Falken im vierten Derby nicht in Playoff-Form

Nach drei Derbysiegen wurde es im vorletzten Hauptrundenspiel nichts mit dem
"Sweep" der Falken über die Steelers. In einem Derby, in dem über weite
Strecken allein der Kampf das Spiel beherrschte, gewannen die Gastgeber
gegen eine uninspirierte Falken-Mannschaft verdient mit 2:1.
Auf Seiten der Unterländer wurde Michael Schutte geschont, André Schietzold
lief für die DEG auf. Ansonsten war der HEC in Bestbesetzung. Dennoch fand
man von Beginn an nicht so richtig ins Spiel. Bietigheim dominierte die
Anfangsphase und hätte frühzeitig durch Jacques in Führung gehen können.
Auch im anschließenden Powerplay waren die Steelers gefährlich und Rohde im
Falken-Tor stand einige Male im Blickpunkt. Auf der Gegenseite war es Elich,
der für die erste Chance von Heilbronn sorgte. Der HEC fand anschließend
etwas besser in eine zerfahrene Partie, in der echte Höhepunkte rar gesät
waren. Einer davon war das 0:1 in der 9. Minute, als nach einem Bullygewinn
von Samendinger im gegnerischen Drittel Kohl abzog und der Puck sich den Weg
in die Maschen bahnte. Zwei weitere Unterzahlspiele konnten die Falken im
ersten Drittel überstehen, hatten dabei auch etwas Glück, als Schweiger eine
klare Chance ausließ. Nach vorne tat der HEC dagegen zu wenig.
Das änderte sich auch im zweiten Drittel nicht. Bietigheim ging mit größerem
Engagement zu Werke und hätte schon bei einer 2-gegen-1-Situation nach 25
Minuten durch Hagelberg und Washburn den Ausgleich machen können, aber Rohde
rettete glänzend. Drei Minuten später war er dann aber geschlagen, als Caig
nach einem eigenen Abspielfehler eine unnötige Strafzeit nahm und Kelly in
Überzahl einen Abpraller zum 1:1 verwertete. In der 33. Minute ergab sich
für Heilbronn die große Chance, bei anderthalb Minuten 5-gegen-3 wieder in
Führung zu gehen, doch Bietigheim konnte sich immer wieder befreien und ein
gefährlicher Abschluss kam nicht zustande. Gegen Ende des Drittels kassierte
man dann selbst wieder einige Strafen, die im letzten Drittel dann für die
Entscheidung sorgen sollten.
30 Sekunden waren im Schlussabschnitt gespielt, als Kelly mit einem
Schlagschuss bei 5-gegen-3 die Steelers in Führung brachte. Auch in der
Folgezeit gab es einige Möglichkeiten der Gastgeber in Überzahl, die dem 3:1
nun näher waren als Heilbronn dem Ausgleich. Erst im Laufe des
Schlussdrittels konnten die Falken sich langsam eine Überlegenheit
erspielen, doch vorne blieb vieles Stückwerk, nur selten geriet das Tor von
Koslow wirklich in Gefahr. Auch in der Schlussphase konnte man das Spiel
dann nicht mehr drehen, musste vielmehr erneut einige Zeit in Unterzahl
überstehen. Hier hatte Caudron bei einem Alleingang sogar noch die beste
Chance zum Ausgleich.
Letztlich blieb es aber beim knappen, aber verdienten 2:1 der Steelers, die
kämpferisch überzeugten, aber spielerisch ebenso vieles schuldig blieben,
über eine Falken-Mannschaft, bei der sehr wenig zusammenlief, die zu viele
Strafzeiten kassierte und viel zu spät aufwachte, um im Ellental erfolgreich
zu sein. Dennoch stehen die Chancen auf Platz drei nach wie vor gut, da
Schwenningen in München verlor. Mit einem Sieg über die Lausitzer Füchse am
Sonntag können die Falken Platz drei klar machen. (SB)
SC Bietigheim Steelers - Heilbronner Falken 2:1 (0:1, 1:0, 1:0)
Tore: 0:1 Kohl 9., 1:1 Kelly 29. 5-4, 2:1 Kelly 41. 5-3; Strafminuten:
Bietigheim 10, Heilbronn 22 + 10 (Edwardson)
Schiedsrichter: R. Aumüller;
Zuschauer: 3.015