ESV Kaufbeuren gewinnt sein „Do-or-die-Spiel“Joker erkämpften sich drei Punkte
Tyler Spurgeon wechselt vom ESV Kaufbeuren zum ECDC Memmingen. (Foto: dpa/ picture alliance/nordphoto)
Die Hausherren starteten mit viel Elan in die Partie und versuchten, früh das Zepter in die Hand zu nehmen. Dies gelang den Männern aus dem Allgäu auch und so taten sich die Gäste schwer, in die Partie zu gelangen. Immer wieder schafften es die bayerischen Schwaben, die angereisten Hessen im eigenen Drittel festzusetzen und so musste sich Felix Bick immer wieder auszeichnen. Es dauerte jedoch bis zur neunten Spielminute, ehe die Fans des Heimteams erstmals jubeln durften: Max Lukes mit einem Handgelenkschuss, der unhaltbar für den Nauheimer Schlussmann war. Die Joker spielten sich fortan in eine Art Rauschzustand und erarbeiteten sich eine Torchance nach der anderen. Dieses Engagement wurde am Ende auch belohnt, John Lammers verwertete in der 16. Spielminute einen Pass von Sören Sturm. Insbesondere das aggressive Forechecking der Joker brachte die Gäste immer wieder in Verlegenheit. Keine zwei Minuten später klingelte es erneut im Kasten von Felix Bick: Tyler Spurgeon traf nach Vorlage seines kongenialen Partners John Lammers zum in der Höhe verdienten Pausenstand. Auffällig im ersten Drittel war vor allem die Aktivität von Cheftrainer Rob Pallin auf der Kaufbeurer Bank, der immer wieder seine Spieler coachte und ihnen Anweisungen gab.
Auch zu Beginn waren es die Hausherren, die den Ton angaben. Immer wieder stand Felix Bick im Mittelpunkt des Geschehens und hielt sein Team mit tollen Paraden unter anderem gegen Max Lukes, Branden Gracel oder auch Max Oswald im Spiel. Man konnte den Jokern in dieser Phase des Spiels kaum Vorwürfe machen, einzig die Chancenverwertung blieb ein Manko. So kam es, wie es oft im Eishockey ist: Wenn man vorne die Tore nicht macht, wird dies irgendwann bestraft. Maximilian Glötzl einem Schlagschuss in der 31. Spielminute von der blauen Linie, frei nach dem Motto man, dass man 100 Prozent der Schüsse nicht verwandelt, die man nicht abgibt: Dieser wurde von James Arniel unhaltbar für Maximilian Meier abgefälscht und so standen die Gäste auf der Anzeigetafel. Dieser Tor war wie ein Weckruf für die Hessen, die dadurch besser ins Spiel fanden. Fortan entwickelte sich ein Spiel mit Torchancen auf beiden Seiten, in dem immer mehr die Torhüter im Mittelpunkt standen. Beide konnten ihren Kasten jedoch sauber halten und so ging es mit einem Spielstand von 3:1 in die Pause.
Diese Bild setzte sich auch im Schlussdrittel fort. Es blieben weiterhin die Goalies im Mittelpunkt, während Felix Bick mehrmals gegen den Kaufbeurer Angriff klären musste, hatte sein Gegenüber Maximilian Meier auch Schwerstarbeit zu verrichten. In der 50. Spielminute standen die Joker jedoch zu tief und die Gäste kamen durch Cason Hohmann zu einem Konter. Eine solche Topchance ließ sich der Nauheimer Topscorer nicht entgehen und überwand den jungen Keeper des Heimteams mit einem platzierten Schuss. Man merkte dem Team von Rob Pallin nun an, dass die vorausgegangen Niederlagen am eigenen Selbstvertrauen gekratzt haben und so konzentrierte man sich nur noch auf die eigene Defensive und ermöglichte den Gästen, sich in der offensiven Zone festzusetzen. Dies gefiel dem Trainergespann der Hausherren gar nicht, und so nahm der US-Amerikaner fünf Minuten vor Ende des Spiels seine Auszeit. In den letzten Minuten war das Spiel geprägt von viel Kampf auf beiden Seiten; am Ende schafften es die Joker aber, ihre Führung zu verteidigen und feiern einen nicht unverdienten Sieg gegen den EC Bad Nauheim.