„Fabio gibt immer 120 Prozent“Auf einen EISTEE mit: Fabio Wagner
Die Zeit um das Weihnachtsfest und den Jahreswechsel war aufregend und stressig für Fabio Wagner. Zum ersten Mal stand er im Kader der U20-Nationalmannschaft und war mit dieser in Malmö zur Weltmeisterschaft angetreten, um den Verbleib in der A-Division zu sichern. Dieses Vorhaben geriet unversehens zur Zitterpartie: „In den ersten Spielen haben wir nicht gut gespielt“, ist die kritische Einschätzung des 18-Jährigen. Der Druck wuchs von Spiel zu Spiel: „Wir haben aber immer an uns geglaubt. Schließlich haben wir uns aber von Spiel zu Spiel gesteigert und am Ende in den wichtigsten Partien unsere beste Leistung gebracht.“ Damit hatten Fabio und seine Teamkameraden schließlich mit dem Klassenerhalt Grund zur Freude. Für ihn selber gab es noch eine besondere Auszeichnung: Von den Verantwortlichen wurde er zum besten Spieler der deutschen Mannschaft gewählt. Die Frage nach dem „Warum“ wollte der Verteidiger nicht beantworten. Dies tat dafür Ernst Höfner, Bundestrainer der U20-Nationalmannschaft: „Fabio hat eine gute U20-WM gespielt. Er war bei wenigen Gegentoren auf dem Eis. Läuferisch, kämpferisch und taktisch hat er absolut überzeugt. Auch im Zweikampfverhalten war er sehr gut. Insgesamt hat er eine überaus solide Leistung gebracht. Er ist definitiv ein Spieler mit Potential.“
Viel Zeit zum Feiern blieb nicht, der Ligaalltag rief. Hier gehört Fabio Wagner das erste Jahr zum Profi-Kader des EVL Landshut Eishockey. Die Um- und Eingewöhnung fiel ihm leicht: „Ich wurde sofort gut ins Team eingebunden. Der Trainer vertraut mir, dass ist schön zu spüren als junger Spieler. Und auch die älteren Spieler unterstützen einen, wenn man Fehler macht.“ Der 18-Jährige hat seine komplette Ausbildung im Nachwuchs der Niederbayern erhalten und durchlief hier sämtliche Stationen: „In Landshut sind sehr gute Nachwuchstrainer tätig, die selber auch schon hochklassig Eishockey gespielt haben und mit ihrer Erfahrung viel vermitteln können. In der Ausbildung wurde auf alle Bereiche viel Wert gelegt“, ist er seinen Lehrern dankbar. Aber auch sein ehemaliger Trainer der DNL-Mannschaft des Eislaufvereins Landshut e.V., Ewald Steiger, ist von den Qualitäten seines ehemaligen Schützlings überzeugt: „Fabio ist läuferisch und kämpferisch sehr gut drauf. Er ist für einen Verteidiger nicht allzu groß gewachsen, spielt aber trotzdem hart am Mann und hilft so seinen Mitspielern enorm weiter. Er besticht durch eine einfache aber effektive Spielweise. Zudem beeindruckt seine hervorragende Einstellung. Er gibt immer 120 Prozent. Egal ob im Training oder im Spiel.“ Der Angesprochene selber sieht seine Stärken zurzeit mehr im defensiven Spiel. Daher will er sich in allererster Linie offensiv verbessern, um ein gutes Gesamtpaket zu haben und so vielleicht auch seinen Vorbildern Marco Sturm und Dennis Seidenberg spielerisch näher zu kommen.
Fabio Wagner konnte bereits in der U17-, U18- und nun in der U20-Nationalmannschaft Erfahrung sammeln. Aufregend bleibt es dennoch: „Es ist immer etwas ganz Besonderes, das Nationaltrikot zu tragen, egal wo und gegen wen.“ Mit der Frage, ob es ihm wohl gelingt, den Sprung in die A-Nationalmannschaft zu schaffen, beschäftigt er sich noch nicht: „Es ist ein sehr großer Sprung, aber nächstes Jahr kann ich noch in der U20 spielen.“ Auch sonst hat er eher kurzfristige Ziele: Im Fokus stehen jetzt erst einmal die Play-Offs der DEL2 und der Wunsch, hier mit seiner Mannschaft möglichst weit zu kommen.
Ein Großteil der Akteure des U20-Kaders spielt in Juniorenmannschaften in Übersee. Für Fabio Wagner wäre dies vielleicht eine Option, allerdings weiß er auch: „In Landshut in der DEL2 kann ich mich genauso gut weiter entwickeln.“ Dem kann EVL-Cheftrainer Jiri Ehrenberger nur zustimmen: „Fabio hat sich perfekt in die Mannschaft integriert und spielt bisher eine hervorragende Saison. Er geht in jede Trainingseinheit bzw. jeden Wettkampf top motiviert und bestens vorbereitet. Er spielt einfach und clever. Zudem bringt er die nötige Härte für einen Verteidiger mit. Wenn er weiterhin beständig an sich arbeitet, steht einer großen Karriere nichts im Wege.“