Es wird eng für die Moskitos

Wenn auch erst im Penaltyschießen, aber die 1249 Zuschauer am Essener
Westbahnhof sahen beim 4:5 (1:2, 3:1, 0:1, 0:1) gegen die Lausitzer Füchse die dritte Heimniederlage der Essener Moskitos in der Abstiegsrunde. So langsam wird die Luft dünn
für den Essener Zweitligisten. Trainer Jari Pasanen war in der
anschließenden Pressekonferenz sichtlich angefressen: „Ich verstehe nicht,
wie man mit 4:3 führen und dann das Spiel noch abgeben kann, aber für
einige meiner Spieler ist ihr persönliches Punktekonto wichtiger, als sich in
den Dienst der Mannschaft zu stellen“, so der aufgebrachte Coach. Die Gäste
aus der Lausitz begannen druckvoll und setzten den teilweise etwas unsicher
wirkenden Daniar Dshunussow im Essener Tor unter Druck, Zählbares sprang
aber zunächst nicht heraus. Von den Hausherren ging im ersten Drittel viel
zu wenig Druck auf das von Nolan McDonald gehütete Tor der Füchse aus.
Die Führung entsprang eher einer Zufallsproduktion. In Überzahl schob Curtis
Sheptak zu Jean-Francois David und dessen Schlagschuss rutschte McDonald
durch die Beine. Die Führung der Moskitos hielt allerdings nur zwei Minuten,
dann zog Martin Sekera ab, Dshunussow griff daneben und den Abpraller von
der Bande staubte Mats Lindmark zum Ausgleich ab. Die Moskitos reagierten
nur noch in diesem ersten Abschnitt und als Jason Deleurme bei der einzigen
Essener Strafzeit an diesem Abend auf der Bank saß, hämmerte Sean Gagnon die
Scheibe von der blauen Linie ins lange Eck zur Führung der Füchse.
Mit viel Herz und Engagement begannen die Moskitos das zweite Drittel, sie
wollten diese drei Punkte heute am Westbahnhof behalten und setzten die
Füchse unter Druck. Der Essener Topscorer Eric Houde war es, der ein
schönes Zuspiel von Markus Busch und Mika Puhakka durch die Schoner von
McDonald versenkte. Kurz darauf hatte er in einer ähnlichen Situation
sogar die Chance zur Führung, doch den zweiten Versuch brachte er nicht im
Tor unter. Co-Trainer, Spieler, Mannschaftsführer, Toni Raubal hat schon
Vieles gemacht am Essener Westbahnhof, diesmalspielte er sein zweites Spiel
in dieser Saison, der Verteidiger mit der Nummer 95 machte ein gutes Spiel.
Als er in der 37. Spielminute von der blauen Linie abzog, schlug der Puck im
kurzen Eck im Tor der Füchse ein und Essen führte plötzlich mit 3:2. Das
Team wollte nun den Sieg behalten und auch der Rückschlag, der erneute
Ausgleich durch Sean Gagnon brachte die Moskitos nicht aus der Spur, Jason
Deleurme erzielte noch kurz vor der Sirene die erneute Führung.
Im letzten Drittel hörten die Moskitos aber wieder auf und überließen den
Füchsen mehr und mehr das Spiel. So brachte dann auch Markus Kempf mit einem
glücklichen Tor seine Farben wieder ins Spiel, mit 4:4 nach 60 Minuten ging
es in die Verlängerung. So ganz wollten es die Lausitzer nicht glauben, aber
in der Abstiegsrunde beträgt die Verlängerung zehn Minuten. Nachdem man es den
Mannen um Ex-Moskito Mattias Wikström „Schwarz auf Weiß“ in den
Durchführungsbestimmungen zeigen konnte, ging’s weiter. Tore fielen allerdings
keine mehr und das Penaltyschießen musste herhalten. Für die Füchse trafen
Wikström durch die Schoner von Dshunussow und Sekera hoch in den Winkel. Für
die Moskitos traf keiner der angetretenen Schützen und so langsam wird die
Luft für die Moskitos dünn im Abstiegskampf.
Tore: 1:0 (10:40) David (Dubé, Sheptak/5-4), 1:1 (12:55) Lindmark (Sekera,
Müller), 1:2 (14:35) Gagnon (Kreitl, Wikström/5-4), 2:2 (26:25) Houde (Busch,
Puhakka), 3:2 (36:06) T. Raubal (Busch, Deleurme/5-4), 3:3 (37:33) Gagnon
(Kreitl, Warren), 4:3 (38:57) Deleurme (Houde, Busch), 4:4 (45:24) Kempf
(Götz, Wartenberg), 4:5 (70:00) Sekera (entscheidender Penalty). Strafen: Essen 2, Weißwasser 10. Schiedsrichter: Sander - Hofer, Morgenstern. Zuschauer:
1249. (uv)