EV Landshut schlägt zum zweiten mal zu Hause die Löwen FrankfurtZweiter Sieg in Folge für die Niederbayern
Marcus Power erzielte den zwischenzeitlichen 4:4-Ausgleich. (Foto: dpa/picture alliance/Pressehaus)Die Löwen Frankfurt, die unter der Woche einen Dämpfer im Löwenduell gegen Bad Tölz einstecken mussten, wollten ihre Niederlage vergessen machen und den Schwung aus den beiden siegreichen Partien zuvor wiederfinden, um in der Tabelle weiter nach oben zu marschieren. Nicht dabei bei dieser Aufgabe waren Max Faber und Constantin Vogt, die verletzungsbedingt passen mussten. Beim EV Landshut musste Cheftrainer Leif Carlsson die Defensivabteilung gewaltig umbauen: Philipp Messing fehlte aufgrund einer Handverletzung und auch auf Maximilian Gläßl muss der EVL nach dessen Wechsel von Straubing nach Krefeld nun als Förderlizenzspieler verzichten.
Die Partie begann ruppig, die erste Chance für den EVL hatte Henry Martens, der allerdings auf Zuspiel von Drew Melanson die Scheibe nicht richtig traf und somit allein vorm gegnerischen Torhüter die erste Chance verstreichen ließ. Fortan spielten nur noch die Gäste aus Frankfurt. Mehrere technische Fehler und Fehlpässe seitens der Hausherren zerstörten das Spiel des EVL bereits im Spielaufbau. Die Hessen waren drückend überlegen, konnten aber keine ihrer Chancen in ein Tor ummünzen. Weder die Abstimmungsprobleme und technischen Fehler der EVL-Abwehr noch die Überzahlsituationen konnten die Mannen von Chefcoach Fritzmeier nutzen. Pätzold stand wie ein Fels in der Brandung und rettete dem EVL bis dato das Spiel. Vor Ende des ersten Drittels zeigte sich der EVL nochmal mit ein paar Torannäherungen und sendete Lebenszeichen – mehr sprang für die Hausherren bisher noch nicht heraus.
Der Landshuter Chefcoach schien die richtigen Worte in der Kabine gefunden zu haben, denn die Niederbayern zeigten ein ganz anderes Gesicht als noch im ersten Drittel. Der EVL fand gut in den Mittelabschnitt und konnte den Löwen nun die Stirn bieten. Landshut drängte mehr auf den Führungstreffer und zeigte sich immer wieder durch starke Konter. Zunächst stand der Pfosten im Weg, dann machte ein technisch schwacher Pass von Max Forster auf Drew Melanson eine aussichtsreiche 3gg1-Gelegenheit zu Nichte. In der 27. Minute hallte dann zum ersten Mal die Torsirene durch das Eisstadion am Landshuter Gutenbergweg. Eine sehr gute Kombination der ersten Sturmreihe besorgte dem Heimteam den Führungstreffer: Power legte nach außen auf O’Brien, der sah den freistehenden Mitspieler im Slot, guckte den Torhüter aus und assistierte zum 1:0 durch Sebastian Busch. Der EVL belohnte seinen mutigeren Auftritt zu Beginn des Mittelabschnitts mit dem Führungstreffer. Die hessischen Gäste wirkten etwas müde vom vielen Anlaufen im ersten Drittel, woraus die Gastgeber allerdings kein Kapital schlagen konnten. Das Powerbreak unterbrach ein wenig die frisch aufspielenden Hausherren. Der EVL konnte ein Powerplay nicht zu seinem Gunsten nutzen und verpasste es die Führung auszubauen. Dies sollte sich kurz vor der zweiten Drittelpause noch rächen. 1:06 Minuten vor dem zweiten Pausentee jubelte die Gästebank. Stephen MacAulay verschaffte sich Freiraum im Landshuter Slot, während sein Teamkollege um den gegnerischen Kasten herumfuhr. Dieser hatte das Auge für seinen Teamkollegen und assistierte zum 1:1-Ausgleichstreffer. Nach 40 Minuten war dieser Zwischenstand dem Spielgeschehen angemessen. Der EVL konzentrierte sich im ersten Drittel mehr auf die Defensive, was zumindest mit Blick auf die Anzeigetafel funktionierte. Im Mittelabschnitt zeigten dann die Hausherren ihre offensiven Qualitäten und setzten die etwas müde wirkenden Gäste gehörig unter Druck.
Im letzten Drittel wollten beide Teams nicht den vielleicht spielentscheidenden Fehler begehen und riskierten nicht alles. Beide Torhüter wurden aber gelegentlich geprüft, vor allem Pätzold musste sich dabei mehr beweisen als sein Gegenüber, da die Abschlüsse der Hessen gefährlicher waren – aber nicht gefährlich genug, um den Landshuter Schlussmann zu überwinden. Das Spiel war ausgeglichen, jedes Team wollte unbedingt den Sieg. 4:50 Minuten vor Schluss gelang dann den Dreihelmenstädtern der Lucky-Punch: Arturs Kruminsch legt von der blauen Linie quer auf Henry Martens, der mit einem Schlagschuss in den Winkel den Frankfurter Goalie überwinden konnte. Mit präziser Zielgenauigkeit ließ er Bastian Kucis zwischen den Pfosten keine Chance. Als die restliche Spieldauer noch 4:14 Minuten betrug, bekamen die Hausherren vom Unparteiischen ein Powerplay zugesprochen. Bei noch 186 Sekunden auf der Uhr musste erneut ein Spieler der Gäste auf der Strafbank Platz nehmen und die Aufgabe den Rückstand aufzuholen, erschwerte sich zusehends für die Löwen.
Die folgende 5gg3-Situation sollte den Löwen das Genick brechen und die Partie endgültig entscheiden: Max Forster spielte zu O’Brien an die Torlinie, der wiederum quer durch den Slot auf Power auflegte und dieser traf zum 3:1! Bei noch 1:37 auf der Uhr nahm Frankfurt den Torhüter vom Eis nach dem Motto „Alles oder nichts!“. Diese Mission war allerdings nicht machbar und so endete die Partie am Gutenbergweg mit 3:1 aus Sicht der Hausherren, die somit den zweiten Heimsieg in Folge bejubeln durften.