EV Regensburg: 6:3-Heimsieg gegen Kaufbeuren

Eisbären-Trainer Erich Kühnhackl hatte die Reihen zum vergangenen Wochenende noch einmal
umgestellt: Der nach Verletzung zurückkehrende Alexander Dotzler lief im ersten
Block mit Marian Bazany, John Spoltore, Mark Woolf und Markus Rohde auf. In
der zweiten Reihe rückte Sergej Schendelev zu Martin Ancicka und Felix
Schneider zu Jiri Cmunt und Sven Gerike. Daniel Körber sollte durch mehr
Verantwortung als Center zwischen Christian Grosch und Christoph Höhenleitner zu besseren
Leistungen gebracht werden. Hinter diesem Trio verteidigen Christoph Decker
und Roman Weilert, der dadurch mehr Raum für den Spielaufbau erhalten sollte.
Die Youngster-Reihe mit den Verteidigern Thomas Sülzner und Christoph
Triller, den Stürmern Andreas Dörfler und Bogdan Selea, wurde von Enrico Kock
geführt.
Von Anfang an zeigten die Eisbären, wer Herr im Hause ist, und begannen
furios. Die Startoffensive, in der die Kaufbeurer teilweise im eigenen Drittel
eingeschnürt wurden, wurde jäh durch den Führungstreffer der Joker gestoppt.
Bud Smith zog mehrere Eisbären-Verteidiger auf sich und spielte präzise auf den
an der blaue Linie wartenden Bohdan Kozacka ab, der mit einem Hammer Mark
Cavallin überwand (5:43 Assist Smith). Die Eisbären waren nur kurze Zeit
geschockt, erhöhten jedoch sehr schnell wieder den Druck und zwangen die Joker zu
vermehrten unfairen Attacken, die jedoch der Schiedsrichter zunächst
ungeahndet ließ. In der 14. Minute hatte dann zunächst Mark Woolf den Ausgleich auf
dem Schläger, doch Lerchner im Joker-Kasten konnte mit einer Glanzreaktion
retten. Kurz darauf wanderte dann doch ein Allgäuer auf die Strafbank (Yetman), ihm
folgte nur 30 Sekunden später ein zweiter (Masek), so dass der EVR 90
Sekunden 5:3-Überzahl hatte. Das Powerplay zeigte sich stark verbessert, die Scheibe
lief gut durch die eigenen Reihen und fand dann schließlich Mark Woolf, der
mit einem knallharten "One-Timer" den Gedanken an eine Formschwäche ad acta
legte (17:31 Assists Anicka, Spoltore). Kurz darauf, die Kaufbeurer waren noch
zu viert, tanzte Felix Schneider durch die löchrige Abwehr und netzte zum
umjubelten 2:1 ein (18:04 Assist Körber) - das gescholtene Powerplay hatte das
Spiel gedreht!
Das zweite Drittel begann stürmisch, doch zunächst aus EVR-Sicht auf der
falschen Seite. Mark Cavallin musste einige Male gegen Smith eingreifen. Auf der
anderen Seite hatte Gerike mit einem Klasseschuss das 3:1 auf der Kelle, den
Nachschuss von Schendelev rettete Lerchner gerade noch mit dem Schoner. Der
ESVK erzielte kurz darauf ein Tor, das aber korrekter Weise wegen
Torraumabseits nicht anerkannt wurde. Kurz nachdem Mark Woolf noch einen Traumpass von Spoltore knapp am Tor
vorbeischob, lief Enrico Kock allen davon und überwand dann auch noch den Goalie
zum 3:1 (24:55). Hier hätte Thomas Sülzner einen Assist verdient gehabt, denn
er hatte mit beherztem Einsatz im eigenen Drittel das Break erst ermöglicht.
Danach mussten Schendelev und Decker in brenzligen Situation klären, ehe Mark
Woolf Markus Rohde den Weg frei machte, der dann unwiderstehlich zum Tor zog
und dort den Goalie zum 4:1 auszockte (27:06 Assist Woolf, Spoltore). Die
Stimmung in der Halle war nun wieder einmal Eisbären-like und Mark Woolf setze
dann noch mit einem harten, aber fairen Check an Wintergerst, eine weiter
Duftmarke. In der 31. Minute musste dann Patrick Reimer auf Joker-Seite auf die
Strafbank. Kurz nachdem er wieder zurück auf dem Eis war, spazierte Sven
Gerike durch die Abwehr und überwand den inzwischen eingewechselten Mikael Gerdén
mit einem Handgelenkschuss über die Fanghand zum 5:1 (32:30).
Im weiteren Verlauf gab es die ersten Strafen für die Eisbären: Mark Woolf
konnte Bud Smith nur durch ein Foul an der Krönung seines Solos hindern,
Sergej Schendelev legte sich auf die Scheibe. Die Eisbären überstanden beide
Strafzeiten (darunter auch 20 Sekunden 3:5) schadlos, nicht zuletzt deswegen weil
Martin Ancicka fast die komplette Überzahl auf dem Eis blieb und Dank eines
glänzend aufgelegten Mark Cavallin. Er parierte auch noch einen Direktschuss kurz
vor Ende des Drittel mit einem Blitzreflex.
Im dritten Drittel tat sich nicht viel (Gerike vergab nach Cmunt-Anspiel,
45. Minute, Dotzler traf den Pfosten, 47. Minute), bis Mark Woolf das 6:1
erzielte (48:10 Assist Spoltore, Weilert). Weilert hatte mit einem Klassepass
zunächst Woolf auf die Reise geschickt, der passte dann vor's Tor zu Spoltore.
Doch als der schon die Chance vergeben hatte, überwand Woolf mit einem
präzisen Schuss in den Winkel den Joker-Goalie.
Nun schraubten die Eisbären merklich das Tempo zurück, kamen jedoch noch zu
zwei schön herausgespielten Chancen, die jeweils Rohde und Cmunt vergaben.
Nun zahlte sich die Reihenumstellung von Gästecoach Svetlov aus, der Yetman
zu Masek und Smith stellte. Zunächst konnte Yetman unbehelligt durch die
sorglos agierende EVR-Abwehr laufen und zum 6:2 einschieben (52:55 Assists Masek,
Smith), dann zockte er wenig später auch noch Cavallin zum 6:3 aus (58:25
Assist Masek, Smith). Zuvor hatten die Eisbären noch ihre makellose
Unterzahlbilanz nach überflüssiger Decker-Strafzeit behalten.
Alles in allem sahen die 2249 Zuschauer über 50 Minuten eine gute Leistung
der Eisbären gegen eine allerdings vor allem in der Verteidigung, inklusive beider
Goalies, schwachen Gästemannschaft aus dem Allgäu. Sieht man von der
Leichtsinnigkeit der letzten 10 Minuten ab, so war eine Steigerung gegenüber den
letzten Spielen zu erkennen. So hat man auch durchaus in Bietigheim am Sonntag
die Chance auf die ersten Auswärtspunkte und Erich Kühnhackl hat weiterhin etwas, woran er arbeiten kann.
Einen Spieler in der als kompakte Mannschaft auftretenden Eisbären-Truppe
hervorzuheben, wäre unangebracht, daher ist der Spieler des Abends der
Kaufbeurer Bud Smith. Er war an allen drei Treffern sowie beinahe jeder gefährlichen
Situation seines Teams beteiligt und ackerte unermüdlich für sein Team. Auf
ihn sollte auch Jiri Lala ruhig ein Auge werfen!
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