Falken verteilen weiter Gastgeschenke: 4:5-Niederlage gegen Ravensburg
Die Unterländer begannen nach dem spielfreien Freitag durchaus druckvoll. Folgerichtig fiel das 1:0 nach gut sieben Minuten, als Krull am schnellsten reagierte und einen Abpraller zur Falken-Führung versenkte. Die Freude der 1.367 Zuschauer sollte jedoch nicht lange anhalten, nach zwölf Minuten glich Ravensburg aus, als die Falken nicht entscheidend störten und Schmidt unbedrängt ebenfalls im Nachschuss erfolgreich war. Das Gegentor brachte den HEC etwas aus dem Konzept, der Faden ging in der Folgezeit immer mehr verloren. Ein Unentschieden zur Drittelpause wäre durchaus gerecht gewesen, doch der EVR schlug nochmals zu: Nach einem Puckverlust der Falken in der offensiven Zone konterten die Oberschwaben, Oravec (18.) zog ab und bezwang Ford, der dabei ganz schlecht aussah.
Zu Beginn des Mitteldrittels sollte es dann knüppeldick kommen. Binnen zwei Minuten zog Ravensburg auf 1:4 davon. Beide Male spielten die Oberschwaben in Überzahl und zogen das Powerplay hervorragend auf. Beide Male kam Kimmel zum Schuss und schoss eine komfortable Führung für die Gäste heraus (22., 24.). Im Gegenzug hatte Carciola Pech, als er nur den Pfosten traf. Danach bot sich den Fans der Gastgeber jedoch wenig Erwärmendes. Die Falken spielten einfach zu umständlich, zu wenig zielstrebig und gingen zu selten dahin, wo es weh tat. Der letztjährige Meister aus Ravensburg präsentierte sich gewiss nicht als Übermannschaft und wäre zu schlagen gewesen, doch das Nötigste, was im zweiten Drittel von den Oberschwaben gefordert wurde, genügte, um mit einer deutlichen Führung ins Schlussdrittel zu gehen.
Man kann den Heilbronnern nicht absprechen, dass sie sich im letzten Drittel nicht sichtbar bemühten, womöglich doch noch ins Spiel zurück zu finden. Gut zwei Minuten waren gespielt, als Carciola nach einem Bullygewinn in der offensiven Zone abzog und auf 2:4 verkürzte. Es folgte eine kurze Drangphase, aus der Gästecoach Liebsch die Luft jedoch durch eine Auszeit recht schnell wieder heraus nahm. Trotzdem agierte Heilbronn nun mit höherem Tempo und war zielstrebiger, wurde aber gegen die diszipliniert spielenden Gäste nicht belohnt. Auf der Gegenseite tauchte schließlich Cabana in der 53. Minute allein vor Ford auf und erhöhte auf 2:5. Das war aber noch nicht die Entscheidung, denn wenig später verkürzte Heilbronn in Überzahl durch Calce nach Doppelpass mit Urquhart auf 3:5. Die Unterländer bliesen nun zur Schlussoffensive, nahmen den Torhüter vom Eis und wurden durch Lemieux belohnt, der 45 Sekunden vor dem Ende das 4:5 nachlegte. Das sollte es aber gewesen sein. Ravensburg brachte die knappe Führung über die Zeit und die Falken schafften es erneut nicht, im heimischen Stadion über 60 Minuten eine konstante Leistung zu zeigen. Man muss sich demzufolge nicht wundern, wenn die Punkte dann an die jeweiligen Gegner gehen. Das Potenzial, das in der Mannschaft steckt, blitzt immer wieder auf, doch gerade in der Offensive agiert man häufig einfach mit zu wenig Zug zum gegnerischen Tor, während auf der Gegenseite die Tore derzeit zu einfach fallen, wobei in den letzten beiden Heimspielen auch die Torhüterleistung jeweils ein entscheidender Faktor war.