Falken: Der Fluch ist besiegt
Zwei Siege am Wochenende - Entwarnung bei Jason DunhamDer Fluch ist bezwungen, der Angstgegner endlich besiegt. Nach fünf
sieglosen Heimspielen der Heilbronner Falken gegen den SC Riessersee gelang
endlich wieder ein Sieg. 4:3 hieß es am Ende für den HEC, bei dem erneut die
erste Sturmreihe einen starken Auftritt hatte und drei von vier Toren für
sich verbuchen konnte.
Die Gastgeber mussten kurzfristig auf den wegen eines Infekts angeschlagenen
Birbraer und weiterhin auf Müller (mit den Jungadlern in Kanada) verzichten,
dafür war Igor Filobok, der mehrere Wochen mit einer Schulterverletzung
ausgefallen war, wieder dabei. Schneller als gedacht, denn die im Raum
stehende Operation war jedenfalls kurzfristig nicht nötig. Sein Debüt
feierte Förderlizenzspieler Daniel Huhn, der sich an diesem Wochenende
beweisen soll. Auch Garmisch konnte nicht auf seinen kompletten Kader
zurückgreifen, sondern musste auf den gesperrten Brown und die länger
verletzten Self und Wikström verzichten. Letzterer musste dagegen den
erkrankten Coach Gerhard Brunner vertreten.
Die Anfangsphase gehörte gleich den Gastgebern. Zwar musste Ackermann gleich
auf die Strafbank, aber nicht die Gäste nutzten die numerischen
Überlegenheit zur Führung, sondern die Falken. Anderson stibitzte die
Scheibe an der eigenen blauen Linie, Calce und Caudron fuhren den Konter und
der Italo-Kanadier schloss zum 1:0 ab. Auch danach schien der HEC an die
guten Leistungen vom Spiel gegen Bremerhaven anknüpfen zu können, konnte
sich immer wieder auch vor McArthur in Szene setzen. So führte nach neun
Minuten ein Traumpass von Edwardson auf Schietzold zum zweiten Treffer. Die
Nummer 87 nahm die Scheibe an der blauen Linie an, lief noch ein paar
Schritte und jagte den Puck in den Winkel. Aber die Freude sollte nicht
lange währen, Garmisch schlug anderthalb Minuten später zurück. Dieses Mal
war das Überzahlspiel der Gäste erfolgreich, als Ouellet frei zum Schuss kam
und Mastic keine Chance ließ. Danach kam der SCR immer besser ins Spiel und
hatte durch Stanley in Unterzahl eine "Hundertprozentige" zum Ausgleich,
aber der Ex-Falke zielte frei stehend etwas zu hoch. Nachdem Mastic wenig
später gegen Reader pariert hatte, ging es nach einem unterhaltsamen ersten
Drittel in die Kabinen.
Auch zu Beginn des Mitteldrittels war Garmisch die aktivere Mannschaft,
während die Falken phasenweise noch nicht im Bilde waren. So konnte
McPherson nach 22 Minuten unbedrängt das gegnerische Tor umkurven, Reader
stand frei am langen Pfosten und musste nur noch einschieben. Die Gastgeber
wachten dann aber schnell wieder auf und konnten etwas aus heiterem Himmel
wieder in Führung gehen. MacNeil hielt vom Bully weg einfach mal drauf und
konnte McArthur zum 3:2 bezwingen. Im direkten Gegenzug verpasste Reader den
Ausgleich, dann durften die Falken wieder einmal ihre Überzahlkünste unter
Beweis stellen, konnten aber den Gästekeeper nicht bezwingen, der vor allem
gegen Power und Anderson seine Klasse unter Beweis stellte. Anschließend war
es eine ausgeglichene Partie, in der Heilbronn dem vierten Tor dann aber
doch näher war - bis zur Schlussminute, als auf der Gegenseite Mastic beim
Powerplay des SCR zweimal glänzend reagierte. Vorher hatte Edwardson erneut
die Seuche am Schläger, als sein Schuss zielsicher den Weg an den Pfosten
fand.
Zu Beginn des letzten Drittels waren die Falken dann zu passiv, Riessersee
machte Druck und hatte eine große Chance, als Paderhuber und Guidarelli eine
2-auf-1-Situation vergaben. Das war so etwas wie ein Weckruf für die
Gastgeber, bei denen Samendinger die größte Gelegenheit im Schlussabschnitt
vergab, als er bei einem Unterzahlbreak allein auf McArthur zulief, sich
aber verzockte. Riessersee war in der Folgezeit auch nicht wirklich
zwingend, und fünf Minuten vor dem Ende sollte sich die Arbeit von Calce und
MacNeil hinter dem gegnerischen Tor auszahlen. Der Puck prallte direkt zu
J.F. Caudron, der trocken abzog und auf 4:2 erhöhte. Dies schien die
Vorentscheidung, zumal Huhn wenig später das fünfte Tor auf dem Schläger
hatte und Garmisch eine Strafe nahm. In der Schlussphase versuchten die
Gastgeber dann aber die Uhr runterzuspielen und wurden prompt bestraft, als
Gosdeck über die linke Angriffsseite durchging und noch einmal verkürzte.
Aber das sollte dem SCR nicht mehr nutzen, es blieb beim knappen, aber nach
Spielanteilen verdienten 4:3-Erfolg der Heilbronner Falken über den SC
Riessersee. (SB)
Heilbronner Falken - SC Riessersee 4:3 (2:1, 1:1, 1:1)
Tore: 1:0 Calce 3. 4-5, 2:0 Schietzold 10., 2:1 Ouellet 11. 5-4, 2:2 Reader
23., 3:2 MacNeil 26., 4:2 Caudron 55., 4:3 Gosdeck 60.
Strafminuten:
Heilbronn 10, Riessersee 12; Schiedsrichter: Trainer; Zuschauer: 1.623