Falken: Wieder kein Sieg in Landshut
Zwei Siege am Wochenende - Entwarnung bei Jason DunhamEs ist eine andere Saison, eine ganz andere sogar nach drei Jahren Oberliga, es ist eine andere Mannschaft, ein anderer Trainer - auf beiden Seiten - und doch, den Heilbronner Falken gelingt weiterhin kein Sieg im Stadion am Gutenbergweg. Mit 5:4 ging die gestrige Partie an die Gastgeber.
Das Motto der Defensivabteilungen beider Mannschaften schien „Tag der offenen Tür“ zu heißen, denn konsequentes Abwehrverhalten war auf beiden Seiten kaum vorhanden.
Los ging es bereits in der 4. Spielminute, als Brandon Dietrich unbedrängt den zweiten Abpraller nutze und zur 1:0-Führung der Gastgeber einnetzte. Die Falken, zu diesem Zeitpunkt noch völlig von der Rolle, ließen sich im eigenen Drittel einschnüren und nur Ilpo Kauhanen ist es zu verdanken, dass die Cannibals ihre Führung nicht ausbauen konnten. Diese hielt dann aber immerhin bis zur 13. Minute, als die Falken die erste gefährliche Torchance auch gleich zu nutzen wussten. Nach schöner Vorarbeit von Mike Schutte und Derek Edwardson verwandelte Konstantin Firsanov gekonnt zum Ausgleich. Ab diesem Zeitpunkt waren die Heilbronner auch endlich mental auf dem Landshuter Eis angekommen und konnten sich einige Male im Drittel des EVL festsetzen. Nachdem kurz vor Drittelende einige Heilbronner Chancen immer wieder die Endstation Martin Cinibulk fanden, fasste sich J.F. Caudron 51 Sekunden vor der Sirene ein Herz, klaute einem EVL-Crack den Puck, marschierte los und versenkte die Scheibe durch Cinibulks Schoner zur Falkenführung.
Teilten sich beide Mannschaften im ersten Abschnitt noch die optische Überlegenheit, lag sie im Mitteldrittel deutlich bei den Cannibals. Heilbronn schwächte sich selbst durch Strafzeiten, doch der Ausgleich fiel nicht etwa bei numerischer Überlegenheit der Gastgeber, sondern umgekehrt. Landshut stand mit einem Mann weniger auf dem Eis, profitierte von der Sorglosigkeit der Falken im eigenen Drittel beim Aufbau und luchste eben diesen den Puck ab. Günter Oswald hieß der Torschütze, der Kauhanen im Tor der Falken überraschte. Patrick Strauch war es, der die erneute und auch letzte Führung des Abends der Falken schoss. Der hochgewachsene Samendinger nahm Cinibulk die Sicht und Strauchs Schuss fand den Weg in die Maschen. Die Führung hielt 26 Sekunden, zunächst rettete noch der Pfosten, dann Falken-Verteidiger Christopher Fischer, der sich in den Weg stellet, doch der dritte Schuss saß und Ales Kratoska sorgte für den erneuten Ausgleich. Landshut drehte auf und Brandon Dietrich zeigte den Falken die Schwäche ihres Penaltykillings auf. Ohne Störung konnte Dietrich seine Kreise zwischen den vier Rossi-Mannen drehen und sich die beste Schussposition suchen. Er fand sie und hob den Puck über Kauhanens Schulter ins Tor. Mit diesem verdienten Rückstand ging es in den Schlussabschnitt.
Dort waren gerade knapp zwei Minuten gespielt, als Peter Abstreiter in Überzahl die Führung für den EVL auf 5:3 ausbaute. Die Falken waren wie gelähmt und kamen kaum aus dem eigenen Drittel heraus. Erst nach fast sieben Minuten bäumten sich die Käthchenstädter noch mal auf. Ein gezielter Schuss von Jörg Wartenberg fand seinen Weg über Cinibulks Schulter in die Maschen. Der Anschlusstreffer ließ noch einmal Hoffnung aufkeimen und ein Ruck schien durch die Falken zu gehen. In der 50. Minute schien der Puck erneut die Linie des EVL-Tors überquert zu haben, doch beweisen ließ sich das nicht. Die Falken drückten auf den Ausgleich. Eine Strafzeit gegen Landshut und das Herausnehmen des Goalies kurz vor Schluss sollten allerdings auch nicht mehr helfen. Es blieb beim 5:4 Endstand.
Die Falken ließen im eigenen Drittel die letzte Konsequenz vermissen und ermöglichten dem Gegner dadurch einige Chancen. Trotz der knappen Niederlage kann man optimistisch auf das Spiel am morgigen Sonntag gegen den EHC München blicken. Die Mannschaft konnte das hohe Tempo mitgehen und hat Kampfgeist bewiesen. (FG82)