ESVK: Drei Punkte aus Tölzer Wochenende
ESVK verpflichtet Max KaltenhauserIn einem spannenden und kampfbetonten Spiel bezwang der ESV Kaufbeuren die
Tölzer Löwen mit 7:5. Beide Trainer waren nach dem Spiel mit den Leistungen
ihrer Schützlinge nicht zufrieden, wurden doch zu viele Geschenke
verteilt.
Das die Tölzer gewinnen wollten bewiesen sie schon in der Anfangsphase.
Noch keine Minute war gespielt, da tauchte Rod Stevens frei vor Christian Baader
auf. Erst eine Strafe der Löwen hemmte ihren Vorwärtsdrang. Erst ab Mitte des
Startdrittels kamen die Joker besser ins Spiel und brachten die ersten Aktionen
in Richtung Gästetor. Mitten in der Drangphase der Joker jubelten dann aber die
Gäste. Urban durfte ungehindert gleich dreimal aufs Tor schießen, zweimal konnte
Baader noch retten, beim Dritten war er dann machtlos. Der ESV zeigte sich von
der Gästeführung nur kurz beeindruckt und gab vor allem in der Endphase des
Drittels nochmals Gas. Wunderschön anzusehen war der Ausgleich von Jim Jackson,
er setzte in Unterzahl der Scheibe nach, Löwe Harmer war überrascht und Jackson
schnappte sich die Scheibe und versenkte sie in Penaltymanier. In der 19. Minute
führte wieder eine Überzahl der Gäste zu einem Tor des ESV. Thorsten Rau kam
gerade von der Strafbank, wurde mustergültig angespielt und lief erneut
Penaltygleich auf Cavallin im Gästetor zu und brachte den ESVK in
Führung.
Gleich zu Beginn des zweiten Abschnittes agierten die Joker in zweifacher
Überzahl, als sich Jim Jackson die Scheibe schnappte, den etwas desorientiert
herauslaufenden Cavallin umkurvte und auf Schweiger zurücklegte, der nur noch
einschieben musste. Fortan hatten die Joker das Spiel eigentlich im Griff, doch
ein Fehlpass schien das ganze Spiel zu kippen. Curth nutzen diesen zum 2:3 aus,
sechs Minuten später verlor Jackson die Scheibe in Überzahl an der blauen Linie
der Tölzer und Bigam verwandelte den Konter zum Ausgleich. In der 37. Minute
schien das Spiel gedreht, eine Direktabnahme von Kottmair führte zum 3:4 für die
Gäste. Doch die Joker gaben nicht auf und drücken mit aller Macht auf den
Ausgleich. Dieser fiel eigentlich noch im zweiten Drittel, doch Schiedsrichter
Vogl versagte Gtrandmaitres Treffer seltsamerweise die Anerkennung.
"Ich habe der Mannschaft gesagt, dass es nun nicht mehr darum geht, das wir
das Spiel gewinnen wollen, nun müssen wir es gewinnen" Mit diesen Worten
begründete ESVK-Trainer Ustorf die Leistung der Joker in den letzten 20 Minuten.
Schon in der 44. Minute konnte Grandmaitre den Ausgleich erzielen, nur kurz
später jubelten die Joker wider, Cavallin lies einen Schuss druchrutschen, doch
der Schiedsrichter gab den Treffer wieder nicht. "Der Schiedsrichter sagte mir,
er könne nur ein Tor geben, welches von einem der drei unparteiischen auf dem
Eis auch gesehen wurde" so Ustorf nach dem Spiel. In der Tat, ein Tölzer Spieler
beförderte die Scheibe wieder aus dem Tor, Zeichen dafür, welchen Abstand die
drei "Zebras" meist vom Spielgeschehen hatten .
Doch dies sollte die Joker nicht bremsen, mit einem Doppelschlag in der 47.
Minute stellten Grandmaitre die Weichen endgültig auf Sieg. Bad Tölz verkürze in
der 53. Minute zwar noch einmal auf 6:5, doch knapp eine Minute vor Spielende
machte Thorsten Rau mit seinem dritten Treffer an diesem Abend endgültig den
Sack zu.
Gästetrainer Kammerer war nach dem Spiel sichtlich enttäuscht haderte vor
allem mit der Leistung seiner Ausländer. Am meisten dürfte er sich über seinen
Torhüter geärgert haben, der zeigte, weshalb er bei einem Spitzenteam wie
Regensburg kein Angebot mehr bekam. Auch Pit Ustorf war am Freitag trotz des
Siegs nicht zufrieden. "Unsere erste Reihe macht fast immer die Tore, bekommt
keines. Die anderen Reihen machen meist zu wenig nach vorn und bekommen die
Dinger."
Verkehrte Welt am Sonntag
Das Rückspiel am Sonntag ging mit 2:1 an die
Tölzer Löwen. "Ich kann heute das Gleiche sagen wie Axel am Freitag," erklärte
Ustorf nach dem Spiel. "Ohne eine gute Leistung der Ausländer geht
nix."
Einzig Max Schmiedle traf zum zwischenzeitlichen Ausgleich, während der
Rest der Mannschaft entweder an dem diesmal gut aufgelegtem Cavallin scheiterte
oder das Tor um Millimeter verfehlte.
War die Tölzer Führung nach dem ersten Drittel noch etwas schmeichelhaft,
nach dem zweiten Drittel war sie verdient. Der ESVK war immer ein wenig im
Vorteil, doch vor dem Tor fehlte der Druck. Im Schlussdrittel spielten die Joker
fast nur auf das Tor der Hausherren, aber sie brachten die Scheibe nicht im
Gehäuse der Löwen unter.
Zu allem Überfluss handelte sich Coach Ustorf drei Minuten vor Spielende
noch eine Spieldauerstrafe ein. Darauf angesprochen, welche Wortwahl man
benutzen muss, um eine solche Strafe zu bekommen meinte er nur vielsagend "Ich
habe nichts gesagt, es war eine Geste" Ustorf erklärte das Zustandekommen der
Strafe "Ich hab mich einfach geärgert. Vor dem Spiel kommt der Schiedsrichter,
sagt, er pfeift die ganz enge Linie. Das hat er auch über einen langen Zeitraum
durchgehalten, da sag ich nichts dagegen. Aber es ist immer wieder derselbe
Zirkus, irgendwann drehen die dann. In de Falle hat es die Tölzer erwischt,
ununterbrochen mussten die raus für Dinge, die man letztendlich nicht
nachvollziehen kann. Und wenn er dann das Gefühl hat, dass der Ärger beim
Publikum zu groß wird, dann ist es vorbei mit der engen Linie, dann nimmt er
einfach die andere Mannschaft und besorgts der Mal für ne Weile. Letztendlich
ist es genau so passiert. Wenn dann ein Spiel so eng ist wie dieses in den
letzten zehn Minuten, dann will er auf einmal mit nichts mehr zu tun haben. Dann
gehen halt beide raus, immer nur beide, dann kann man ihm nix vorwerfen,. Das
halt ich einfach für inkonsequent. Und wenn wir zum Beispiel in Unterzahl den
Torwart vom Eis nehmen und er ein Icing pfeift, und alles, was er dazu zu sagen
hat, "Hau ab" ist, dann ist das auch nicht so toll."
> In der Schlussphase
konnten die Joker, trotz der Herausnahme von Jochen Reimer, keine Treffer
erzielen, so dass die Löwen letztendlich verdient als Sieger das Eis verließen.
Etwas Positives konnte Ustorf dann doch noch finden "Wir haben heute nur mit
einem Tor Unterschied verloren, somit sind wir, wenn es darauf ankommt, im
direkten Vergleich besser."