vorne -

was erneut von Erfolg gekrönt war. Wieder war es die überragende Sturmreihe,

die auch für das dritte Tor sorgte, als MacNeil letztlich die Scheibe über

die Linie drückte. In der Schlussphase des Drittels hielt dann Vogl beim

ersten Bremerhavener Überzahlspiel die Zwei-Tore-Führung fest, auf der

Gegenseite gab es die Möglichkeiten zum 4:1 - es ging rauf und runter.

Zu Beginn des Schlussabschnitts ging es erst mal nur in eine Richtung.

Bremerhaven machte Druck, die Falken waren nun zu passiv, aber überstanden

die ersten Minuten ohne Gegentor. Gerade als man sich wieder frei gespielt

hatte und Calce abermals die Vorentscheidung auf dem Schläger hatte, trafen

die Pinguins zum Anschlusstreffer. Einen Konter schloss Sturm zum 3:2 ab,

Vogl war chancenlos. Auch in den letzten zehn Minuten sollte der

Förderlizenzkeeper immer wieder in den Blickpunkt rücken. Heilbronn

schwächte sich zum einen durch zwei Strafen im gegnerischen Drittel selbst

und verpasste es bei weiteren "Hundertprozentigen", den Sack zuzumachen.

Selbst als in Unterzahl drei Falken frei vor Michaud auftauchten, wollte die

Scheibe nicht über die Linie. So wurde es eine spannende und dramatische

Schlussphase, in der Vogl noch einige Male gefordert wurde, aber letztlich

keinen Treffer mehr zuließ.

So blieb es nach einem starken Spiel beim hoch verdienten 3:2-Erfolg der

Falken, die sich das Zittern durch konsequentere Chancenverwertung mal

wieder hätten sparen können. (SB)



Heilbronner Falken - Fischtown Pinguins 3:2 (1:0, 2:1, 0:1)

Tore: 1:0 Calce 6. 5-4, 2:0 MacNeil 27., 2:1 Sekera 33., 3:1 MacNeil 35.,

3:2 Sturm 49.

Strafminuten: Heilbronn 8, Bremerhaven 12 + 10 (Holzmann);

Schiedsrichter: Plitz; Zuschauer: 1.342


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