EV Regensburg: Heimsieg gegen schwache Sachsen
Regensburg: Eisbären scheitern an Rostislav HaasVon Beginn an setzte EVR Trainer Erich Kühnhackl am Freitagabend gegen den ETC Crimmitschau auf drei Reihen, die jungen Wilden bekamen
keine Eiszeit. Sven Gerike rückte in die Verteidigung an die Seite von Roman Weilert, Christoph Decker kehrte zu Marian Bazany zurück und Alex
Dotzler zu Martin Ancicka. Felix Schneider ging als Center zwischen Jiri Cmunt
und Daniel Körber auf's Eis. Enrico Kock führte Christian Grosch und Bogdan
Selea.
Zu Beginn tat sich nicht viel, der EVR überlegen, der ETC hielt mit Kampf
dagegen. In der dritten Minute legte Martin Ancicka ein Solo hin, fand aber keinen
Anspielpartner vor dem Tor. Ebenso fanden die Abpraller nach mehreren
Bazany-Schüssen keinen EVR-Spieler im Slot und Schneider scheiterte an Toth. In der sechsten
Minute ein Traumpass von Ancicka auf Cmunt, der lässt liegen, aber Körber
klebt weiterhin das Pech am Schläger und er scheiterte am Goalie. Wenig später
verhinderte der Pfosten die Führung als Körber, von Jiri Cmunt blendend in
Szene gesetzt, aus spitzem Winkel nicht mehr einnetzen konnte. Mark Cavallin war
bei den spärlichen Kontern der Eispiraten hellwach.
Die erste Unterzahl des Spiels überstanden die Eisbären ohne größere Schwierigkeiten, lediglich ein
Matzka-Schuss brachte halbwegs Gefahr. Mark Woolf vergab mit einem Pfostenschuss sogar
ein Unterzahl-Break. Auch die Eisbären kamen in ihrer ersten Überzahl nur zu wenigen Chancen (Ancicka scheiterte am
glänzend reagierenden Toth) und Cavallin klärte gegen Matzka.
Im weiteren Verlauf gab es noch einige Chancen für den EVR (2x Körber, Cmunt
scheiterten aus kurzer Distanz an Toth), aber vor allem die zweite Reihe agierte
sehr glücklos. Ebenso verpuffte auch das zweite Überzahlspiel der Eisbären, das entscheidende Quäntchen fehlte noch.
So ging es torlos in die Drittelpause.
Das zweite Drittel begann furios: Mark Woolf hatte per Bauerntrick Toth
bereits ausgespielt, aber in letzter Sekunde hinderte ein ETC-Schläger den
Kanadier am Torerfolg. Kurz darauf scheiterte Ancicka nach Cmunt-Ablage an Toth und
Decker klärte in höchster Not vor dem einschussbereiten Maltby. Mayr hatte
danach das leere Tor vor Augen, doch Cavallin war gerade noch rechtzeitig zur
Stelle. Danach kurze Empörung im Crimmitschauer Fanblock: Körber wurde nach
einem Fanghand-Save nach Cmunt-Schuss von Verteidigern auf Toth und das Tor
geschoben, doch es ging ohne Strafen und Verletzungen weiter. Kurz darauf eine
Strafzeit für Decker, doch die Eisbären ließen kein effektives Powerplay zu. Kaum waren sie jedoch komplett lief plötzlich Mark
Woolf allein auf Toth zu und zockte ihn eiskalt aus und schob zum umjubelten 1:0
ein (28:38).
Dies wirkte wie ein Weckruf, der EVR drückte auf den zweiten Treffer. In
kurzer Folge gab es eine Reihe guter Chancen, doch Toth verhinderte jetzt einen
höheren Rückstand (Körber, Cmunt, Kock vergaben jeweils in aussichtsreicher
Position). Die spielerischen Mängel der Sachsen wurden jetzt offenbar, aber
sie kämpften unverbittert weiter, was die Fans des ETC auch vehement
einforderten: "Wir wollen Euch kämpfen sehen!". In der Tat tauchte plötzlich Scott
Matzka nach Traumpass von Carper völlig allein vor Cavallin auf, doch der
Eisbären-Goalie ließ sich nicht überwinden und kaufte dem ETC-Stürmer gekonnt den
Schneid ab. Der EVR drängte weiter auf das 2:0, doch Toth reagierte selbst bei
verdeckten Schüssen meisterhaft und hielt die Sachsen im Spiel. Doch in der
39. Minute war es soweit: Rohde und Spoltore (von Woolf glänzend eingesetzt)
liefen alleine auf's Tor zu. Rohde wartete auf den Pass, doch Spoltore schaute sich den Goalie selbst aus und hämmerte zum 2:0 aus kürzester Distanz ein
(38:21). Kurz vor der Drittelsirene mussten die Eisbären
mit dem Glück des Tüchtigen noch zwei brenzlige Situationen vor dem eigenen
Kasten bewältigen, aber auch Woolf hatte das 3:0 nach Spoltore-Rückpass auf
dem Schläger, doch Toth hielt den Schuss!
Zu Beginn des dritten Drittels klebte wieder Cmunt das Pech am Schläger, der
völlig frei die Scheibe einfach nicht im Tor unterbrachte. In der
46. Minute das gleiche Bild, Schneider und Cmunt scheitern jeweils nach
Klasse-Solo am Goalie. Kurz darauf gab es wieder Gelegenheit für den EVR die
Überzahlstatistik aufzubessern und prompt klingelte es im Kasten der Eispiraten - 3:0! Spoltore stand goldrichtig vor dem
Tor als der Puck durch die Reihen des ETC tanzte und netzte ein (46:27). Nun tat sich nicht mehr viel. Einige verdeckte Schüsse, die
beide Goalies aber souverän meisterten. In der 56. Minute dann noch einmal
Verwirrung vor dem EVR-Tor, aber Rohde klärte vor dem leeren Tor und verhinderte
den Anschlusstreffer. Spoltore verpasste seinen Hattrick bei einem 2:1-Break,
anstatt auf den mitgelaufenen Woolf zu passen, doch es sei ihm vergönnt!
Dann wurde es noch einmal eng um den Shut-Out von Cavallin, als sich Decker zu
einem unnötigen Stockcheck an Schulz hinreißen ließ, doch mit aggressiver Unterzahl sicherte die Mannschaft dem Goalie
das zu Null! Felix Schneider hatte sogar noch die Chance zum 4:0 in Unterzahl,
doch er zog den Schuss knapp über das Tor!
Zu den Spielern des Tages wurden gerechterweise beide Goalies gewählt.
Entscheidend für den Erfolg der Eisbären war eine endlich mal über 60
Minuten konzentrierte und disziplinierte Leistung, ein souveräner Goalie und eine
Paradereihe, die einfach konsequenter den Abschluss suchte als ihre sicher
nicht schwachen Konterparts auf der anderen Seite. Die Umstellungen und der Verzicht auf die jungen Wilden und den Ältesten
(Schendelev) erhöhte sicherlich die spielerische Qualität, doch wird am Sonntag
in Straubing eine derartig kompakte Leistung von allen vier Reihen von Nöten
sein, um zählbares aus Niederbayern mitzunehmen. Doch auf diese Leistung lässt
sich sicherlich aufbauen, vor allem weil sich das komplette Team konsequent an die
Vorgaben ihres Trainers gehalten hat.