Falken: Viererpack-Revanche gelungen

Es ist schon eine verrücktes Duell, das sich die Heilbronner Falken und die
Moskitos Essen liefern. Erstmals sind nun die Unterländer das Team, das in
der Gesamtwertung in Führung gegangen ist - und zum ersten Mal konnte ein
Team sein Heimspiel gewinnen. Über 3.000 Zuschauer in der Lavatec-Arena
wurden dabei aber wiederum durch ein Wechselbad der Gefühle geschickt.
Nach
dem ersten Drittel machte sich allgemeines Kopfschütteln breit, zu deutlich
hatten die Westfalen trotz des Fehlens von Johansson und Lingemann die
Partie dominiert und verdient mit 3:1 geführt, ehe der HEC dann im zweiten
Drittel aufdrehte und binnen fünfeinhalb Minuten aus einem 1:3 ein 5:3
machte.
Das Spiel begann für die Gastgeber äußerst unglücklich: Schon nach 30
Sekunden zappelte der Puck im Netz des diesmal von Danny aus den Birken
gehüteten Tores. Die Abwehr war zu weit aufgerückt, Hubbauer kam frei zum
Schuss und traf zum 0:1. Heilbronn antwortete aber postwendend: Verteidiger
Wartenberg drückte einen Abpraller über die Linie - diesmal war Jochen
Reimer, ansonsten bei der DEG im Einsatz, geschlagen. Es folgten zwei
Strafen gegen die Falken binnen weniger Sekunden, Bartek zog ab und traf per
Schlagschuss zur erneuten Führung der Gäste. Zwar hatte Edwardson in einem
weiteren Unterzahlspiel noch eine Chance für Heilbronn, doch danach lief
nicht mehr viel zusammen. Die neu zusammengestellten Reihen wirkten oft noch
nicht harmonisch, während bei Essen die Scheibe besser lief und zunächst vor
allem auch die Special Teams besser funktionierten. So ging in der 15.
Minute nach einer weiteren Ungeschicklichkeit der Falken an des Gegners
blauer Linie Müller auf und davon und erhöhte in Unterzahl auf 1:3. Hätten
die Moskitos in ihrem anschließenden Powerplay die Chancen zum 1:4 genutzt,
wäre die Partie vielleicht frühzeitig gelaufen gewesen.
So aber fand der HEC im zweiten Drittel zurück ins Spiel. In der 24. Minute
bediente Mauer aus der Ecke Caudron, der zum enorm wichtigen 2:3
vollstreckte. Nun ging es Schlag auf Schlag: Essen war zwar sogar
phasenweise optisch überlegen und durchaus druckvoll, doch die Falken
machten aus jeder Gelegenheit ein Tor. Zunächst stocherte Caig den Puck zum
3:3-Ausgleich über die Linie, dann konnte Elich Reimer aus kurzer Distanz
bezwingen, ehe Caig dem ESC-Goalie die Sicht nahm und Petrozza eiskalt auf
5:3 erhöhte. Nun stand die Halle Kopf, eine derartige Entwicklung hätte kaum
einer für möglich gehalten. Essens Trainer Pasanen nahm anschließend eine
Auszeit, beorderte Reimer aber zurück in den Kasten. Heilbronn musste im
zweiten Drittel noch zwei Unterzahlsituationen überstehen und ging dann mit
einem Zwei-Tore-Vorsprung ins Schlussdrittel.
Hier schickte Schiedsrichter Sicorschi gleich zwei Essener auf die Strafbank
und Calce nutzte diese Schlüsselsituation zum 6:3, indem er einen Schlenzer
von Schutte abfälschte. Essen versuchte zwar, danach noch einmal ins Spiel
zurückzukommen, hatte auch zwei Überzahlspiele, aber war nun zu wenig
zwingend, während die Falken konzentrierter zu Werke gingen und nicht mehr
viel zuließen. So hatte es zwar auch am Montag in Spiel drei ausgesehen,
doch diesmal sollte das Eishockey-Wunder ausbleiben. Die Moskitos leisteten
sich in der Schlussphase weitere Strafen und brachten sich damit selbst um
die Chance, vielleicht doch noch mal zu verkürzen.
So blieb es am Ende beim 6:3 in einer Partie, die sich nahtlos ins bisherige
Bild dieser Serie einreiht, die am Sonntag um 16 Uhr am Westbahnhof ihre
Fortsetzung findet. (SB)
Heilbronner Falken - Moskitos Essen 6:3 (1:3, 4:0, 1:0)
Tore: 0:1 Hubbauer 1., 1:1 Wartenberg 2., 1:2 Bartek 5. 5-3, 1:3 Müller 15.
4-5, 2:3 Caudron 24., 3:3 Caig 26., 4:3 Elich 28., 5:3 Petrozza 30., 6:3
Calce 42. 5-3
Strafzeiten: Heilbronn 20, Essen 18; Schiedsrichter:
Sicorschi; Zuschauer: 3.024