EV Landshut verpasst Comeback gegen Bietigheim4:3-Erfolg für die Steelers
Auch in der kommenden Saison an der Landshuter Bande - Leif Carlsson (Foto: dpa/picture alliance/ZUMA Press)
Alexander Ehl hatte vor 3098 Zuschauern am gut besuchten Gutenbergweg die erste Chance der Begegnung. Bis zum Powerbreak schafft es der EV Landshut immer wieder, sich über gute Kombinationen Chancen zu erarbeiten. Zu diesem Zeitpunkt lauerte Bietigheim auf Fehler der Heimmannschaft, um sie mit schnellem Umschaltspiel zu bestrafen. In der 19. Spielminute schoss Norman Hauner seine Steelers, die sich immer besser in die Partie arbeiteten, mit einem gut platzierten Schuss über die Schulter von Dimitri Pätzold in Führung.
Das zweite Drittel sollte für die Niederbayern eins werden, was man wohl lieber vergessen würde – wie auch Erik Gollenbeck, Stürmer beim EV Landshut, resümiert: „Aktuell ist ausschlaggebend, dass wir zu lange brauchen, um ins Spiel zu finden. Wenn wir dann drin sind, schaffen wir es nicht dieses konsequent über die gesamte Spielzeit durch zu bringen“, wie es sich in diesem Spielabschnitt auch zeigte. Nach wenigen Sekunden kamen die Cracks aus Bietigheim zur ersten guten Chance, die Dimitri Pätzold mit tollem Reflex noch vereiteln konnte. Zur Sicherheit wurde der Videobeweis bemüht, der das zwischenzeitliche 0:1 unterstrich. Bietigheim erhöhte die Schlagzahl. Benajmin Zientek scheiterte in der 23. Spielminute noch am Pfosten, ehe Myles Fitzgerald per Slapstick-Tor auf 2:0 erhöhen konnte: Der Puck landet nach seiner Reise von der Grundlinie über den Pfosten und den Schoner von Dimitri Pätzold im Tor. Erwähnter Myles Fitzgerald war es auch, der beim zu diesem Zeitpunkt verdienten 3:0 im Mittelpunkt stand. Mit einem wunderschönen Pass durch den viel zu offenen Slot der Heimmannschaft konnte Matt McKnight (27.) unbedrängt einschieben. Nicht einmal eine Minute später zwang Norman Hauner mit seinem zweiten Tor (27.) des Abends Trainer Leif Carlson dazu seine Auszeit zu nehmen. Der EV Landshut war zu diesem Zeitpunkt nicht nah genug an seinen Gegenspielern und dem Spielgeschehen, was Erik Gollenbeck mit seiner Aussage nach dem Spiel frustriert unterstrich: „Wir gewinnen zu wenig Zweikämpfe und wer die nicht gewinnt, kann das Spiel auch nicht gewinnen.“ Der Arbeitstag für Dimitri Pätzold, dem man bei den Gegentoren keine große Schuld zusprechen kann, war in Folge der Auszeit beendet und somit hütete Jaroslav Hübl für die restliche Spielzeit das Gehäuse.
Beim Stand von 0:4 ging es mit dezimiertem Personal auf dem Eis ins dritte Drittel. Dominik Bohac und Frederik Cabana lernten sich mit der Pausensirene des zweiten Abschnittes etwas näher kennen, wofür sich beide auf der Strafbank wiederfanden. Die Niederbayern zeigten sofort, dass die Partie für sie keinesfalls verloren ist und erarbeiteten sich gute Möglichkeiten. Im Powerplay fälschte Max Brandl einen Blueliner von Elia Ostwald zum lang ersehnten Treffer (48.) ab. Nur knapp vier Minuten später brachte Alexander Ehl mit dem 2:4-Anschlusstreffer (52.) die Hoffnung zurück an den Gutenbergweg. So wie die Mannschaft glaubte nun auch das Publikum an das Comeback im Kampf um die so dringend benötigten Punkte. In der 59. Spielminute zog Trainer Leif Carlsson seinen Torhüter und setzte mit dem zusätzlichen Angreifer alles auf eine Karte. Tatsächlich schaffte Marc Schmidtpeter mit einem abgefälschten Kevin-Wehrs-Schuss 68 Sekunden vor Schluss das 3:4. Nochmal mobilisierten die Jungs vom EV Landshut alle Kräfte und kämpften bei erneut gezogenem Torhüter um den Ausgleich, der ihnen nur knapp verwehrt blieb. Kurz vor der Schlusssirene flatterte die Hartgummischeibe nur knapp über das Gehäuse von Cody Brenner im Tor der Steelers.
Am Ende fehlte Landshut einfach ein Quäntchen Glück zum Comeback nach 0:4-Rückstand. Im Kampf um die begehrten Pre-Play-off Plätze eine bittere Niederlage, die den Weg sehr viel steiler aussehen lässt, wie Erik Gollenbeck kommentiert: „Das war heute ein sehr ausschlaggebendes Spiel. Natürlich ist alles noch möglich, aber langsam wird die Zeit knapp.“
Erik Pannach