Falken: Ein Abend der Comebacks - und eines Debüts
Zwei Siege am Wochenende - Entwarnung bei Jason DunhamEs war anfangs doch eine eher zähe Angelegenheit, das Spiel der Heilbronner
Falken gegen die Ravensburg Tower Stars. Am Ende sollten die Gastgeber aber
noch klar mit 4:1 die Oberhand behalten. Die Personalsituation beim HEC
hatte sich gegenüber den letzten Spielen deutlich entspannt, in der Abwehr
meldeten sich Power und Fendt zurück, im Angriff Hackert und Filobok, auch
Kohl war aus Augsburg dabei. Dafür verzichtete man auf den angeschlagenen
Vogler.
Im ersten Drittel mussten die Falken gleich vier Minuten in Unterzahl
überstehen, was dem Team von Rico Rossi auch gelang. So fand man nur schwer
ins Spiel und hatte anfangs kaum nennenswerte Aktionen in der Offensive zu
verzeichnen. Ravensburg war ein wenig zielstrebiger und ging in der 10.
Minute in Führung. Oravec hatte bei vier-gegen-vier das Tor umkurvt und
Busch bedient, der Mastic in der langen Ecke bezwingen konnte. Auch danach
lief bei den Gastgebern im Spiel nach vorne nur wenig zusammen, in zwei
Überzahlspielen blieb man eher harmlos. Dabei hatte Adduono für die Gäste
bei einem Break noch die beste Chance in dieser Phase, scheiterte aber an
Mastic. Rohde im EVR-Tor war dagegen im ersten Drittel nur selten gefordert.
Das änderte sich auch im zweiten Drittel anfangs nicht. Beide Teams taten
sich eher schwer, klare Chancen herauszuspielen. Dabei hatten die
Unterländer einen personellen Rückschlag hinzunehmen, da sich Torhüter
Mastic noch im ersten Drittel verletzt hatte. So kam Youngster Felix
Brückmann zu seinem ersten Zweitligaeinsatz. Vorab: Er sollte die Prüfung
mit Bravour bestehen. Erst durch Strafzeiten gegen Ravensburg gegen Mitte
des Drittels kamen die Falken dann besser ins Spiel und zwangsläufig zu
Chancen. Man konnte den nötigen Druck auf das gegnerische Tor aufbauen - und
hatte mit Aaron Power einen Mann an der blauen Linie stehen, dessen
Schusskraft aus der Zeit vor seiner Verletzung noch bestens bekannt ist. So
leitete auch Power das 1:1 bei fünf-gegen-drei ein. Sein - allerdings eher
verunglückter - Schuss führte zu einem Durcheinander vor dem EVR-Tor, und
auf Seiten der Oberschwaben war Haug der Unglücksrabe, der den Puck über die
eigene Torlinie drückte. Im direkten Gegenzug hatte dann Brückmann die erste
große Bewährungsprobe, als May in Unterzahl allein auf ihn zustürmte, aber
der junge HEC-Goalie Sieger blieb. Nun häuften sich die Chancen auf beiden
Seiten. Hier traf Fendt nur die Latte, auf der Gegenseite zischte Thomsons
Schuss nur knapp vorbei. Dann wanderten wieder zwei Ravensburger
gleichzeitig auf die Strafbank, und wieder war es Power, der die Falken zum
Jubeln brachte. Dieses Mal brauchte er keine gegnerische Unterstützung, sein
Schuss fand gezielt den Weg ins lange Eck. Der EVR hätte noch im zweiten
Drittel ausgleichen können, doch der tadellose Brückmann zog Thomson im
Abschluss den Zahn.
Zu Beginn des letzten Drittels bemühten sich dann die Gäste um den
Ausgleich, ließen aber ihrerseits die Durchschlagskraft vermissen. Heilbronn
hatte die deutlich besseren Chancen und verpasste es bei zwei Alleingängen,
früher alles klar zu machen. Erst hatte Calce schon Rohde umspielt, war aber
nicht zum Abschluss gekommen, dann blieb der EVR-Goalie gegen Caudron
Sieger. Nur wenig später war es dann aber Hackert, der nach schönem Zuspiel
von Schütz abzog und auf 3:1 erhöhte. Dies schien die Vorentscheidung, doch
nachdem Schiedsrichter Vogl, dessen Entscheidungen auf beiden Seiten nicht
immer nachvollziehbar waren, dann wieder zwei Falken gleichzeitig auf die
Strafbank schickte, hatte der EVR die große Chance, nochmals heranzukommen.
Doch die HEC-Abwehr schlug sich bravourös und ließ kaum noch etwas
anbrennen, vielmehr hätte auf der Gegenseite Edwardson bei einem weiteren
Break alles klar machen können, aber auch er blieb im Duell eins gegen eins
zweiter Sieger. Gästecoach Draisaitl nahm zwei Minuten vor dem Ende dann den
Keeper vom Eis, was die Gastgeber nach nur wenigen Sekunden durch Caudron
dann zum 4:1-Schlusspunkt ins leere Tor nutzten. (SB)
Heilbronner Falken - EVR Tower Stars 4:1 (0:1, 2:0, 2:0)
Tore: 0:1 Busch 10., 1:1 Power 34. 5-3, 2:1 Power 38. 5-3, 3:1 Hackert 50.,
4:1 Caudron 59. 5-6
Strafminuten: Heilbronn 16 + 10 (Power) + 10 (MacNeil),
Ravensburg 18; Schiedsrichter: Vogl; Zuschauer: 1.667