Falken: Samendinger-Doppelpack zum Zweiten

Über 2.000 Fans waren noch einmal vor Weihnachten in die Lavatec-Arena
gekommen und durften sich am Ende immerhin über zwei Punkte freuen. Gegen
die Lausitzer Füchse war es wie in den letzten Spielen der Falken eine enge
Partie, in der man nach einer 3:2-Führung alle drei Punkte hätte einsacken,
aber auch gänzlich leer hätte ausgehen können.
Ohne die verletzten Fischer, Calce und Dan Baum musste Heilbronn antreten,
immerhin war Mike Schutte wieder im Einsatz und bekam dann auch zunehmend
Eiszeit anstelle von Nicolas Ackermann, während im Angriff Edwardson
Doppelschichten fuhr. Im Tor stand Christian Rohde, der sich zunächst
einigen Angriffen der Gäste ausgesetzt sah. Weißwasser gehörte die
Anfangsphase, während sich Heilbronn schwer tat, ins Spiel zu finden und
klare Angriffe aufzubauen. In einem ersten Drittel mit sehr wenigen
Unterbrechungen und keinem einzigen Überzahlspiel fiel daher das 1:0 nach
zehn Minuten ein wenig aus dem Nichts. Sturm zog von der blauen Linie ab,
Samendinger drückte den Abpraller über die Linie. Die schönste Kombination
über Caudron, Edwardson und Mauer hätte in der 14. Minute für das 2:0 sorgen
können, doch Lausitz-Goalie McDonald war zur Stelle. Fast im Gegenzug
entschied Rösler das Bully im gegnerischen Drittel für sich und Lehnigk
setzte den Puck zum 1:1 unter die Latte. Bis zur Drittelpause hatten beide
Teams noch die ein oder andere Chance, so dass das Unentschieden nach 20
Minuten in Ordnung ging.
Auch zu Beginn des zweiten Drittels machten die Füchse vor dem gegnerischen
Tor den etwas agileren Eindruck, Torschütze Lehnigk hatte frühzeitig zweimal
das 1:2 auf dem Schläger. Er sorgte dann mit einer Strafe auch für das erste
Powerplay der Falken, doch diese stellten sich dabei nicht sonderlich
geschickt an und kamen auch in zwei folgenden Überzahlspielen kaum in die
Aufstellung. Die besseren Gelegenheiten hatte Weißwasser: In der 34. Minute
tanzte Gosdeck Langwieder aus und scheiterte an Rohde, wenig später waren es
Pohling und Wimmer, die in Unterzahl ein gefährliches Break fuhren. Die
größte Chance vergab allerdings Szabo nach 37 Minuten, der frei stehend
vorbeischoss.
Damit war das 1:1 nach dem zweiten Drittel für die Gastgeber gar etwas
glücklich, doch dafür schienen die Füchse dann zu Beginn des Schlussdrittels
auf die Siegerstraße zu gelangen. Eine umstrittene Strafe gegen Edwardson
führte zum Powerplay der Gäste, die durch Reader in Führung gingen. Doch die
Antwort des HEC ließ nicht allzu lange auf sich warten, eine starke
Kombination über Wartenberg und Mauer schloss Caudron mit einem lang
ersehnten Treffer zum 2:2 ab. Danach hätten beide Mannschaften die Partie
für sich entscheiden können. Auf der einen Seite scheiterte Strauch bei
einem Konter an McDonald, auf der Gegenseite hätte Hoffmann das 2:3 erzielt,
doch hatte er direkt vor dem Treffer seinem Gegner den Schläger aus der Hand
geschlagen und musste auf die Strafbank. Dieses Powerplay nutzte Heilbronn
dann prompt durch einen verdeckten Schuss von Rückkehrer Schutte zum 3:2
aus. Doch Weißwasser gab sich nicht geschlagen, hatte den Ausgleich mehrfach
auf der Kelle und traf vier Minuten vor Schluss durch Götz zum verdienten
3:3.
Damit ging es auch in die Verlängerung, in der sich Samendinger und Caig
schön durchsetzten und unsanft gebremst wurden. Das anschließende Powerplay
sollte den Siegtreffer bringen: Samendinger, der seinen Torriecher nun so
richtig entdeckt hat, bezwang McDonald mit einem Schuss zwischen dessen
Schoner.
Damit ging wie schon am Freitag der Zusatzpunkt an die Falken, die keine
starke Leistung boten und nach Chancen auch den Kürzeren hätten ziehen
können. Schwer wiegen natürlich die Innenbandverletzungen von Fischer und
Calce, die beide einige Wochen pausieren müssen. Zudem steht für die
Förderlizenzspieler Mauer, Schlager und Langwieder am Mittwoch die Reise zum
Spengler-Cup an, so dass man die nächsten drei Spiele wahrscheinlich auf sie
verzichten muss. (SB)
Heilbronner Falken - Lausitzer Füchse 4:3 n.V. (1:1, 0:0, 2:2, 1:0)
Tore: 1:0 Samendinger 10., 1:1 Lehnigk 15., 1:2 Reader 42. 5-4, 2:2 Caudron
45., 3:2 Schutte 53. 5-4, 3:3 Götz 57., 4:3 Samendinger 63. 4-3
Strafminuten: Heilbronn 12, Lausitz 18; Schiedsrichter: Seckler; Zuschauer:
2.167