ESV Kaufbeuren bezwingt den EHC FreiburgJoker beweisen Moral und gleichen die Serie aus

Man merkte beiden Teams von der ersten Sekunde an, dass sie gewillt waren das Spiel zu gewinnen. Insbesondere die Joker versuchten von Beginn an, das Zepter in die Hand zu nehmen. Doch eine unnötige Strafe in der dritten Spielminute gegen Sören Sturm brachte die bayerischen Schwaben früh in Unterzahl. Wie schon im letzten Spiel zeigten sich die Gäste hier eiskalt und hielten ihre hundertprozentige Erfolgsquote am Leben. Scott Allen passte von hinter dem Tor auf den lauernden Christian Billich und dieser traf platziert in den Winkel. Benedikt Hötzinger, der den Vorzug vor Maximilian Meier erhielt, war chancenlos. Die Gäste beflügelt vom Tor wollten direkt nachlegen – der Kaufbeurer Schlussmann musste immer wieder eingreifen. Wie es sich für ein gutes Play-off-Spiel gehört, gab es auch immer wieder kleine Nickeligkeiten. Daraus resultierten immer wieder Strafen gegen beide Mannschaften. In einer solchen Phase mit jeweils vier Feldspielern auf dem Eis konnte Tobias Wörle seinem Manndecker entkommen und traf mit einem Handgelenkschuss zum Ausgleich nach 14 gespielten Minuten. Die Joker durften in der Folge auch in Überzahl auf das Eis, waren hier jedoch zu hastig und ungenau. Einen solchen Fehler nutzte Simon Danner in der 18. Spielminute, als er einen Aufbaupass von Julian Eichinger abfing und allein auf das Tor zulief. Der Kapitän der Breisgauer ließ sich diese Chance nicht entgehen und traf zur erneuten Führung – 2:1 aus Sicht der Gäste.
Auch im Mitteldrittel war das Spiel geprägt von Strafzeiten. Doch die Gäste konnten erstmals nicht zuschlagen, als Max Lukes in die Kühlbox musste. Kurz darauf eine Schrecksekunde für die Hausherren: Alexander Thiel kam zu Fall und rutschte unglücklich in Sören Sturm, welcher sich hierbei wohl schwerer verletzte und von den Sanitätern vom Eis gebracht werden musste. Beide Teams waren noch am Verdauen dieses Schreckmoments, als es erneut zu einer unschönen Szene kam. Fabian Koziol traf nach einen Check Simon Danner im Gesicht. Dieser erlitt eine Platzwunde und musste mit Schmerzen in die Kabine. Für den Kaufbeurer war nach dieser Aktion das Spiel beendet, da er von den Schiedsrichtern eine fünfminütige Spieldauerdisziplinarstrafe erhielt. Die Joker verteidigten diese lange Unterzahl mit viel Elan und erschwerten den Freiburgern eine geordnete Überzahl. Doch in der 29. Minute prallte der Puck von einem Defensivspieler der Hausherren direkt auf den Schläger von Scott Allen, der ohne große Mühe die Führung der Schwarzwälder ausbaute. Die Wertachstädter ließen sich hiervon nicht unterkriegen. Branden Gracel gewann nach 33. gespielten Minuten ein Bully und brachte den Puck direkt auf die Kelle von Sami Blomqvist. Dieser zögerte nicht lange und traf per Direktschuss zum Anschlusstreffer aus Sicht der bayerischen Schwaben. Die Joker drückten nun wie entfesselt auf den Ausgleich. Diese Bemühungen wurden in der 37. Spielminute belohnt: Julian Eichinger fand den am langen Pfosten lauernden Max Lukes und erzielte den Ausgleich – 3:3.
In den ersten Minuten des Schlussabschnittes waren beide Mannschaften auf eine solide Defensive bedacht. Doch das Momentum lag eher auf Seiten der Joker und man merkte den Männern von Rob Pallin an, dass sie dieses unbedingt für sich nutzen wollten. Julian Eichinger hatte in der 49. Spielminute zu viel Zeit an der blauen Linie und traf mit einem geschlenzten Schuss den Schläger von John Lammers und dieser fälschte den Puck unhaltbar für Ben Meisner im Kasten der Schwarzwälder zur erstmaligen Führung der Allgäuer ab. Die Schiedsrichter konsolidierten den Videobeweis, fanden jedoch keine Regelwidrigkeit und daher stand die Entscheidung auf dem Eis. Fortan gab es Torchancen auf den beiden Seiten. Die Joker durften nach einer Strafe gegen Christian Billich spät im Spiel erneut in Überzahl agieren. John Lammers fand mit einem genialen Pass den am kurzen Pfosten lauernden Daniel Oppolzer und dieser traf vor der Choreographie der Fans, welche sie ihm gewidmet hatten, ins Tor der Freiburger. Die Breisgauer in der Folge mit vielen kleinen Fehlern. So schafften es die Joker gekonnt die Zeit herunterlaufen zu lassen und konnten ein paar Sekunden vor Schluss durch Joey Lewis, der ins leere Tor traf, noch den Endstand von 6:3 erzielen.