Falken: Spiel in den Schlussminuten umgebogen
Zwei Siege am Wochenende - Entwarnung bei Jason DunhamUnglaubliche letzte zehn Minuten haben den Heilbronner Falken einen nicht
mehr für möglich gehaltenen 4:2-Sieg beim EHC München beschert. Neun Minuten
vor Schluss hatte der HEC beim Debüt von Mike Bayrack und T.J. Caig noch
nach einer bis dahin schwachen Leistung mit 0:2 zurückgelegen.
Das erste Drittel begann gleich mit einem Aufreger. Schon nach wenigen
Sekunden kam ein Münchener Stürmer völlig frei zum Schuss und traf nur die
Latte des von Ilpo Kauhanen gehüteten Tores. Wenig später verlor Kohl die
Scheibe im gegnerischen Drittel, so dass Rautert zum Alleingang ansetzte und
erst im letzten Moment regelwidrig gestoppt werden konnte. Nachdem die
folgende Unterzahlsituation überstanden war, fand Heilbronn besser ins Spiel
und gestaltete die Partie ausgeglichen. Gegen Mitte des Drittels konnte man
sich auch einige Chancen herausspielen, doch Schüsse von Calce, Edwardson
und Samendinger fanden in Münchens Keeper Vollmer ihre Endstation. Gegen
Ende des Drittels hätte Bayrack Heilbronn in Führung schießen können, aber
auch er fand bei seinem Debüt in Vollmer seinen Meister, so dass es mit
einem gerechten 0:0 in die Kabinen ging.
Auch im Mitteldrittel wurde die Partie nicht besser. Beide Mannschaften
zeigten ein wenig inspiriertes Angriffsspiel, so dass Torchancen Mangelware
blieben. Insgesamt war München die um einen Tick agilere Mannschaft, ohne
jedoch zu glänzen. Irgendwie war es klar, dass es einer doppelten Überzahl
bedurfte, bis ein Tor fallen sollte. Bei den Falken mussten Wartenberg und
Fischer auf die Strafbank, dann stand Kompon am langen Pfosten frei und fand
die Lücke zwischen dem Pfosten und Kauhanens Schonern. Gut drei Minuten
später ließen die Gastgeber nach einer schönen Kombination über Kruck und
Kompon durch Galbraith das 2:0 folgen. Von Heilbronn kam insgesamt viel zu
wenig. Gegen Ende des Drittels leisteten sich die Bayern dann drei Strafen
kurz hintereinander. Doch weder in der Schlussphase des zweiten noch zu
Beginn des dritten Drittels wussten die Falken mit ihrem Überzahlspiel viel
anzufangen. In der 44. Minute hätte dagegen Kruck bei einer
3-gegen-1-Situation alles klar machen können, aber Kauhanen war zur Stelle.
So plätscherte das Spiel im letzten Drittel einem nicht unverdienten Sieg
des EHC entgegen, da Heilbronn in der Offensive weiterhin nicht allzu viel
gelang. Und dann ging's los... Mike Bayrack traf in der 52. Minute zum
Anschlusstreffer, als er einen Abpraller seines eigenen Schusses verwertete.
Knapp zwei Minuten später spielte Schutte einen langen Pass auf Calce, der
auf und davon ging und Vollmer verlud. Und weitere 42 Sekunden später war es
Edwardson, der die Falken aus kurzer Distanz sogar in Führung schoss. Auf
einmal war der HEC aufgewacht, binnen zweieinhalb Minuten war die Partie
komplett gekippt. In der Schlussphase nahm dann München den Goalie vom Eis -
und Caudron machte mit einem Empty-Net-Goal alles klar. Mit der
Schlusssirene lieferten sich Dan Baum und Galbraith noch einen sehenswerten
Fight.
Fazit: 50 Minuten schwach gespielt - und doch noch gewonnen! (SB)
EHC München - Heilbronner Falken 2:4 (0:0, 2:0, 0:4)
Tore: 1:0 Kompon 34. 5-3, 2:0 Galbraith 38., 2:1 Bayrack 52., 2:2 Calce 54.,
2:3 Edwardson 54., 2:4 Caudron 60. 5-6
Strafminuten: München 15 + 20,
Heilbronn 15 + 30; Schiedsrichter: Seckler; Zuschauer: 1.506