EV Regensburg: Heimsieg gegen schwache Sachsen

Regensburg: Eisbären scheitern an Rostislav HaasRegensburg: Eisbären scheitern an Rostislav Haas
Lesedauer: ca. 4 Minuten

Von Beginn an setzte EVR Trainer Erich Kühnhackl am Freitagabend gegen den ETC Crimmitschau auf drei Reihen, die jungen Wilden bekamen

keine Eiszeit. Sven Gerike rückte in die Verteidigung an die Seite von Roman Weilert, Christoph Decker kehrte zu Marian Bazany zurück und Alex

Dotzler zu Martin Ancicka. Felix Schneider ging als Center zwischen Jiri Cmunt

und Daniel Körber auf's Eis. Enrico Kock führte Christian Grosch und Bogdan

Selea.



Zu Beginn tat sich nicht viel, der EVR überlegen, der ETC hielt mit Kampf

dagegen. In der dritten Minute legte Martin Ancicka ein Solo hin, fand aber keinen

Anspielpartner vor dem Tor. Ebenso fanden die Abpraller nach mehreren

Bazany-Schüssen keinen EVR-Spieler im Slot und Schneider scheiterte an Toth. In der sechsten

Minute ein Traumpass von Ancicka auf Cmunt, der lässt liegen, aber Körber

klebt weiterhin das Pech am Schläger und er scheiterte am Goalie. Wenig später

verhinderte der Pfosten die Führung als Körber, von Jiri Cmunt blendend in

Szene gesetzt, aus spitzem Winkel nicht mehr einnetzen konnte. Mark Cavallin war

bei den spärlichen Kontern der Eispiraten hellwach.

Die erste Unterzahl des Spiels überstanden die Eisbären ohne größere Schwierigkeiten, lediglich ein

Matzka-Schuss brachte halbwegs Gefahr. Mark Woolf vergab mit einem Pfostenschuss sogar

ein Unterzahl-Break. Auch die Eisbären kamen in ihrer ersten Überzahl nur zu wenigen Chancen (Ancicka scheiterte am

glänzend reagierenden Toth) und Cavallin klärte gegen Matzka.

Im weiteren Verlauf gab es noch einige Chancen für den EVR (2x Körber, Cmunt

scheiterten aus kurzer Distanz an Toth), aber vor allem die zweite Reihe agierte

sehr glücklos. Ebenso verpuffte auch das zweite Überzahlspiel der Eisbären, das entscheidende Quäntchen fehlte noch.

So ging es torlos in die Drittelpause.

Das zweite Drittel begann furios: Mark Woolf hatte per Bauerntrick Toth

bereits ausgespielt, aber in letzter Sekunde hinderte ein ETC-Schläger den

Kanadier am Torerfolg. Kurz darauf scheiterte Ancicka nach Cmunt-Ablage an Toth und

Decker klärte in höchster Not vor dem einschussbereiten Maltby. Mayr hatte

danach das leere Tor vor Augen, doch Cavallin war gerade noch rechtzeitig zur

Stelle. Danach kurze Empörung im Crimmitschauer Fanblock: Körber wurde nach

einem Fanghand-Save nach Cmunt-Schuss von Verteidigern auf Toth und das Tor

geschoben, doch es ging ohne Strafen und Verletzungen weiter. Kurz darauf eine

Strafzeit für Decker, doch die Eisbären ließen kein effektives Powerplay zu. Kaum waren sie jedoch komplett lief plötzlich Mark

Woolf allein auf Toth zu und zockte ihn eiskalt aus und schob zum umjubelten 1:0

ein (28:38).

Dies wirkte wie ein Weckruf, der EVR drückte auf den zweiten Treffer. In

kurzer Folge gab es eine Reihe guter Chancen, doch Toth verhinderte jetzt einen

höheren Rückstand (Körber, Cmunt, Kock vergaben jeweils in aussichtsreicher

Position). Die spielerischen Mängel der Sachsen wurden jetzt offenbar, aber

sie kämpften unverbittert weiter, was die Fans des ETC auch vehement

einforderten: "Wir wollen Euch kämpfen sehen!". In der Tat tauchte plötzlich Scott

Matzka nach Traumpass von Carper völlig allein vor Cavallin auf, doch der

Eisbären-Goalie ließ sich nicht überwinden und kaufte dem ETC-Stürmer gekonnt den

Schneid ab. Der EVR drängte weiter auf das 2:0, doch Toth reagierte selbst bei

verdeckten Schüssen meisterhaft und hielt die Sachsen im Spiel. Doch in der

39. Minute war es soweit: Rohde und Spoltore (von Woolf glänzend eingesetzt)

liefen alleine auf's Tor zu. Rohde wartete auf den Pass, doch Spoltore schaute sich den Goalie selbst aus und hämmerte zum 2:0 aus kürzester Distanz ein

(38:21). Kurz vor der Drittelsirene mussten die Eisbären

mit dem Glück des Tüchtigen noch zwei brenzlige Situationen vor dem eigenen

Kasten bewältigen, aber auch Woolf hatte das 3:0 nach Spoltore-Rückpass auf

dem Schläger, doch Toth hielt den Schuss!

Zu Beginn des dritten Drittels klebte wieder Cmunt das Pech am Schläger, der

völlig frei die Scheibe einfach nicht im Tor unterbrachte. In der

46. Minute das gleiche Bild, Schneider und Cmunt scheitern jeweils nach

Klasse-Solo am Goalie. Kurz darauf gab es wieder Gelegenheit für den EVR die

Überzahlstatistik aufzubessern und prompt klingelte es im Kasten der Eispiraten - 3:0! Spoltore stand goldrichtig vor dem

Tor als der Puck durch die Reihen des ETC tanzte und netzte ein (46:27). Nun tat sich nicht mehr viel. Einige verdeckte Schüsse, die

beide Goalies aber souverän meisterten. In der 56. Minute dann noch einmal

Verwirrung vor dem EVR-Tor, aber Rohde klärte vor dem leeren Tor und verhinderte

den Anschlusstreffer. Spoltore verpasste seinen Hattrick bei einem 2:1-Break,

anstatt auf den mitgelaufenen Woolf zu passen, doch es sei ihm vergönnt!

Dann wurde es noch einmal eng um den Shut-Out von Cavallin, als sich Decker zu

einem unnötigen Stockcheck an Schulz hinreißen ließ, doch mit aggressiver Unterzahl sicherte die Mannschaft dem Goalie

das zu Null! Felix Schneider hatte sogar noch die Chance zum 4:0 in Unterzahl,

doch er zog den Schuss knapp über das Tor!



Zu den Spielern des Tages wurden gerechterweise beide Goalies gewählt.

Entscheidend für den Erfolg der Eisbären war eine endlich mal über 60

Minuten konzentrierte und disziplinierte Leistung, ein souveräner Goalie und eine

Paradereihe, die einfach konsequenter den Abschluss suchte als ihre sicher

nicht schwachen Konterparts auf der anderen Seite. Die Umstellungen und der Verzicht auf die jungen Wilden und den Ältesten

(Schendelev) erhöhte sicherlich die spielerische Qualität, doch wird am Sonntag

in Straubing eine derartig kompakte Leistung von allen vier Reihen von Nöten

sein, um zählbares aus Niederbayern mitzunehmen. Doch auf diese Leistung lässt

sich sicherlich aufbauen, vor allem weil sich das komplette Team konsequent an die

Vorgaben ihres Trainers gehalten hat.


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