Falken: Ein Drittel reicht halt nicht
Zwei Siege am Wochenende - Entwarnung bei Jason DunhamNach der 2:4-Niederlage am Freitag in Freiburg hofften die Fans der
Heilbronner Falken im Heimspiel gegen Bad Tölz auf Wiedergutmachung, doch am
Ende sollten die Punkte nach einem 3:2-Erfolg der Löwen verdientermaßen auf
dem Konto der Oberbayern gutgeschrieben werden.
Bei den Gastgebern stand erstmals von Beginn an der 17-jährige
Nachwuchskeeper Felix Brückmann zwischen den Pfosten, in der
Hintermannschaft musste man auf Anderson und Vogler verzichten. Am jungen
Goalie kann man die Niederlage aber keineswegs festmachen, die Gäste waren
an diesem Abend schlicht das bessere Team und stellten unter Beweis, warum
sie auf Platz zwei der Tabelle stehen.
Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase hatten die Falken durch MacNeil und
Schietzold die ersten Chancen, doch ECT-Goalie Silverthorn und der
Außenpfosten standen einer HEC-Führung im Weg. Die ersten Treffer sollten
dann im ersten Überzahlspiel der Partie fallen - und zwar auf beiden Seiten.
Zuerst vertändelte Fendt im Powerplay hinter dem eigenen Tor die Scheibe und
Brückmann hatte bei St. Jeans Schuss von der blauen Linie keine Chance. Aber
fast im Gegenzug kam Samendinger im Slot zum Schuss und sorgte für den
1:1-Ausgleich. In der Folgezeit wurde dann immer deutlicher, dass die Löwen
die Mannschaft mit dem größeren Zug zum gegnerischen Tor waren und heute ein
Tempo gingen, das Heilbronn so nicht immer mitgehen konnte. So fiel in der
13. Minute das 1:2, als Morin die Scheibe von der blauen Linie vors Tor
brachte und der Schläger von Schönberger den Puck unhaltbar abfälschte. Als
dann nach 17 Minuten zwei Falken gleichzeitig auf die Strafbank mussten,
nutzten die Oberbayern dies folgerichtig zum 1:3 - Borzecki traf per
Schlagschuss.
Hätte nicht Brückmann zu Beginn des zweiten Drittels gegen Morin im nächsten
Überzahlspiel der Gäste glänzend pariert, wäre die Partie frühzeitig
entschieden gewesen. So bemühten sich die Unterländer im zweiten Drittel
zwar um Resultatsverbesserung, doch klare Torchancen konnte man sich nur
wenige herausspielen. Auch das Powerplay klappte nicht wie gewohnt, nur
selten kam man einmal in die Formation. Trotzdem hatte Calce in Überzahl die
größte Gelegenheit zum 2:3, doch er scheiterte in der 36. Minute frei
stehend an Silverthorn. Nach schöner Vorarbeit von Edwardson ereilte Caudron
kurz vor Drittelende das gleiche Schicksal. Die Löwen dagegen hatten die
Partie weitgehend im Griff, spielten aber nicht mehr so zwingend. Trotzdem
blieb Tölz vor allem bei seinen Kontern brandgefährlich und Brückmann konnte
sich mehrmals auszeichnen.
Im letzten Drittel versuchten die Falken noch einmal alles, zurück ins Spiel
zu finden. Erst hatte schon MacNeil in Überzahl den Anschlusstreffer auf dem
Schläger, dann war es kurz nach Ende des Powerplays Brückner, dessen Schuss
von MacNeil abgefälscht wurde und den Weg unter Silverthorn hindurch ins
Netz fand. Aber auch das war keine Initialzündung für einen Sturmlauf der
Falken in den letzten Minuten, vielmehr ergriffen die Tölzer wieder vermehrt
die Initiative, so dass Brückmann weiterhin mehr zu tun hatte als sein
Pendant im ECT-Tor. Da die Gäste auch keine Strafzeiten verursachten und der
HEC weiterhin Probleme im Spielaufbau offenbarte, blieben klare Chancen
Mangelware. Erst in der letzten Minute, als Brückmann vom Eis gegangen war,
brannte es nochmals lichterloh vor dem Gästetor, doch am Ende retteten die
Löwen den knappen, aber verdienten Erfolg über die Zeit. (SB)
Heilbronner Falken - Tölzer Löwen 2:3 (1:3, 0:0, 1:0)
Tore: 0:1 St. Jean 8. 4-5, 1:1 Samendinger 9. 5-4, 1:2 Schönberger 13., 1:3
Borzecki 19. 5-3, 2:3 MacNeil 46.
Strafminuten: Heilbronn 8, Bad Tölz 10;
Schiedsrichter: Györgyicze; Zuschauer: 1.613